Myths and Legends

Kapitel 11 x

Scott McCall PoV
Als Percy das Wort ergriff, verstummten alle Gespräche an unserem Tisch. Er sagte: "Leute, ich muss euch noch etwas anderes wichtiges über mich sagen: Ich bin so wie ihr. Oder zumindest so wie Scott und Liam. Ich bin ein Werwolf." Ich war extrem verwirrt. Wie konnte das bloss sein? Ich hätte das doch längst gerochen. Ich fragte: "Hast du ein Rudel? Wenn ja warum bist du hier? Willst du in mein Rudel?" Percy hob die Hände, um zu zeigen, dass ich einfach mal einen Gang runterschalten sollte und sagte dann: "Ich hab kein Rudel, aber deshalb bin ich auch nicht hier. Ich bin hier weil ich eine Auszeit von New York wollte und ich euch gegen diesen Jäger helfen will." Es wurde immer merkwürdiger. Ein Werwolf ohne Rudel, der auch kein Rudel will? "Zeig deine Augen!", verlangte Liam plötzlich. Percy blinzelte mehrmals, aber seine Augen blieben in der selben meergrünen Farbe. Dann fragte ich: "Wurdest du gebissen? Kannst du deine Verwandlung überhaupt kontrollieren?" Percy senkte den Kopf in seine Hände. "Ich wurde gebissen und nein ich kann es eben nicht kontrollieren. Das macht mir Sorgen, da bald Vollmond ist und draussen immer noch dieser Jäger rumläuft." Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter und sagte: "Percy wir kriegen das hin. Ich helf dir. Und dieser Jäger kriegt dich garantiert nicht. Allerdings ist es nicht intelligent beim Spiel heute Abend mitzuspielen. Du könntest wütend werden und die Kontrolle verlieren." Percy hob den Kopf und blickte mich entschlossen an. "Ich werde trotzdem spielen." Ich versuchte ihn davon abzubringen, aber er war echt stur.

Während der zwei Lektionen die wir am Nachmittag noch hatten, überlegte ich, wie ich Percy vom Spielen abbringen könnte, aber mir fiel einfach nichts ein. Schlussendlich liess ich einfach, aber ich schwor mir, dass ich verantwortlich wäre, wenn irgendwas passieren würde.

Dann war das letzte Training vor dem Spiel. Coach nahm uns merklich härter dran als sonst und brüllte auch mehr herum. Als wir es endlich hinter uns hatten, durften wir gehen. Er schärfte uns noch einmal genau ein, ja pünktlich zu kommen.

Ich ging aus reiner Gewohnheit zum Parkplatz, bis ich merkte, dass ich nicht mal mit dem Auto hier war. Ich drehte mich um und lief Percy direkt in die Arme. "Kannst du uns auch wieder so schnell nach Hause bringen? Ich hab keine Lust zu laufen." Er nickte und schien sich zu konzentrieren. Dann zog er mich am Arm weiter und ehe ich mich versah, waren wir in der Einfahrt meines Zuhauses.

Als wir das Haus betraten, kam Mrs. O'Leary uns schwanzwedelnd entgegen. Von der Müdigkeit war ihr nichts mehr anzusehen. Wir gingen direkt in die Küche, wo meine Mom bereits den Tisch gedeckt hatte. Sie wusste, dass wir es eilig hatten, wieder aufs Lacrossefeld zu kommen. Sie hatte auch  schon gekocht: Spaghetti mit Tomatensosse.

Nach dem Essen nahm uns Melissa mit dem Auto mit zum Lacrossefeld. Schliesslich wollte sie das Spiel auch sehen. Percy und ich gingen schnell in die Umkleide, wo bereits das ganze Team anwesend war und von Coach angebrüllt wurde. Wir gesellten uns, nachdem wir uns angezogen hatten, möglichst unauffällig dazu, um nicht das Ziel von Coachs Gebrüll zu werden. Nachdem Coach geendet hatte, gingen wir zusammen raus aufs Feld.

Percy Jackson PoV
Meiner Meinung nach schrie dieser Coach zu viel herum. Nicht nur in der Umkleide, sondern auch beim Spiel konnte er es nicht lassen und trabte ständig vor der Ersatzbank hin und her, während er irgendwelche Sachen durch die Gegend schrie, die eh keiner verstand.

Ich musste mich ein zusammenreissen, nicht meine Kräfte zu benutzen. Erstens wusste ich nicht was dabei herauskam, zweitens hatte ich keine Ahnung wie ich meine neuen Kräfte von Chaos kontrollieren konnte und drittens hatte ich Angst jemanden zu verletzen, wenn ich die Kontrolle total verlieren würde. Allerdings wurde es schwieriger, je länger das Spiel schon dauerte.

Langsam verstand ich, was Scott gemeint hatte. Emotionen waren wirklich stark. Richtig schlimm wurde es aber erst als die Devenford Prep nach vier Minuten ein Tor schoss. Das Publikum johlte und klatsche, während der Schiri den Ball nahm und in die Mitte des Felds legte. Wir bezogen unsere Stellungen und dann ging es wieder los.