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KAI
Es ist Samstag Abend und ich? Ich sitze in meinem Wohnzimmer und sehe fern. In einer Hand ist die Fernbedienung und mit der anderen halte ich eine Schüssel voller Popcorn. Mit der Fernbedienung suche ich einen Film auf Netflix und als ich endlich einen gefunden habe lege ich die Fernbedienung auf den Couchtisch, lehne mich zurück und stopfe das Popcorn in mich hinein. Es ist außer dem Geräschen des Fernsehers totale Ruhe im Haus. Henry und Harry habe ich, nachdem sie gestern ausgenüchtert waren, rausgeschmissen. Sollen die doch selber sehe wo sie bleiben. So oft haben sie sich in meinem Haus schon die Kante gegeben und wer musste danach immer sehen, dass es hier wieder ordentlich aussieht? Ich. Außerdem hatte ich eh schon lange vor sie rauszuschmeißen. Irgendwann reicht es auch mal.

Etwa um 23Uhr schalte ich den Fernseher aus, bringe die leere Schüssel in die Küche und gehe dann die Treppe hoch zu meinem Zimmer. Doch so weit komme ich nicht, denn es klingelt plötzlich an der Tür. Wer will denn jetzt um diese Uhrzeit was von mir?
Ich gehe die Treppe wieder runter zur Tür. Meine Hand legt sich auf die Türklinke und drückt sie langsam runter. Die Tür öffne ich und sehe nach wer es ist. Und wer da steht überrascht mich. Julian Schneider. "Hallo Mister Schmidt.", sagt oder besser gesagt lallt er. Er ist besoffen. Das bestätigt mir auch seine Fahne, welche mir entgegenkommt. "Julian. Was machst du hier?", frage ich und bemerke jetzt erst die laute Musik aus dem Haus gegenüber von meinem. Wer wohnt da nochmal? Ach ja! Tamara Beyer.
Mein Blick wandert wieder zurück zu Julian, welcher zu tun hat sich auf den Beinen zu halten und sein Gesichtsausdruck sieht aus, als würde er jeden Moment seinen Mageninhalt entleeren wollen. Was auch passiert. Mein Schüler entleert seinen Mageninhalt auf dem Boden und auf meinen Schuhen. Auf meinen neuen Hausschuhen. Na toll.
Ich sehe meinen Schüler an, welcher sich angeekelt über den Mund wischt. Ich schüttel den Kopf, schnappe mir den Jungen, schließe die Haustür und bringe ihn ins Wohnzimmer. Im Wohnzimmer lege ich ihn auf die Couch. Aus dem Badezimmer hole ich einen Eimer und stelle ihn neben die Couch. Nur für den Fall. Aus der Küche hole ich auch noch ein Glas Wasser und stelle es auf den Couchtisch. Morgen früh wenn er aufwacht wird er bestimmt Durst haben. Wobei ich glaube, dass ihm eher alles wehtut als das er Durst haben wird.

Ich werfe dem schlafenden Jungen noch einen letzten Blick zu, bevor ich in mein Schlafzimmer gehe. Dort ziehe ich mich bis auf die Boxershorts aus und lege mich in mein gemütliches Bett. Einschlafen kann ich jedoch nicht, denn der Krach von dem Haus gegenüber ist nicht zu überhören. Das kann noch eine lange Nacht werden.


I love my teacher (SchülerxLehrer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt