In Distrikt 12:
Ein fürchterliches Quietschen aus Lautsprechern durchbricht die dröhnende Stille als die Übertragung des jährlichen Interviews auch in Distritkt 12 beginnt. Hunderte Menschen stehen angespannt in ihren Reihen vor dem neu erbauten Justizgebäude. Die weißen, sterilen Mauern des Justizgebäudes sehen schon fast lächerlich aus, in der sonst so ruinenhaften Gegend. Das makellose Marmor des Justizgebäudes, steht wie ein edler Grabstein in mitten der verußten, zertrümmerten Straßen. Zumindest was von denen noch übrig geblieben ist. Selbst der Boden vor dem Ratsgebäude, übersät mit unzähligen Schlaglöchern, wurde seit 25 Jahren nicht erneuert. Die tiefen, weitreichenden Rissen, die sich wie Adern durch den Boden schlängeln, zieren den Boden auf dem Platz. Wer weiß, wie viele Überreste der Opfer des Bombenangriffs sich hier im Untergrund befinden.
Als erneut ein mechanisches Knacken den Platz erfüllt, wagt nach wie vor keiner ein Wort zu äußern oder von seinem angestammten Platz zu weichen. Was wohl an den unzähligen Friedenswächtern liegt, die die Menschenmenge von allen Seiten flankiert. Mit weißen, glänzenden Schutzanzügen und jeweils einem geladenen Gewehr in den Händen, stehen auch diese bewegungslos um die Bewohner des Distrikts herum. Zumindest um die, die keine Möglichkeit haben, sich das Spektakel in ihrem Haus anzusehen. Was jedoch der größte Teil der Bevölkerung ist. Die meisten hier sind aus dem Saum. Alte, ausgewaschene Kleidung, schmutzige und von Ruß bedeckte Stiefel der Minenarbeiter und kaum alte Menschen.
Im dämmernden Abendlicht leuchten die grellen Scheinwerfer und Projektoren auf eine riesige Leinwand. Nach den anfänglichen technischen Schwierigkeiten mit den maroden Lautsprechern erklingt schließlich die Nationalhymne Panems. Dann sieht man einen kurzen Filmclip in dem alle 98. Sieger der vergangenen Hungerspiele gezeigt werden. Lediglich Katniss Everdeen und Peeta Mellark werden als einzige nicht gezeigt.
Die Hymne verklingt und zusehen ist das Filmstudio des Kapitols, in der wie jedes Jahr ebenfalls die Interviews mit den Tributen abgehalten werden. Die Kamera richtet sich auf den neuen Moderator Charles Bass, der einen himmelblauen Anzug trägt und dessen Haupt eine auffällig rosafarbene Frisur ziert. Sein im Übermaß geschminktes Gesicht glänzt dabei im Licht der Scheinwerfer wie ein frisch poliertes Glas.
,,Einen wunderschönen guten Abend Panem. Herzlich willkommen zu unserem allseits bekannten Interview vor der jährlichen Ernte. Bitte begrüßen Sie mit mir unseren Präsidenten Micheal Hill!“, ruft er in Hochstimmung dem Publikum zugewandt.
Er steht auf und macht eine ausschweifende Handbewegung in Richtung des Bühneneingangs. Dort kommt Michael Hill aufs Stichwort auf die Bühne. Alle Scheinwerfer richten sich auf ihn und die Menge im Kapitol applaudiert begeistert. In seinem schwarzen Anzug und seinen nach hinten gekämmten Haaren, sieht er im Vergleich zu Charles eher schlicht gekleidet aus. Dennoch bewundert ihn das Publikum und eine Frau aus den ersten Rängen wirft ihm sogar einen bunten Blumenstrauß zu, den er geschickt auffängt. Bei Charles angekommen schütteln sich beide Männer die Hände und setzen sich auf ein rote Sofa.
Auf dem steinigen Platz vor dem Justizgebäude herrscht eine Stille, die schon fast gespenstisch klingt, im Gegensatz zu der Stimmung im selben Moment im Kapitol.
Der Moderator fährt fort: ,,Herzlich willkommen Präsident Hill, ich freue mich sehr, Sie heute Abend wieder hier bei uns zu haben!“
,,Vielen Dank, die Freude ist ganz meinerseits“, bedankt sich Hill höflich.
Nach einigen belanglosen Fragen seitens des Moderators und zustimmendem Gelächter aus dem Publikum, will Charles Bass zum wichtigsten Thema der Stunde übergehen.
,,Also kommen wir nun zum spannendsten Teil der Show:
Zum 100. Mal jähren sich nun unsere Hungerspiele. Das bedeutet ein Jubeljubiläum und zwar ein ganz besonderes. Nun denn, sehen wir mal was sich unser Präsident und gleichzeitig Oberster Spielemacher dieses Jahr ausgedacht hat...!“ Er wendet sich an Michael Hill und sieht ihn erwartungsvoll an.
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Tribute von Panem - Die Spiele gehen weiter (FF) (PAUSIERT)
FanficVieles hatte sich geändert, seit Katniss ihren Pfeil in die Arena schoss und somit die Rebellion anzettelte: Die Rebellion ist gescheitert. Katniss, Peeta und alle Rebellen wurden öffentlich hingerichtet. Distrikt 13 wurde endgültig ausgelöscht und...