-Karol's Sicht-
Die Fragen des Polizisten bekam ich überhaupt nicht mehr mit. Hören tat ich es, als wäre es weit entfernt und hinter einer dicken Wand. Mein Blick hatte sich förmlich an den kleinen Monitor geheftet, in dem das Bild von der Tat sichtbar war. Anscheinend wurde genau an dieser Stelle auf Pause gedrückt und deutlich erkannte ich Miguel, Candelarias Freund. Wieso hatte ich es nicht von vornherein geahnt, dass hier etwas faul war. Aber...wieso mein Vater...was erhofften sie sich daraus. Das deshalb Ruggero mit mir Schluss machte...
„Mrs Sevilla...geht es ihnen nicht gut? Erkennen sie den Mann?", fragte mich der Mann in Uniform wahrscheinlich schon zum hundertsten Mal. Doch erst jetzt erwachte ich langsam aus meiner Starre. Deutlich spürte ich die Blicke der beiden Männer neben mir, doch dies war mir in dem Moment egal. Ich wollte einfach nur zu Ruggero...
„Maurice...ich will nach Hause...bitte", flehte ich ihn an. Den Officer bemerkte ich zu dieser Zeit gar nicht mehr.
„Aber...Karol...wir müssen doch den Schuldigen finden...bitte, sehen wir es uns noch einmal an. Oder...ist dir das alles egal?", fragte mich mein Bruder als wäre ich die, die unserem Vater das angetan hatte...auch wenn er nicht mein leiblicher war.
„Du weißt ganz genau wie sehr ich an Papa hänge...und auch, wie viele Nächte ich schon geweint habe. Du hast mitbekommen, wie ich fast zusammen gebrochen bin, als du in Buenos Aires aufgetaucht bist. Ich liebe ihn, auch wenn er nicht mein Vater ist!", schrie ich vor lauter Verzweiflung. Mir war nicht bewusst, welche Worte mir als letztes heraus gerutscht waren, doch als ich das Gesicht meines Bruders sah, wurde es mir bewusst. Ich hatte gerade den nächsten Stein ins Rollen gebracht, obwohl ich diesen Stein doch gerade in dieser Situation so fest wie möglich festhalten wollte.Ich schob den alten Stuhl zurück und lief einfach hinaus. Vorbei an dem alten Eingangsbereich und durch den Flur ins Freie. Sofort spürte ich, wie sich die Tränen wieder ihren eigenen Weg suchten, doch hielt ich sie nicht auf. Ich ließ sie einfach meine Wangen runter rollen, überfordert von diesen letzten 5 Minuten. Cande hatte ihn dafür beauftragt...er hätte ihn fast getötet...und dann mussten auch noch diese Worte meinen Mund verlassen. Ich verfluchte mich selber dafür, dennoch wusste Maurice nun, dass etwas nicht stimmte...dass ER nicht mein, sondern nur sein Vater war. Hoffen tat ich inständig, dass er nicht raus kam, sondern drinnen sitzen blieb. Ich wollte einfach nur alleine sein, wenn ich schon nicht bei mein Freund sein konnte...dieser saß gerade in den Haus meiner Oma und ahnte noch nichts von dem wahren Täter.
Doch wie immer, gingen meine Hoffnungen nicht auf...
Nur wenige Momente nach mir verließ auch Mau das Revier und stand plötzlich neben mir. „Karol...was meinst du damit?"
„Nichts...vergiss das einfach okay?!", meinte ich aufgebracht und blickte zu ihm. In seinem Gesicht sah man deutlich den Ausdruck von Verwirrtheit aber auch von unzähligen Fragen, welche sich gerade in seinem Hirn bildeten.
„Karol Sevilla...was heißt er ist nicht dein Vater?"
„Ja...er ist nicht mein Vater! Mama hatte eine Affäre mit dem besten Freund von ihm... Francesco. Daraus bin ich entstanden. Den Vorgang müsstest du ja kennen..aber sie hat gesagt, dass ich von Papa bin. Mama wollte weder mich noch Papa verletzen und dich schon gar nicht. Egal ob leiblicher oder nicht...er ist und bleibt verdammt nochmal mein Papa! Für immer!", schrie ich verzweifelt und immer mehr Tränen flossen meine Wangen hinab.Meinung?🌹
Es ist draußen...wie wird es wohl weiter gehen?
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Thinking about you
FanfictionThis book is in German. Was passiert wenn sich zwei Personen noch nie gesehen haben, sich aber trotzdem aus dem tiefsten kennen. Genau das passiert Ruggero und Karol beim Dreh von "Soy Luna". Beide versuchen mit diesem Projekt einen Neuanfang zu sta...