• J A C K S O N •
Schon seit einigen Minuten starre ich Miles an, der mit diesem Typen über das Eis tanzt. Wenn ich mich recht erinnere, war dieser das letzte Mal unser DJ.
Generell ist die Party dieses Mal viel voller, als das letzte Mal und die Stimmung ist irgendwie lockerer.Ich kann nicht anders, als mit meinen Augen Miles zu verfolgen.
Er sieht einfach wunderschön aus, wie er so elegant über das Eis tanzt und sich dabei von diesem Typen führen lässt. Für einen Moment wünsche ich mir, dass ich es sein könnte, der mit ihm dort tanzt, als Logan sich neben mir zu Wort meldet.
"Das ist Nick, sein Exfreund."
Meine Augen weiten sich leicht und ich reiße meinen Blick von den beiden nun los, um ihn Logan zuzuwenden.
"Sicher, dass sie nicht wieder zusammen sind?", hinterfrage ich und ziehe die Augenbrauen leicht hoch.
Entgegen all meiner Erwartungen beginnt Logan nun zu grinsen.
"Ist da etwa jemand eifersüchtig?"
Ertappt schaue ich kurz zur Seite.
"Ach Quatsch. Ist mir doch egal, mit wem er was macht", meine ich und lache leicht. Was ist nur mit mir los?Ich richte meinen Blick wieder auf die beiden, genau in dem Moment, indem Nick Miles an sich zieht und ihn küsst, als hänge sein Leben davon ab. Danach lächelt er Miles an und zieht diesen von der Tanzfläche.
"Ich geh mal kurz für kleine Jacks", verkünde ich Logan dann und gehe ebenfalls vom Eis.Ich muss sagen, aus irgendeinem Grund bin ich wirklich niedergeschlagen, seitdem ich Miles dort so gesehen habe. Er sah wirklich glücklich aus. Ich habe sogar von dieser Entfernung aus gesehen, wie dieser Nick ihn angeschaut hat. Verdammt, ich habe Stimmungsschwankungen, wie eine schwangere Frau. Nein, schlimmer.
"Hey, gehts dir gut?", höre ich Jordans Stimme hinter mir fragen.
Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich mitten auf dem Weg zu den Toiletten an eine Wand gelehnt stehen geblieben bin.
Nun stellt er sich vor mich und legt eine Hand an meine Wange.
Ich muss schlucken, als ich in seine Augen sehe. Sie sehen mir gefüllt mit Traurigkeit entgegen.
"Ich weiß nicht. Irgendwie nicht so", erkläre ich ihm, weiß selbst nicht, wie ich es definieren soll.
Meine Stimmung ist einfach im Keller.
"Jacks, ist alles in Ordnung?", Logan kommt um die Ecke und bleibt neben uns stehen.
Ich zucke einfach mit den Schultern.
Wieso fühle ich mich gerade so scheiße?
"Komm', ich nehm dich mit zu mir. Soll ich dich auf dem Weg auch absetzen, Logan?", bietet Jordan an. Für einen Moment bin ich überrascht, dass er sowas anbietet. Logan nickt und schaut mich dann kurz besorgt an.
Also ziehen wir uns alle um und ich entleere wie geplant, meine Blase.Wenig später sitzen wir in Jordans Auto. Durchgehend hält er meine Hand und streicht mit dem Daumen darüber.
Ich bin froh, dass er gerade diese Seite von sich rauslässt.
Mein Auto kann ich morgen auch noch holen.
"Meld dich bei mir, ja?", Logan nickt Jordan noch kurz dankbar zu und steigt dann aus.
"Baby, was ist denn los?", fragt Jordan besorgt. Ich kann ihm nicht antworten, weil ich es selbst nicht weiß. "Keine Ahnung. Vielleicht bekomme ich meine Tage", meine ich trocken, was Jordan herzhaft zum Lachen bringt. Nun breitet sich auch ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht aus, als er wieder losfährt.
Ich bin froh, dass er nicht auf das Thema zu sprechen kommt, weshalb ich ihn die letzten Tage ignoriert habe.Schon bald kommen wir bei ihm zu Hause an. Aus keinem der Fenster scheint Licht, weshalb ich davon ausgehe, dass seine Eltern nicht zu Hause sind.
"Willst du direkt schlafen, oder willst du noch nen Film schauen? Schlag was vor. Ich will nur, dass es dir besser geht", schlägt er vor und legt dann einen Arm um mich, während wir zu seiner Haustür laufen, die er dann aufschließt.
"Können wir einfach ein bisschen kuscheln?", frage ich.
"Klar. Alles was du willst", lächelt er und gibt mir einen kurzen Kuss, bevor er mich in sein Zimmer schiebt.
Dort setze ich mich auf sein Bett und lasse mich dann nach hinten fallen. Er läuft auf die andere Seite und legt sich dann ebenfalls hin und schaltet den Fernseher ein, um ruhigere Musik anzumachen.
Früher haben wir das öfters getan. Einfach kuscheln und dabei Musik hören. Jeder geht seinen eigenen Gedanken nach.Ich rutsche zu ihm und lasse mich dann in seine Arme sinken, klammere mich an ihn und genieße die Nähe zu ihm.
"Ach Shit, willst du was trinken?", fragt er und löst sich dann leicht von mir.
"Eine Cola bitte."
Er verschwindet kurz und kommt dann mit zwei Gläsern Cola wieder. Eines davon reicht er mir und aus dem andere trinkt er selbst.
"Komm' her", er winkt mich wieder zu sich, nachdem auch ich etwas getrunken habe.
Ich schließe die Augen, ziehe seinen Duft ein und genieße einfach diese Nähe zu ihm.
"Du bist so schön", haucht er nach einiger Zeit und küsst mich sanft.
"Siehst du auch diese Schleimspur hier überall?", frage ich ihn, öffne die Augen wieder und schaue mich im Zimmer um.
"Idiot", lacht er und knabbert dann an meinem Hals.
Genießend schließe ich erneut die Augen und lasse ihn machen, bis zu dem Moment, als er sich auf mich rollt und beginnt an meinem Shirt zu ziehen.
"Was soll das werden?", frage ich ihn und drücke ihn leicht von mir weg.
"Ich will dich nur verwöhnen", antwortet er und beschlagnahmt dann wieder meine Lippen.
Danach zieht er sich das Shirt und die Hose aus.
"Jordan, ich hab heute echt keine Lust", ernst schaue ich ihn an, als er sich wieder auf mir nieder lässt.
"Ach komm schon. Wir hatten schon viel zu lange keinen Sex mehr", mit einem Schmollmund schaut er mich an.Kurz bin ich davor einzuknicken, aber mir fallen Miles Worte wieder ein. Nein Jordan, dieses Mal nicht.
"Nein."
Er seufzt und lässt sich wieder neben mir nieder.
Allerdings dauert es nicht lange, bis seine Hand unter mein Shirt streicht und beginnt mein Shirt hoch zu schieben.
"Alter Jordan, was verstehst du an einem 'Nein' nicht? Ich will nicht!", fahre ich ihn an und drücke mich etwas von ihm, doch er nimmt meine Arme und drückt diese hinter mich in die Matratze.
"Ich will aber", raunt er und dann macht er sich an meiner Hose zu schaffen.
Der Blick in seinen Augen verändert sich schlagartig. Er ist kalt und doch voller Lust.
Wie, als wäre er plötzlich eine andere Person.Ich versuche mich aufzurichten, aber in dem Moment wird mir plötzlich komisch schwindelig.
"Jordan, hör auf", meine ich lauter, doch merke ich auch, dass die Worte nur noch undeutlich aus meinem Mund kommen.
Was ist denn jetzt los? Warum wird mir so komisch?
"Jordan", ich spreche seinen Namen aus, aber er ist viel zu sehr damit beschäftigt, mich meiner Hose und Boxershorts zu entledigen, während ich förmlich spüre, wie meine Gliedmaßen sich von mir verabschieden.Die Welt verschwimmt leicht vor meinen Augen, ich nehme alles wie in Zeitlupe wahr, als Jordan sich auch seinen Klamotten entledigt und sich dann zwischen meine Beine legt. Ich spüre seine Lippen und auch seine Hände überall, während ich unter ihm daliege, wie eine Puppe. Ich bin nicht fähig mich zu bewegen, nur mein Kopf funktioniert noch einigermaßen, wenn auch meine Sinne etwas gedämpft sind.
Und als mich dann die Erkenntnis trifft, was hier gerade passiert, breitet sich in meinem inneren eine unbeschreibliche Panik aus.
Träume ich?
Ich nehme am Rande wahr, wie er sich an mir vergeht, nur um sein Verlangen zu befriedigen und das wahnsinnig zu genießen scheint. Sein Stöhnen klingt nun in meinen Ohren, wie das abartigste Geräusch, das ich je gehört habe.
Ich spüre, wie sich eine Träne den Weg aus meinen Augen sucht und wie sich dichter Nebel in meinem Kopf ausbreitet, bevor ich völlig in der Dunkelheit versinke.
DU LIEST GERADE
Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts
Teen FictionJeder hat eine Vergangenheit, etwas, dass ihn prägt, oder zu der Person gemacht hat, die man ist. Bei Miles sieht es da nicht anders aus. Er sieht seinen Schulwechsel als Neustart und will diesen nutzen, um ohne Altlasten glücklich zu werden. Er sch...