twenty

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Weil Tyler nicht mehr so viel zu essen da hatte, machten wir lediglich Nudeln mit Tomatensoße. Ich zog eine Flasche Weißwein aus seinem Kühlschrank.

"Da hätte ich Lust drauf", sagte ich und sah Tyler erwartungsvoll an.

Er lachte nur und holte als Bestätigung zwei Weingläser aus seinem Schrank. Er stellte sie beide auf dem Tisch ab und wandte sich wieder den Töpfen zu. Ich öffnete die Weinflasche und füllte die beiden Gläser.

Tyler schüttelte das Nudelwasser ab und kurz darauf saßen wir am Tisch mit den dampfenden Portionen vor uns.

"Du hast scheinbar großen Durst", stellte er fest und hob sein Weinglas, das fast bis zum Rand gefüllt war.

"Prost", sagte ich nur und stieß mit ihm zusammen an, wobei fast etwas vom Wein überschwappte.

Ich nahm einen großen Schluck und genoss den leicht bitteren Geschmack des Weins.

Wir aßen schweigend und ich wusste nicht, ob es daran lag, dass ich seit einer halben Ewigkeit nichts mehr zu mir genommen hatte oder ob Tyler so gut kochen konnte, doch die Tomatensoße war wirklich ein Traum.

Tyler kicherte wie ein kleines Kind.

"Was denn?", fragte ich ihn.

"Du siehst zufrieden aus", sagte er.

Ich nickte.

"Gerade bin ich das auch", erwiderte ich.

"Das freut mich wirklich sehr, Riley"

 Ich hatte das Bedürfnis, mich erneut bei Tyler zu bedanken, doch ich schwieg und lächelte. Als ich sah, dass er sein Glas schon fast ausgetrunken hatte, nahm ich zwei große Schlücke, um mit ihm auf einem gleichen Level zu sein.

"Möchtest du noch etwas?", fragte er mich, nachdem er bemerkte, dass ich meine Portion aufgegessen hatte, doch ich schüttelte den Kopf.

"Danke, es war sehr lecker, aber das reicht mir erst einmal", erwiderte ich und stellte meinen Teller auf die Spüle. Ich spürte den Alkohol in meinem Blut nun doch mehr als ich erwartet hatte.

"Lass es uns hinter uns bringen", bat ich und Tyler hob die Augenbrauen.

Ich ging in sein Wohnzimmer zu dem Keyboard, das er neben dem Schrank stehen hatte und setzte mich auf den Stuhl, der davor stand.

Tyler war mir gefolgt und stellte sich hinter mich. Als er das Keyboard anschaltete, spürte ich seinen Atem in meinem Nacken.

Ich hielt die Luft an, bis ich zu ihm aufsah.

"Ich muss aber kein Lied von dir spielen oder? Da kann ich ja quasi nur verlieren", sagte ich und Tyler musste lachen.

"Auf unserem Konzert wolltest du doch auch ein Stück von uns spielen"

"Nein! Nein, Isa wollte es, nicht ich", verbesserte ich ihn. Meine Gedanken schweiften zu meiner besten Freundin. Vermutlich sollte ich mich bei ihr entschuldigen und vor allem mein Handy wieder einschalten. Doch wollte ich die Nachrichten lesen, die ich möglicherweise dort vorfinden würde?

"Du hast Recht", unterbrach Tyler meine Gedanken, "spiel das, worauf du Lust hast"

Der Alkohol hatte seine Vorteile: ich war nicht aufgeregt, nicht nervös, nicht ängstlich, vor Tyler zu spielen. Ich spielte wiederholt das A. So begann ein Song, der mir oft geholfen hatte, wenn es mir nicht gut ging.

Tyler schien den Song zu erkennen, denn plötzlich sang er mit:

"Leave me out with the waste
This is not what I do
It's the wrong kind of place
To be thinking of you
It's the wrong time
For somebody new
It's a small crime
And I've got no excuse"

Nun verspielte ich mich doch und ich hörte auf.

"Das war gut", sagte Tyler.

"Lüg nicht", erwiderte ich und sah zu ihm.

"Ich würde es nicht sagen, wenn ich es nicht so meine"

Wir sahen uns lange schweigend an und in meiner Magengegend kribbelte es. Seine braunen Augen glänzten in dem dämmernden Licht mehr und seine Frisur saß heute nicht so perfekt wie sonst, doch das machte ihn noch attraktiver. Ich hätte schwören können, dass er mir ein Stück näher kam, doch ich wandte meinen Blick ab.

Seine Hände packten grob meine Brüste. Es tat so weh, dass ich einen Laut von mir geben wollte, doch ich blieb stumm.

Er öffnete seinen Gürtel und zog seine Hose und Unterhose gleichzeitig herunter. Meine Hilflosigkeit schien in anzumachen. Er war bereits erregt. Er zwang mich auf den Boden in die Knie, während er entspannt auf meinem Sofa sitzen blieb.

"Mach dich nützlich"

Ich rührte mich nicht.

"Muss ich denn alles selber machen?" fragte er wütend.

Er packte meine Haare und riss mich näher an sich heran.

"Öffne deinen Mund, Süße. Was jetzt kommt, wird dir gefallen"

Ich schnappte nach Luft. Wieso kamen die Erinnerungen wieder? Ich wollte das nicht, ich konnte das nicht.

"Was ist?", fragte Tyler und erst jetzt bemerkte ich, dass er noch neben mir stand. Ich sah ihn verzweifelt an und zwang mich, nicht wieder zu heulen.

"Ich erinnere mich wieder", murmelte ich.

Tyler kniete sich vor mich, um mir in die Augen zu sehen, da ich noch auf dem Stuhl saß.

"An... Matt?", fragte er vorsichtig nach und seine Stimmlage veränderte sich, als er seinen Namen aussprach. Auch mir drehte sich fast der Magen um.

Ich nickte.

"Sollen wir wieder zur Polizei, damit du ihnen das mitteilen kannst?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Es sind nur Bruchstücke. Nichts... nennenswertes"

"Möchtest du mit mir darüber reden?"

Erneut schüttelte ich den Kopf.

"Nicht jetzt"


Øur brains are sick // twenty one pilots Fanfiction // germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt