Kapitel 5|| Auf eigene Faust

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Seros Sicht:

Ich stand mit den Rücken zur Tür, weshalb ich alles mit angehört hatte. Die von der Yuei Ost waren also für Denkis Verletzungen verandwortlich?! Das werden sie mir büßen! Denn keiner, wirklich keiner tut sowas meinem besten Freund und gleichzeitig meinem Crush an.

Ich rief also Kyoka an und fragte sie, ob sie mir die Adresse dieses Bakugos raus suchen konnte. Es dauerte tatsächlich nicht lange, da hatte ich die Info bereits in den Händen.

Zusammen mit Tenya, Rikido, Mezo und Tetsutetsu machte ich mich auf den Weg, um ihn auf seinem Rückweg von der Schule abzupassen und noch übler zu zu richten, als sie es Denki angetan hatten. Zwar wusste ich, dass Kirishima wohl auch Rache nehmen würde, aber dies war mir relativ egal.

Als es langsam dunkel wurde, versteckten wir uns in der Näher seines Hauses und warteten auf ihn. Als er dann endlich unter das leicht flackernde Licht einer Laterne trat, packten wir ihn von hinten und zerrten ihn mit in eine Seitenstraße, welche komplett ausgestorben schien.

Zwar wehrte sich der Blonde, aber gegen uns fünf kam er beim besten Willen nicht an. Und so traten und schlugen wir auf ihn ein, während er vergeblich versuchte sich irgendwie zu wehren.

Auch als er bereits am Boden kauerte und sich nicht mehr wehrte, machten wir einfach weiter. Irgendwann wurde ich dann allerdings doch von Bakugo weg gezogen und Tenya murmelte: ,,Wir sollten aufhören, Sero! Sonst kratzt der uns hier noch ab!" Erst da fiel mir auf, dass der Junge bereits bewusstlos am Boden lag.

Ein varächtliches Schnauben verließ meine Kehle, als ich ihn da so liegen sah. Wir hatten ihm ziemlich über zu gespielt. Dennoch spuckte ich ihm direkt ins Gesicht, ehe ich mich den anderen anschloss und ihn hier einfach im einsetztenden Regen liegen ließ. Die Kette hatten wir auch zurück bekommen.

Denkis Sicht:

Seit ich mit den Verletzungen in der Schule aufgetaucht war, war Kiri mir nicht mehr von der Seite gewichen. So lagen wir nun kuschelnd in meinem Bett. Wir beide trugen nur Boxer, da er sich vorher nochmal meine Wunden angesehen hatte und es ihm beim Kuscheln in Klamotten zu warm unter meiner Decke geworden wäre.

Auch wenn ich die Nähe zu ihm so liebte und es eine gewisse beruhigende Wirkung auf mich hatte, fühlte ich mich momentan echt schlecht. Denn eigentlich war dieser Platz für jemand anderes bestimmt, als für mich. Der Platz an Kiris Seite gehörte eigentlich Bakugo.

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, welchen ich nur mit Mühe herunter schlucken konnte. Ich musste es ihm sagen! Auch wenn es bedeutet, dass unsere Beziehung enden würde. Durch ein Räuspern machte ich auf mich aufmerksam, weshalb er aufhörte mir durch die Haare zu streicheln und zu mir blickte.

Ich konnte seinem Blick einfach nicht standhalten, weshalb ich ihn abwand und leise murmelte: ,,Nein, das ist falsch! Ich sollte nicht hier an deiner Seite sein!" Verletzt fragte Eijiro: ,,Was meinst du?! Willst du etwa Schluss machen?! Ist es wegen diesem Kerl aus der Yuei Ost?!"

Ich rappelte mich auf und der Kloß kam zurück, während ich kaum merklich nickte. Ein wütendes Knurren verließ seine Kehle. Wahrscheinlich dachte er, ich hätte zu viel Angst vor den Schülern der Ost. Mit belegter Stimme erzählte ich: ,,Eigentlich bin nicht ich es, dem dieser Platz an deiner Seite zu steht!"

Ich sah auf und konnte gerade so noch die Tränen zurück halten, während er mich völlig verwirrt mussterte. Wieder senkte ich meinen Blick und fuhr fort: ,,Deine erste Liebe bin nicht ich! Der Junge, in den du damals wirklich verliebt warst, war Bakugo! Ich hab nach deinem Unfall nur behauptet, dass ich es war, weil ich dich schon länger liebte!" Wieder sah ich ihn an und ein paar kleinere Tränen fanden ihren Weg über meine Wangen.

Ich erhob mich und rückte ein wenig von ihm weg. Er wollte seine Hand nach mir ausstrecken, doch ich schlug sie nur weg und schrie: ,,Los, geh zu ihm! Geh zu der Person, die du wirklich liebst!" Mit einem leisen 'Danke, Denki! Für alles!' sprang er auf und verschwand angezogen aus meinem Haus.

Leise weinend sackte ich in mich zusammen und murmelte: ,,Er hat nicht mal gezögert!" Plötzlich meinte jemand: ,,Du bist echt ein Idiot, Denki! Hättest du einfach nichts gesagt, hätte er dich auch nie verlassen!" Mit verheultem Gesicht sah ich auf und sah zu Sero, der im Türrahmen lehnte.

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