Kapitel 15 x

1.3K 52 13
                                    

Scott McCall PoV
Ich war mehr als nur verwirrt, als sich Percy am Morgen einfach so aus dem Staub machte. Genauso wenig konnte ich verstehen, wie Kyle es geschafft hatte, aus mir wieder einen Menschen zu machen.

Bevor wir nach Hause gingen, versuchte ich mehrmals verzweifelt mich zu verwandeln. Es funktionierte nicht. Auch das Supergehör und alles andere, was das Werwolf-sein so mit sich bringt, war weg.

Ehrlich gesagt, so fest ich anfänglich kein Werwolf sein wollte, jetzt wollte ich nichts anderes, als wieder einer zu sein.

Zu Hause setzte ich mich niedergeschlagen aufs Sofa und wartete auf Percy. Ich war allein, denn meine Mom war arbeiten. Irgendwann wurde mir langweilig und ich suchte einen Film heraus: Harry Potter und der Stein der Weisen.

Als gerade das erste Quidditch Spiel begann, kam Percy nach Hause. Ich wollte ihn eigentlich fragen, wo er gewesen war, aber ich war ein wenig zu abgelenkt von Harry Potter.

Percy setzte mich neben mir aufs Sofa und legte mir einen Arm um die Schultern. "Soll ich jetzt versuchen, dir zu helfen?" Ich nickte bloss.

Percy Jackson PoV
Als ich die Hand um Scotts Schulter legte, fühlte ich jeden einzelnen Tropfen des Serums in seinem Blut. Jetzt musste ich es nur noch aus Scotts Körper bekommen. "Also Scott, ich kann das Serum theoretisch entfernen, aber es wird mich vermutlich sehr erschöpfen und es wird sich für dich möglicherweise ein wenig merkwürdig anfühlen. Ausserdem weiss ich noch nicht genau wo ich das alles aus dir rausbekomme. Eine Wunde oder so wäre am besten, aber ich will dich nicht zu irgendwas zwingen oder so."

"Ist schon gut. Solange du mir helfen kannst nehme ich das gerne in Kauf. Aber vielleicht sollten wir meine Mom hinzuziehen; einfach falls etwas passiert."

Ich nickte. "Das wäre nicht mal so eine schlechte Idee. Übrigens, falls es nicht funktioniert habe ich noch einen Plan B."

"Wenn wir auf meine Mom warten wollen, können wir es aber erst morgen Abend machen. Heute wird sie zu spät nach Hause kommen und morgen ist wieder Schule." Etwas bedrückt fügte ich noch hinzu: "Und Lacrosse. Wetten jetzt bin ich da wieder genauso grottenschlecht, wie vor dem Biss."

Zusammen sahen wir uns den Rest des Films und auch noch den zweiten Teil an. Zum Abendessen bestellten wir uns Pizzen, die wir dann vor dem Fernseher genüsslich verzehrten.

Der nächste Morgen war erstaunlich angenehm. Ich hatte für meine Verhältnisse extrem lange und gut geschlafen. Auch die Schule war nicht besonders schlimm. Ich hatte das Gefühl, dass ich, seit ich ein Gott war, mehr gelernt hatte als in meinem gesamten Leben davor. Seit ich in der Schule war, hatte ich mir kaum etwas sehnlicher gewünscht, als mich endlich mal konzentrieren zu können und den Buchstaben und Zahlen nicht beim Tanzen zusehen zu müssen. Nach so langer Zeit hatte ich das endlich bekommen.

Der Tag wurde interessant, als ich am Mittag mit Scott und seinem Rudel unterwegs zur Cafeteria war. Mir kamen nämlich zwei Personen entgegen, die ich nur zu gut kannte. Jason und Nico.

Ich lief auf sie zu und rief ihnen entgegen: "Nico, Jason, was macht ihr hier?" Wir fielen uns in die Arme. Nico, der nach wie vor nicht so auf Körperkontakt stand, befreite sich als erster. Er machte einen lächerlichen Knicks vor mir und sagte: "Prinz Perseus, Eure Majestät wird nicht glauben, was heute Morgen passiert ist! Ihr müsst dringend ins Camp kommen! "

"Erstens: Wehe du nennst mich noch einmal so. Du weisst, dass ich das nicht mag und ihr beide seid sowieso genau gleich königlich wie ich. Zweitens: Was ist denn los? Kann das nicht warten?", fragte ich etwas genervt, da mir die Schule, seit ich ein Gott war, tatsächlich ein wenig gefiel. "Wenn du es schaffst es so lange auszuhalten, kannst du gerne noch bis am Nachmittag hier rumsitzen." Da hatte er ganz recht. Niemals würde ich es aushalten, noch mehrere Lektionen und ein Lacrosse Training nicht zu wissen, was im Camp vorgefallen war. Also sagte ich: "Na schön, ich komme mit, wenn ich bis zum Beginn der Schule wieder zurück bin. Das ist noch etwas mehr als eine Stunde. Und in dieser Zeit will ich auch noch etwas zu Essen. Und ich muss noch kurz Scott Bescheid sagen, damit er sich nicht fragt, wo ich bin."

Myths and LegendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt