Real me [BoyxBoy] + Cupid42hearts

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• J A C K S O N •

Nach der Schule sitzen wir bei Miles zu Hause auf seinem Bett. Er hält mich fest im Arm und flüstert mir hin und wieder beruhigende Dinge zu.
Jordan hat es mehr als nur verdient, wie Logan ihn zugerichtet hat. Nur leider ist dieser auch nicht ganz ohne Schäden davongekommen, nachdem sich die anderen auch noch eingemischt haben.
Die ganze Schule weiß mittlerweile bestimmt, dass ich schwul bin und etwas mit Jordan hatte. Es existieren auf jeden Fall auch Fotos, oder Videos und sonst was. Jetzt kann sich bestimmt auch jeder denken, wer das mit Jordan auf dem Foto in meinem Badezimmer war. Aber das ist jetzt gerade wohl mein kleinstes Problem.

Ich habe mehrere Anrufe und Nachrichten von ihm. In jeder von diesen Nachrichten bittet er mich darum mit ihm zu reden. Gefühlt 20 mal hat er geschrieben, wie sehr er mich liebt, aber einer Person die man liebt, tut man so etwas nicht an und vor allem bezeichnet man sie nicht als Schlampe.
Wie konnte ich mich nur so in ihm täuschen?

Ich bin gerade am Einschlafen und genieße das Gefühl von Miles Hand, die über meinen Kopf streicht, als es an der Tür klopft und Steffi den Raum betritt. Hinter ihr meine Mum.
"Jackson, deine Mutter ist hier und würde gerne kurz mit dir reden", verkündet sie und gibt Miles ein Zeichen, dass er uns alleine lassen soll. Doch da ich das nicht will, klammere ich mich nur fester an ihn.
"Ich bin gleich nebenan. Wenn etwas ist, dann komme ich sofort", flüstert er und löst dann meine Hände von ihm, bevor er mit seiner Mutter den Raum verlässt.

Stille herrscht, als meine Mutter sich neben mich auf das Bett setzt und mich besorgt ansieht.
"Emma hat mir erzählt, dass sie sich Sorgen um dich macht. Sie meinte, du sähest ziemlich niedergeschlagen aus und ich muss sagen, dass sie wirklich nicht übertrieben hat. Was ist denn los?", redet sie darauf los und setzt sich etwas näher zu mir, doch ich weiche zurück.
"Was los ist fragst du? Ihr verbietet mir den Kontakt zu meiner Schwester, ihr setzt mich auf die Straße, ich muss erfahren, dass mein jetzt Exfreund jemand komplett anderes ist und du fragst mich allen Ernstes was los ist?!
Ich habe nur zwei Personen in meinem Leben, auf die ich mich wirklich verlassen kann und die mich lieben, so wie ich bin. Die eine ist im Raum neben uns und die andere ist Logan", all das sage ich, ohne den Blick auch nur einmal von ihrem Gesicht zu lösen. Sie ist wie versteinert.
"Du weißt, dass das was Miles für dich tut nicht selbstverständlich ist, oder?", sie ignoriert all meine Vorwürfe und fragt mich stattdessen etwas komplett Neues.
"Hau ab", zische ich und antworte somit auch nicht auf ihre Antwort. Was sie kann, kann ich auch.
"Wie bitte?", fragt sie und sieht mich geschockt an.
"Du sollst gehen!", schreie ich und springe dann aus dem Bett auf. Kurz wird mir schwindelig, da ich zu lange gelegen habe, aber das legt sich schnell wieder.

Alarmiert kommt Miles nun in den Raum und stellt sich zu mir.
Mit Tränen in den Augen schaut mir meine Mutter entgegen. Von einer Psychologin hätte ich schon etwas mehr erwartet, aber naja. Das hat sie früher auch nicht interessiert.
"Miles", hauche ich hilfesuchend und klammere mich wieder an ihn.

Wahrscheinlich gehe ich ihm damit schon lange auf die Nerven, aber ich brauche das im Moment einfach.
"Gehen Sie jetzt besser, Alice", meint er ruhig und macht eine Geste zur Tür. Sie befolgt seinen Rat und verschwindet wieder.

"Was hat sie gesagt Jacks?", fragt Miles leise und führt mich wieder zu dem Bett, aber ich sinke bereits davor zu Boden.
"Ich kann nicht mehr Miles. Wieso hasst mich das Leben im Moment so?", verhältnismäßig ruhig stelle ich ihm diese Gegenfrage. Ich warte gar nicht erst auf eine Antwort.
"Danke, für alles", flüstere ich und lege wieder die Arme um ihn.

Vor ein paar Wochen noch war mein Leben abgesehen von meiner Familie halbwegs normal. Nie hätte ich gedacht, dass ich mal so am Boden bin. Man meint gerade jemand hätte dem Leben einen Auftrag gegeben mich zu zerstören und ich habe keine Ahnung wie viel Widerstand ich noch leisten kann, bevor es mich unter sich begräbt.

Sollte das passieren kann ich nur hoffen, dass Logan und Miles im Graben schnell genug sind und mich wieder an die Oberfläche ziehen, bevor ich ersticke, denn alleine hätte ich keine Chance.