Kapitel 14 x

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Percy Jackson PoV
Das Portal führte mich direkt auf die Hauptstrasse, die zum Thronsaal hinaufführte. Ich war aber nicht dorthin unterwegs. Nico, Jason und ich waren in einem kleinen Park verabredet, der der Park der Sieben heisst. Wie man sich vielleicht denken kann, wurde dieser Park den sieben Halbgöttern gewidmet, die der grossen Prophezeiung nach Griechenland gefolgt waren.

Um zum Park zu kommen, hatte ich noch ein paar Minuten Fussmarsch vor mir, denn der Park der Sieben lag etwas abseits, am Ende einer kleineren Strasse.

Auf dem Weg kam ich an bunten Ständen, Statuen von diversen Göttern und Halbgöttern, Tempeln, Wohnhäusern, Parks und vielem mehr vorbei. Die Stadt selbst glänzte und schimmerte. Annabeth hatte wirklich grossartige Arbeit beim neuen Design des Olymps geleistet. Hier und da hatte es noch einige Überbleibsel der Schlacht, wie zum Beispiel einen Haufen Bauschutt, der in einem Garten aufgetürmt war, aber der grösste Teil war bereits weggeräumt worden.

Immer wenn ich an einer Menschenmenge vorbeiging gab es ein, zwei Götter oder Nymphen, die mir den Kopf zuwandten und mich mit ihren Blicken verfolgten. Allerdings störte mich das nicht.

Nach ein paar hundert Metern bog ich in die kleine Strasse ein, die mich zum Park der Sieben führte. Obwohl die Strasse schmal war, gelangte wesentlich mehr Licht hinein, als es bei einer normalen New Yorker Gasse der Fall gewesen wäre.

Der Eingang zum Park wurde von einem grossen, Marmorbogen markiert, in den mit goldenen Lettern geschrieben stand: 'Der Park der Sieben'. Darunter standen sieben Namen, die ich alle nur zu gut kannte. Etwas weiter rechts stand noch: 'Speziellen Dank ausserdem an: Trainer Gleeson Hedge, Nico di Angelo und Reyna Avila Ramírez-Arellano'.

Nachdem ich all die Inschriften gelesen hatte, betrat ich den Park. Ich war zum ersten Mal hier, bisher hatte ich nur davon gehört.

Der Park war etwa einen Hektar gross und am Rand mit Bäumen gesäumt. Ein gepflasterter Weg führte zu einem Platz in der Mitte des Parks, der von sieben lebensgrossen Marmorstatuen umringt war.

Da ich mir alle genau ansehen wollte, begann ich links und ging dann im Uhrzeigersinn herum. Die erste Statue war Hazel. Sie hatte ihre Spatha erhoben, als wollte sie jemandem, der am Boden liegt, einen letzten Stoss verpassen.

Die nächste Statue war ein genaues Abbild von Frank. Er hatte seinen Bogen gespannt und visierte damit das Eingangstor des Parks an.

Die dritte Statue stellte Annabeth dar. Sie hielt in der einen Hand einen kurzen Dolch und in der anderen ihr Drakonknochenschwert. Auf ihr Gesicht hatte sich ein Ausdruck breitgemacht, der eindeutig davon zeugte, dass sie einen Plan hatte.

Die mittlere Statue erkannte ich erst einmal nicht. Dann realisierte ich, dass ich das war. Die Statue hatte ihr Marmorschwert erhoben, bereit eine Armee Monster niederzumähen. Die Augen funkelten böse.

Sah ich im Kampf wirklich so aus? Wenn ja, dann wäre das erschreckend.

Ich ging eine Statue weiter. Jason. Die Statue war gerade dabei, eine Münze in die Luft zu werfen. Die Marmormünze schwebte etwa zwanzig Zentimeter über seiner Hand. Ich hätte gerne gewusst, auf welcher Seite die Münze gelandet wäre, ob sie zum Schwert oder zum Speer geworden wäre.

Rechts neben Jasons Statue stand ein Marmorabbild von Piper. Sie hielt Katoptris erhoben und blickte starr auf die dreieckige Klinge.

Die letzte Statue war Leo. Er hielt einen riesigen Vorschlaghammer in den Händen und hatte sein übliches, koboldhaftes Grinsen im Gesicht.

Beim Anblick der Statue wurde ich traurig. Wir hatten zwar Gaia besiegt, aber der Preis dafür war hoch gewesen. Leo war verschollen. Laut Nico war er zwar nicht tot, aber das half uns nicht weiter. Ich hoffte innigst, dass Leo irgendwann wieder zurückfinden würde, ganz egal wo er sich gerade befand.

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