• J A C K S O N •
Am nächsten Tag stehe ich mit Logan vor der Schule und rauche. Die Schüler strömen nur so an uns vorbei und drücken sich gegenseitig durch die Türen.
Ich warte auf Miles, damit ich das Versprechen, das ich meiner Mutter mehr als erzwungen gegeben habe auch einhalten kann. So ungerne ich das auch tue. Eigentlich habe ich dabei nur Emma im Kopf, weil sie sich unbedingt auch bei ihm bedanken will.
''Und du sollst ihn echt zum Essen einladen? Deine Eltern laden nie jemanden von uns zum Essen ein'', Logan zieht einen Schmollmund. ''Ich versteh sie auch nicht. Das ist doch sowas von unnötig'', genervt verdrehe ich die Augen und lande dann mit meinem Blick auf Miles, der auf den Eingang zu geschlendert kommt.
Sein Blick landet auf uns und leicht lächelnd kommt er auf uns zu und bleibt dann neben Logan stehen. Automatisch gleitet mein Blick über seinen Körper. Ich merke nicht, wie viel Zeit vergeht, allerdings muss ich ihn schon eine Zeit lang angestarrt haben.''Jacks? Ich sagte, ich geh mal kurz für kleine Logans'', Logans Hand fuchtelt vor meinem Gesicht herum, während Miles nur leicht grinst. Peinlich.
Als ich immer noch nicht antworte, schnauft er genervt und geht dann ins Gebäude. Was will er denn auch von mir hören? Das ich mitkomme, wie die Mädchen immer, wenn eine aufs Klo muss? Nein danke, darauf verzichte ich freiwillig. Ich bin echt nicht scharf drauf klein Logan zu sehen.
''Alles okay?'', fragt Miles und sieht mich an.
''Du kommst Freitagabend zu uns zum Essen'', haue ich einfach raus und stelle gleich feste Tatsachen, dass er kommen wird. Seine Frage ignoriere ich gekonnt.
''Ach, tu ich das, ja?'', er zieht die Augenbrauen hoch und sieht mich verwirrt an.
''An deiner Stelle würde ich kommen, wenn du nicht willst, dass meine Schwester dich persönlich zu Hause abholt. Sie kann manchmal sehr peinlich sein'', emotionslos werfe ich meine Zigarette auf den Boden, ehe ich mit ihm ins Schulgebäude gehe.
''Du drohst mir mit deiner Schwester?'', lacht er und grinst im Anschluss.
''Hör zu. Ich hab da genau so wenig Bock drauf, wie wahrscheinlich du. Also zieh die Kacke einfach durch und hör auf Fragen zu stellen''.
Sein Schweigen nehme ich nun als Zusage an und schmunzle leicht vor mich hin.Der Hauptgang der Schule ist gut gefüllt. Viele stehen an ihren Spinden, während andere einfach in ihren Grüppchen zusammenstehen und sich über etwas unterhalten. Manche sitzen auch alleine irgendwo an der Wand und lesen in einem Schulbuch. Typisch Streber.
Viele der Mädchen aus meinem Jahrgang schlagen nun den Weg zu den Toiletten ein um das letzte Mal vor dem Unterricht ihr Make-Up aufzufrischen. Hoffentlich endet Em nicht mal so wie die. Vollgekleistert von oben bis unten mit irgendeinem ekelhaften Klebezeug.Plötzlich spüre ich einen festen Schlag auf meinem Hintern, der tatsächlich im Gang widerhallt.
Erschrocken drehe ich mich um.
Auch einige der Schüler neben mir an den Spinden drehen sich erschrocken zu demjenigen um und fragen sich wahrscheinlich, wie er so bescheuert sein kann, praktisch Selbstmord zu begehen.
Lächelnd steht Jordan vor mir und zwinkert mir zu. Seine gute Laune vergeht ihm aber ganz schnell, als er meinen Blick bemerkt, der alles andere als ein Lächeln ausdrückt. Er will schon abhauen, als ich ihn am Arm wieder zurückziehe. So einfach kommt er mir nicht davon.''Was fällt dir ein mich anzufassen du Arschficker?'', ich schuppse ihn zurück kann dabei zusehen, wie auch er nun wütend wird. Seine Augen formen sich zu Schlitzen und sein Körper spannt sich an.
''Was denn? Ich dachte du stehst drauf, wenn ich dir-'', ohne groß darüber nachzudenken stürme ich wieder auf ihn zu und stopfe mit meiner Faust sein hässliches Maul. Er geht zu Boden und hält sich die Wange, während ich mich auf ihm niederlasse und beginne weiter wahllos auf ihn einzuschlagen.
Die Welt um mich herum existiert nicht mehr. Es gibt nur noch Jordan und mich.
Was fällt ihm ein?!
Soll er doch seine Schwuchtelfreunde betatschen, aber nicht mich.''Jack!''
Ich mache diese Schwuchtel fertig!
''Jackson!'', eine Hand hält meinen Arm fest, als ich gerade erneut zuschlagen will. Ich blicke geradewegs in Miles graue Augen, die mich erschrocken mustern, bevor ich meinen Blick zu Jordan schweifen lasse. Benommen liegt er unter mir und das Blut läuft in Strömen aus seiner Nase auf den Boden und auf sein weißes Shirt. Eine große Schülertraube hat sich um uns herum gebildet. Manche schauen mich stolz an und halten ihr Handy weiter auf uns gerichtet, während andere geschockt den Kopf schütteln.
''Jackson O'brien, zum Direktor, auf der Stelle!'', zwei Lehrer schieben sich durch die Menge zu Jordan und mir durch. Befehlen den Schülern in ihre Klassen zu gehen. Nur langsam löst sich die Traube um uns herum auf. Einige der Schüler stecken ihre Handys wieder ein und geben sich gegenseitig ein high five.Miles zieht mich hoch und bringt mich zum Sekretariat, da ich mich von selbst nicht bewege. Ich stehe total neben mir, denke nicht mehr und bekomme auch nicht mit, was der Direktor mir zu sagen hat. Irgendwann stehe ich wieder vor der Tür und soll wohl auf meine Mutter warten. Miles steht vor mir und sagt etwas, doch ich höre ihn nicht und als ich links von mir aus dem Fenster schaue sehe ich den Notarztwagen gerade um die Ecke biegen.
Zu viele Eindrücke wirken gerade auf mich ein, weshalb ich die Augen schließe und so die Welt um mich herum komplett ausblende.
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Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts
Ficção AdolescenteJeder hat eine Vergangenheit, etwas, dass ihn prägt, oder zu der Person gemacht hat, die man ist. Bei Miles sieht es da nicht anders aus. Er sieht seinen Schulwechsel als Neustart und will diesen nutzen, um ohne Altlasten glücklich zu werden. Er sch...