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• J A C K S O N •

So ungern ich es auch zugebe, aber Miles' Worte haben mich wirklich verletzt, obwohl er recht hat.
Ich habe einen Freund und trotzdem lasse ich diese Nähe zu ihm zu. Das muss aufhören.

Nach dem Spiel und dem anschließenden Duschen der Mannschaft gehen wir alle zu mir nach Hause. Das machen wir immer so. Egal, ob wir gewonnen haben, oder verloren, obwohl das schon ewig nicht mehr vorgekommen ist, so eingebildet das auch klingt.
Die Aktion von Jordan war schon echt albern. Anstatt das er seinen Stolz mal beiseite legt und zeigt, was er kann und den Ball auch mal zu Miles spielt, schmollt er lieber und zieht somit das ganze Team mit in die Scheiße.
Deshalb bin ich froh, dass er sich nach meiner kurzen Ansage auch an meine Tipps und Anweisungen gehalten hat.
An sich ist es ja nicht schlimm, wenn man mal ein Spiel, oder auch zwei verliert. Nur der Grund macht es dazu, dass es schlimm ist.

"Ich hoffe du hast Alkohol gekauft und chicks bestellt", Caleb klopft mir leichter als sonst auf die Schulter. Womöglich hat er Angst, dass er mir wehtut und dann selbst eine Schelle kassiert. Als ob ich sowas nötig hätte.
Ich ignoriere seinen Kommentar und
schließe die Wohnungstür auf. Sofort fühlen sie sich bei mir wie zu Hause, schmeißen ihre Sachen in eine Ecke und stürmen ins Wohnzimmer.
Logan, Miles, Jordan und ich stehen etwas hilflos im Flur.
Logan, weil er vermutlich keine Lust hat, mit manchen von den Leuten etwas zu machen, was ich auch verstehe.
Miles, weil er ja neu ist und noch nie dabei war und wahrscheinlich auch keine Lust hat.
Jordan, weil ich hier stehe und ich selbst, weil ich keine Lust habe, ihnen die ganze Zeit wieder jemanden vorzuspielen, der ich nicht bin.
Tolle Aussichten für eine Party, oder?
Ich räuspere mich. "Ihr könnt gerne in mein Zimmer gehen, wenn ihr keine Lust habt. Ich muss aber leider aufpassen, dass sie nichts kaputt machen", ich werfe Logan einen bedeutungsvollen Blick zu.
Einmal ging mein Fernseher zu Bruch, weil jemand zu besoffen war und dann dagegen gefallen ist. Der Fernseher hat dadurch dann einen Freiflug auf den Boden bekommen. Ich bin sicher, daran erinnert er sich noch.

"Nein, nein. Wir stehen dir bei", meint Logan, sieht aber nicht wirklich überzeugt aus.
Ich lächle ihn dankbar an und gehe dann mit den anderen im Schlepptau ins Wohnzimmer.

Sämtliche Alkoholflaschen stehen schon geöffnet auf den Tischen. Sie wissen mittlerweile, wo ich meinen Vorrat gebunkert habe, den ich mir durch andere Personen besorge, da ich ja noch keine 21 bin.
Jordan drückt mich an meinem Rücken unauffällig zu dem Sessel, auf den wir uns dann zu zweit quetschen. Zwar kleben wir ziemlich aneinander, aber niemand würde Verdacht schöpfen, dass zwischen uns etwas läuft. Wenn, dann nur, weil wir in der Schule nie wirklich miteinander geredet haben und ich ihn zu allem Übel auch noch ins Krankenhaus befördert habe.
Sam drückt uns jeweils ein Becher mit irgendeinem Zeug in die Hand, dass ich exe, als mir die Worte von Miles wieder einfallen.
Und als dann auch noch meine körperlichen Schmerzen wieder einsetzen, greife ich nur so zum Alkohol, um das alles irgendwie zu dämpfen. Währenddessen wird es draußen immer dunkler.
Ich hasse es, was Miles mit mir macht. Das ist abnormal, oder? Wir müssten uns eigentlich hassen, oder haben das zumindest auch die ganze Zeit und jetzt auf einen Schlag...ja, was eigentlich genau? Was ist da zwischen uns?
Ich glaube nicht an Liebe auf den ersten Blick und außerdem habe ich nach wie vor einen festen Freund, der zufälliger Weise gerade neben mir sitzt und sich auch die Birne wegsauft.

Jordans Finger tippt gegen mein Bein. Er nickt mit dem Kopf Richtung Tür und steht dann schwankend auf.
Kurz danach tue ich es ihm gleich, stelle meinen Becher aber noch kurz irgendwo ab.
Die Schmerzen sind durch den Alkohol tatsächlich wieder weniger geworden und auch meine Gedanken über Miles rücken weit in den Hintergrund.
Mein Instinkt sagt mir, dass ich Jordan im Badezimmer wiederfinde und ich werde nicht enttäuscht. Ich gebe der Tür einen leichten Tritt mit dem Fuß, was sich als schwieriger herausstellt, als gedacht, da ich dabei fast den Boden küsse.
Auf einmal ist Jordan vor mir, drückt mich gegen die Tür und presst seine Lippen leidenschaftlich auf meine.
Nur der Mond spendet etwas Licht und scheint durch das Fenster.
Ich drücke mich enger an ihn und bin froh, ihn hier bei mir zu haben.
Eigentlich müsste ich noch etwas angepisst sein, wegen der Aktion vorhin bei dem Spiel, aber auch das ist mir jetzt egal.
Irgendwann lösen wir uns außer Atem voneinander und er lehnt seine Stirn gegen meine und verschränkt unsere Hände.
"Wir sollten wieder zurück", flüstere ich, um die Atmosphäre nicht komplett zu zerstören. Er nickt leicht und zieht mich dann hinter sich her.
Wieder im Wohnzimmer angekommen, schnappen wir uns direkt das nächste Getränk und setzen uns wieder auf unseren Platz, der tatsächlich noch frei ist.

Ich weiß, ich werde morgen einen verdammt miesen Kater haben, aber das ist es wert, um meine Gedanken zu vergessen und um die Schmerzen fast auszuschalten.

Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt