Kapitel 8|| Ängste

1.8K 138 6
                                    

Kirishimas Sicht:

Auf der gesammten Autofahrt zum Krankenhaus herrschte Schweigen. Keiner sprach auch nur ein Wort, weshalb ich in meinen eigenen Gedanken versank. Ich hatte fürchterliche Angst, dass Bakugo sich womöglich nicht mehr an mich erinnern konnte. Aber wahrscheinlich spielte dies sowieso keine entscheidende Rolle. Denn wahrscheinlich hasste er mich nun vollkommen. Verdenken konnte ich es ihm nicht, schließlich habe ich ihn bei unseren Wiedersehen als Lügner abgestempelt, ohne ihm richtig zu zu hören.

Selbst wenn er meine Gefühle erwidern sollten, eine Beziehung zwischen Ost und West ist undenkbar. Und wie musste das denn aussehen, er wurde erst von meinen Leuten halb tot geprügelt. Und dann liebte ich ihn nur, weil er der Junge von damals ist. So musste es zumindest für unser Umfeld wirken. Aber eigentlich fand ich Bakugo wirklich cool und zur selben Zeit auch unglaublich süß. Aber aus einer Beziehung wird sowieso nie etwas, also ist es ja egal, wie ich wirklich für ihn empfinde

Ein deprimiertes Seufzen verließ meine Kehle, und ich sank ein wenig in mich zusammen. Plötzlich wurde die Tür neben mir auf gerissen und der grün haarige Junge zog mich ungeduldig aus dem Auto. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir bereits beim Krankenhaus angelangt waren. Mit jedem Schritt, dem ich Bakugo immer näher kam, wuchs das Unbehagen in mir.

Als wir letzten Endes vor der Tür seines Zimmers standen, schlug mein Herz mir bis zum Hals. Ich hatte keine Ahnung, was ich dahinter erwarten würde. Midoriya stand neben mir und wartete darauf, dass ich endlich die Tür öffnete.

Meine zitternde Hand umschloss den Griff, ehe ich vorsichtig die Tür öffnete. Mein Herz blieb mir beinahe stehen, als ich Katsuki erblickte. Zwar lag Bakugo nicht im Koma, aber bei Bewusstsein war er auch noch nicht. Ich wusse nicht, ob ich erleichtert oder schockiert über seinen momentanen Zustand sein sollte. Denn Sero hätte ihn auch noch viel schlimmer zurichten können.

Mit zitternden Knien näherte ich mich meiner ersten großen Liebe und ließ mich kraftlos auf dem Stuhl neben ihm fallen. Sein Körper war mit weißen Verbänden eingewickelt und auch Bakugos Gesicht war ungesund bleich. Midoriya stellte sich neben Bakugo und nahm einen Lappen von dessen Stirn. Während er den Lappen wieder am Waschbecken nass machte, erklärte er: ,,Dadurch  dass er im Regen lag, hat er hohes Fieber bekommen!"

Behutsam legte er den Umschlag wieder auf Bakugos Stirn. Kurz verweilten Midoriyas Finger noch auf den Wangen des anderen, ehe er einen Schritt zurück trat und verkündete: ,,Ich geh mal schauen, wo seine Mutter bleibt!" Damit ließ er mich mit Bakugo allein, wofür ich irgendwie dankbar war.

Vorsichtig griff ich nach Katsukis Hand und drückte sie leicht, während ich mit belegter Stimme murmelte: ,,Hey! Ich hatte dich unglaublich vermisst. Und obwohl du dich kaum vom Äußeren verändert hast, hab ich dich einfach nicht wieder erkannt. Es tut mir leid, was Sero dir angetan hat. Und ich hoffe, dass du mir irgendwann vielleicht verzeist. Auch wenn ich verstehen würde, wenn du es nicht tust!"

Tränen hatten sich in meinen Augen angesammelt, weshalb ich verzweifelt versuchte sie weg zu blinzeln. Erschrocken zuckte ich zusammen, als mir jemand plötzlich eine Hand auf die Schulter legte. Bakugos Mutter meinte aufmunternd lächelnd: ,,Keine Sorge, er wir dir verzeihen! Schließlich bedeutest du ihm ,schon seit dem ihr klein gewesen seit, einfach alles!"

Ich sah wieder zu meiner bewusstlosen Liebe und starrte ihn einfach nur an. So verstrich die Zeit, weshalb ich langsam wieder nach Hause musste. Ehe ich mich wieder von seinem Anblick los riss, fragte ich: ,,Darf ich Katsuki morgen wieder besuchen kommen?!" Vorsichtig sah ich zu Frau Bakugo, welche mit einem kleinem Lächeln auf den Lippen meinte: ,,Na sicher. Ich bin mir sicher, Katsuki freut sich über deine Anwesenheit, wenn er aufwacht!"

Zwar war ich mir da nicht ganz so sicher, aber ich nickte einfach mal. Ehe ich dann wirklich ging, gab ich Frau Bakugo noch meine Nummer und bat sie, dass sie mich einfach zu jeder Tag- und Nachtzeit anrief, wenn sich etwas an Katsukis Zustand verändern sollte. So machte ich mich also auf den Weg nach Hause.

Ersetzt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt