Kapitel 12: Schlaflos

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Percy's PoV:

"Ich geh dann mal ins Bett", informiere ich Scott und Melissa nachdem ich meinen Teller in die Spüle gestellt hatte. "Jetzt schon?" Verwundert guckt mich meine Tante an und lehnt sich in dem alten Holzstuhl zurück. "Ja, ich bin tot müde?" Zur Veranschaulichung gähne ich einmal laut und begebe mich langsam rückwärts zu der Treppe, die ins obere Stockwerk führt. "Alles klar Percy. Ich fahre morgen Mittag zur Arbeit, also nicht wundern wenn ich nicht hier bin", erklärt sie. Als Bestätigung, dass ich es verstanden habe, nicke ich einmal und begebe mich die Treppe hinauf. In meinem Zimmer schließe ich die Tür, gehe zu dem hölzernen Schreibtisch, der auch schon seine besten Jahre hinter sich hatte, und packe meine Schulsachen für morgen. Mathe habe ich zwar immer nicht fertig, aber was solls? Wie sagt man so schön? Einmal ist keinmal? Ich gehe zum Fenster um es zu öffnen, da es mir auf einmal so viel wärmer in dem Raum vorkommt, als wie ich runter gegangen bin. Mein Blick fällt auf den Busch, indem immer noch nichts zu sehen ist. Als wäre dort nie etwas gewesen. Ich lege mich erschöpft ins Bett, werfe jedoch meine Decke auf den Boden, da ich es vermutlich mit nicht aushalten würde.

Obwohl ich tot müde bin, schaffe ich es nicht einzuschlafen. Meine Stirn, sowie meine Hände, sind von einer dünnen Schweißschicht überdeckt. Ich versuche meine Hände an meinem Oberteil abzutrocknen, was jedoch nicht viel bringt, da ich weiter schwitze. Ich drehe mich auf die andere Seite, in der Hoffnung, so besser schlafen zu können. Mein Kopf dröhnt. Mein Herz hämmert gegen meine Brust. Es ist das einzige Geräusch was ich in dem ruhigen Raum höre und ich habe Angst, dass es mir jeden Moment aus der Brust springt. Ich fühle das Pochen in jedem Centimeter meines Körpers. In meinen Ohren. In meinen Fingerspitzen. In meinen Beinen.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergeht, in der ich mich Sinnlos in dem gemütlichen Bett hin und her wälze. Ich verliere mal wieder das Zeitgefühl, wie schon am Fenster. Ich weiß nicht, ob zehn Minuten oder drei Stunden vergangen sind, bevor ich aufstehe und durch den Raum tigere. Unruhig klopfe ich mit meiner Hand auf meinen Oberschenkel, wobei ich Angst habe, dass Scott es in Nebenraum hören könnte. Immer wieder fällt mein Blick auf Mrs. O'Leary, die jeden Schritt von mir genau beobachtet und nicht weiß, was sie und ob sie was machen soll. Ich gucke mich im Raum um und suche vergeblich eine Uhr, damit ich mein Zeit Gefühl wieder herstellen kann. Das klopfen auf mein Bein wird immer schneller, was ich auf mein ADHS schiebe. Ich gehe wieder zum offenen Fenster und sehe in den, von Sternen überzogenen, Himmel. Unwillkürlich muss ich an Zoë denken und das hier ihr Sternenbild dort oben irgendwo ist, auch wenn ich es nicht sehen kann. Der Mond hüllt die Straßen in ein mystisches Licht und die sanfte Briese in der Luft lässt die Blätter an den Bäume angenehm rascheln.

Schlafen kommt jetzt nicht mehr in Frage. Das würde sich nicht mehr lohnen und wer weiß, was da für Albträume bei raus kommen würden. Hausaufgaben kann ich mit meinem ADHS grade auch vergessen. Das dröhnen in meinem Kopf wird wieder schlimmer und auch mein Herz schlägt wieder schneller gegen meine Brust. Ich muss mich irgendwie ablenken. Mit schnellen Schritten gehe ich zu meiner Zimmertüre und öffne sie um anschließend nach unten zur Haustüre zu gelangen. Dabei streifen meine Augen die Uhr, die an der Wand im Flur hängt, welche halb vier anzeigt. Ich schließe die Türe auf, öffne sie und als ich grade raustreten will, fällt mir auf, dass Mrs. O'Leary mir gefolgt ist. "Nein, du bleibst hier, ja? Ich bin heute Nachmittag wieder zurück", sage ich ihr auf alt Griechisch und streichle sie einmal auf dem Kopf, bevor ich durch die Tür trete und sie hinter mir verschließe.


Scott's PoV:

Fertig angezogen und vollkommen übermüdet stolpere ich schon fast die Treppe runter. Da meine Mutter noch schläft und Percy vermutlich schon weg ist, ist es toten still im Haus und nur das Ticken der Uhr ist zu hören. An der Tür angekommen fällt mir sofort ein schwarzes Wesen ins Auge, was sonst nicht dort sitzt. Warum hat Percy sie hier gelassen? Sie folgt ihm doch sonst auch immer überall hin. Ich muss ihn nachher auf jeden fall mal danach fragen. Als sie mich hört, guckt sie mich mit einem misstrauischen Blick an, auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass das bei Hunden überhaupt möglich wäre.

Ich hänge mir meine Schultasche um die Schulter und verlasse das Haus, darauf bedacht, dass der Hund nicht das Haus verlässt. Wer weiß. Vielleicht ist sie ja extra hier geblieben. Draußen sehe ich schon das alte Auto von Stiles stehen, in welches ich auch direkt einsteige. "Und was hat Derek zu Percy gesagt?", fragt mich mein bester Freund nachdem er losgefahren ist. "Ich glaube er konnte sich kein Richtiges Bild von ihm machen, da Percy gestern Abend total komisch drauf war", antworte ich ihm und muss einmal gähnen. "Was meinst du mit komisch?" "Keine Ahnung, er hat die ganze Zeit gedankenverloren aus dem Fenster geguckt. Er kann sich anscheinend auch nicht mehr daran erinnern, dass er Derek verabschiedet hat." Daraufhin antwortet er nichts mehr und die restliche Autofahrt ist von schweigen geprägt, worüber ich auch echt dankbar bin. An der Schule angekommen parkt Stiles das Auto und wir beide steigen, nachdem wir unsere Taschen vom Rücksitz genommen haben, aus. An der Schule ist mal wieder einiges los, da es in kürze zum Unterricht klingelt und die Eltern auf den letzten Drücker ihre Kinder zur Schule fahren oder die Schüler selbst auf den letzten Drücker zur Schule gefahren sind.

Am Eingang kann ich schon unsere Freunde ausmachen, weshalb ich auch Stiles mit zu ihnen rüber ziehe. "Hey Freunde", begrüßt er einmal die Runde, während ich nur müde die Hand hebe. "Alles gut bei dir Scott?", fragt mich Malia etwas besorgt. "Ja warum?" "Du siehst kaputt aus", antwortet Lydia für sie. "Jaja alles bestens", winke ich ab, "Percy ist nur irgendwie die halbe Nacht in seinem Zimmer um her gewandert. Konnte deswegen nicht so richtig schlafen. Apropo Percy, habt ihr ihn gesehen?", versuche ich das Thema etwas umzulenken. "Ne, aber wir haben gleich Geschichte zusammen, da sollte der auftauchen", erklärt Stiles und richtet seinen Rucksack nochmal richtig. "Machen wir das jetzt heute Abend?" Hayden, die sich bis jetzt mit Liam und Corey unterhalten hat, lenkt meine Aufmerksamkeit auf sie. "Also ich denke schon, oder? Besser zu früh als zu spät", wirft Stiles ein. "Ich halte das immer noch für keine Gute Idee", äußert Mason, "aber wenn ihr das unbedingt wollt, kann man euch vermutlich nicht umstimmen." "Ich würde sagen, wir machen das heute Abend. Entweder es ist irgendwas mit ihm, dann finden wir es raus, oder es ist einfach nur alles ein großes Missverständnis und dann kannst du uns sagen 'Ich hab es euch ja gesagt'", erkläre ich. Ich blicke noch einmal durch die Runde, in der ein einstimmiges, wenn auch nicht immer voll überzeugendes, nicken zu sehen ist. "Gut, dann ist es beschlossene Sachen. Wir ziehen das heute Abend durch."

Feedback?

Ich hatte so einen Spaß daran Percys Sicht zu schreiben, hoffe es ist mir auch irgendwie gelungen

Was wird wohl am Abend durchgezogen und was ist mit Percy?

hmmmm (ich bin mal so mainstream und stelle auch Fragen, so wie es gefühlt jeder macht)

Wörter: 1190

Percy in Beacon Hills (Pj x Tw Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt