18.Kapitel

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Beginn der Hungerspiele:

Als die Tür hinter mir zugeht, bin ich für einen kurzen Augenblick erleichtert, nicht mehr von Friedenswächtern bewacht zu werden. Doch schon im nächsten Augenblick kommt Brian auf mich zu und zeigt mir die Kleidung für die Arena.

,,Hier Amanda, zieh das an. Es ist ein Ganzkörperanzug mit einer Art Regenjacke drüber“, mit einem ernsten Gesichtsausdruck überreicht er mir die Klamotten.

Während ich die Sachen anziehe, gibt er mir noch einige Tipps zur Arena.

,,Der Stoff des Ganzkörperanzug ähnelt sehr einem Badeanzug. Das heißt, ihr werdet sehr wahrscheinlich schwimmen müssen, wie es auch Hill schon angedeutet hat. Die Jacke scheint wasserdicht und zudem isolierend zu sein. Das bedeutet auch Regentage und kalte Nächte. Die Spielemacher scheinen es euch dieses Jahr wirklich schwer machen zu wollen!“, skeptisch mustert er die Bekleidung, die ich mittlerweile angezogen habe und hilft mir den Reißverschluss der Jacke zu schließen.

Wieder passt der Anzug perfekt. Die Regenjacke ist weder zu weit noch zu eng, sodass sie mich einschnüren könnte. Perfekt umhüllt sie meinen Oberkörper. Nur die Frage ist, wenn ich schwimmen muss, wird die Jacke doch von innen nass, selbst wenn sie von außen wasserdicht ist. Was bringt sie mir dann später noch, komplett nass? Laut spreche ich meine Gedanken aus.

Als Antwort kommt er zu mir und verbindet die Jacke mit dem Ganzkörperanzug.
,,Jetzt kann kein Wasser mehr eindringen und da die Jacke nicht so weit ist, hast du im Wasser kaum Widerstand.“

Zuletzt greift Brian in eine Box und zieht komisch aussehende Schuhe oder eher dicke Socken heraus. Auch diese gibt er mir und hilft mir sie anzuziehen.

,,Die Seiten der Schuhe sind aus leichtem, elastischem Stoff, haben aber eine feste, schützende Sohle. Das deutet darauf hin, dass ihr nicht gerade auf Federn laufen werdet. Es wird kein schöner Weg...“

Anstatt, dass ich ihm für die Tipps dankbar bin, könnte ich ihm gerade liebend gern den Mund verschließen. Diese ganzen Infos verjagen das winzig übrig gebliebene Fünkchen Hoffnung. Regentage, kalte Nächte, steiniger Weg, das klingt nicht gerade verlockend.

Doch ich schlucke meine bissigen Worte hinunter und denke mir nur, dass er eh nichts dafür kann.
Wortlos lasse ich mir von ihm, einen geflochtenen Zopf machen, der meine langen Haare gut zusammen hält und die Kette meiner Eltern umlegen.

Kurz stutze ich, dass die Kette es überhaupt durch den Check geschafft hat. Man könnte sie ja auch eventuell als Waffe benutzen.
Als hätte Brian meine Gedanken gelesen, antwortet er: ,,Eure Mentoren und ich mussten uns richtig ins Zeug legen, um die Sicherheitsleute davon zu überzeugen, dass deine und Katie's Kette harmlos sind!“

Nun muss ich mich wirklich bei ihm bedanken. Ich nehme ihn einfach nur wortlos in den Arm, denn zum Sprechen ist mir jetzt nicht mehr zu Mute.

Gerade will er etwas sagen, da beginnt eine mechanische Frauenstimme plötzlich den Countdown hinunter zu zählen.
Sofort beginnt mein Herz zu rasen. Panisch blicke ich Brian an, doch er nimmt nur meine Hand und sagt in einem beruhigendem Ton: ,,Amanda, hör mir zu, du kannst besser sein, als die anderen. Selbst als die Karrieros. Du bist viel schlauer als sie.!“

Er betont jeden einzelnen Satz und ich präge mir seine Worte ein wie ein  Gebet. Nur leicht nicke ich, umarme ihn ein letztes Mal und drehe mich dann um in Richtung Röhre, in der ich in wenigen Sekunden in die Arena befördert werde.

Während der Countdown weiter von 10 runtergezählt wird, stelle ich mich in die Glasröhre. Kurz nachdem ich auf die Plattform gestiegen bin, höre ich noch Brian sagen: ,,Und Amanda. Wenn du Katie nicht mehr helfen kannst, dann lass sie zurück...“

Tribute von Panem - Die Spiele gehen weiter (FF) (PAUSIERT) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt