Kapitel 6: Lacrosse

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Percy's PoV:

Ich muss sagen, dass Lacrosse ziemlich langweilig ist und ich den Sinn dahinter nicht verstehe. Ich meine man versucht einen Ball in ein Tor zu bekommen, wie beim Fußball und darf sich dabei umrennen wie sonst was. Ähnlich wie bei American Football. Warum spielt man dann nicht eins von denen, sondern mischt beides irgendwie zusammen. Und dann auch noch diese Schläger. Da ich, obwohl ich mehrfach gefragt und auch irgendwie erpresst wurde, keine Lust habe bei diesem fragwürdigen Spiel mitzumachen, sitze ich nur wie bestellt und nicht abgeholt auf der Tribüne rum und mache nichts. Was meinem ADHS nicht grade zugunsten kommt. Ich wippe mit meinem Fuß und spiele mit Springflut in meiner Hand rum. Heute ist zur Abwechslung mal nichts Spannendes passiert, weshalb das spannendste des Tages bisher ein Junge ist, der wegen Nasenblut ins Krankenzimmer muss.

Der Coach tickt jedoch auch nicht mehr richtig. Er schreit irgendwelche Personen auf dem Spielfeld an, dass sie sich mal konzentrieren sollen. Ein Lacrosse Schläger musste auch schon drunter leiden. Auch die ein oder anderen Schüler, die an dem Feld vorbeigehen, werden angeschrien, dass sie weggehen sollen. Aus Gesprächsfetzen habe ich mitbekommen, dass wohl bald irgendwie ein „wichtiges" Spiel, gegen die Schule einen Ort weiter, ist. Da ich eh nicht lang hierbleiben wollte, macht das keinen Sinn irgendwie bei dem Spiel oder dem Training mitzumachen. Klar muss ich im Unterricht aufpassen, da ich sonst wahrscheinlich von Annabeth ärger bekommen würde, aber auf sowas kann ich gerne verzichten.

„Percy? Kommst du?", ruft Scott von Feld und deutet mit dem Kopf Richtung des Parkplatzes. Wortlos stecke ich den Stift wieder in meine Hosentasche und stehe auf. Da die dünne Jacke mal wieder von meinen Schulter gerutscht ist und sich jetzt irgendwo in den Ellbogen verirrt hat, ziehe ich sie wieder richtig und gehe die paar Stufen runter um mich auf den Weg zu Scott zu machen. Dieser redet grade noch mit Stiles und schüttelt den Kopf. Er erblickt mich und als ich bei ihm ankomme, gehen wir drei Richtung Parkplatz. „Ich denke den Siegen haben wir in der Tasche", überzeugt guckt Stiles Scott an. „Ich weiß nicht uns fehlen ein paar wirklich gute Spieler." „Ich will ein bisschen mehr Ehrgeiz sehen, Scott. Die sind nur Krank und werden bis dahin sicherlich wieder gesund sein." Zwar noch nicht ganz überzeugt nickt Scott. „Wenn du was von ihm hörst, meld dich", sagt Stiles noch bevor sich unsere Wege trennen und wir zu dem Auto von Melissa gehen. Scotts will grade das Auto aufschließen, als er etwas erblickt und wie Hypnotisiert drauf schaut. Ich folge seinen Augen und erkenne Mrs. O'Leary, die am Waldrand sitzt und mich anguckt. Lächelt schüttele ich den Kopf und winke sie zu mir. Sie kommt sofort meiner Geste nach und springt auf die Rückbank des PKWs, dessen Tür ich ihr aufhalte. Auch Scott erwacht aus seiner Starre und steigt in das Auto ein, ohne sich was anmerken zu lassen.

Zwar bin ich neugierig von wem Scott was hören sollte, aber ich lasse lieber das fragen. Es geht mich nichts an und es führt nur zu Gegenfragen, auf die ich keine Lust habe. Somit bleib die Autofahrt ruhig und nur das Radio und die schweren Atemzüge von dem Tier, auf der Rückbank, sind zu hören. Da mir auch kein Gesprächsthema einfällt und ich keine Lust auf Smalltalk habe, bleibt das auch so.

Es ist wenig Verkehr, weshalb wir auch recht schnell wieder an dem gemütlichen Haus ankommen und es auch gleich betreten. Drinnen riecht es nach Spaghetti mit Tomatensauce, worauf ich schließe, dass Melissa zu Hause ist. Wir stellen unsere Schuhe zu den anderen und gehen Wortlos in die Küche. Dort steht meine Tante vor dem Herd, rührt die Sauce und summt irgendein Lied. „Hey Mum", kündigt Scott an, dass wir wieder da sind und holt Teller und Besteck aus den Regalen, um sie auf den Tisch zu stellen. Sie zuckt etwas zusammen, woraus ich feststelle, dass sie uns vorher nicht gehört hat. „Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du mich nicht so erschrecken sollst?", gibt sie als Antwort und verschränkt ihre Arme vor der Brust. Statt zu antworten zuckt er nur mit den Schultern und deckt weiter den Tisch. Da ich mich ziemlich nutzlos in der Situation fühle, schicke ich den Hund zum Camp um zu gucken, ob da alles in Ordnung ist, und setze mich an den Tisch. „Zu oft, du hast recht", antwortet die Frau mit den gelockten Haare für Scott und stellt die Töpfe auf den Tisch. „Irgendwer muss es ja machen!" Melissa wirft ihrem Sohn einen strengen Blick zu und zeigt mit dem Finger auf einen Stuhl am Tisch. Wortlos geht dieser dem Zeichen nach und setzt sich auf einen der Holzstühle. Auch seine Mutter tut dies und jeder nimmt sich was aus den Töpfen, um es auf den Teller vor sich zu tun. Kurz ist es still am Tisch, bis Melissa wieder das Wort ergreift: „Hast du eigentlich irgendwas von Derek gehört?" Scott schüttelt nur den Kopf und rollt die Nudeln auf seiner Gabel ein. "Dem geht es bestimmt gut. Wenn einer auf sich aufpassen kann, dann er." Wieder antwortet der Junge nicht, sondern isst nur weiter von seinen Nudeln. "Wie war dein erster Tag, Percy?" "Ganz gut, würde ich sagen." "Das ist schön", freundlich lächelt sie mich an. Eine komische Stille entsteht, in der Melissa nur gedankenverloren in ihrem Essen rumstochert und wohl irgendwas fragen will, sich aber nicht so wirklich traut. "Jetzt frag doch endlich", ermutigt Scott sie. "Also... Percy. Vor ein paar Monaten hat deine Mutter hier angerufen und gefragt ob du hier wärst, weil du verschwunden wärst." Ich lasse langsam meine Gabel sinken und lege sie auf dem Teller ab. "Und mich... mich würde es interessieren wo du warst." Super. Jetzt bloß nicht die Wahrheit sagen. Unwillkürlich schießen mir wieder Bilder vom Tartarus in den Kopf, die mich erschaudern lassen. Die Armee von Monstern vor uns. Die Angst um Annabeth. Der Schmerz. Die Hilflosigkeit. "Alles gut Percy?", spricht mich die Frau an. "Äh... Ja, alles bestens. Ich... Das ist eine ganz lustige Geschichte", ich zwinge mich zu einem lächeln, "ich hab mit ein paar Freunden einen Roadtrip durch verschiedene Länder gemacht. Irgendwie gab es Verständigungs Probleme und da ich kein Handy hab, kam es zu dem Missverständnis." "Und du kamst nicht auf die Idee, dich mal irgendwie zu melden?" "Ich bin manchmal etwas vergesslich."

Scott wirft mir noch einen Misstrauischen Blick zu, bevor er aufsteht und seinen Teller in die Spüle räumt. "Ich bin oben, muss noch Hausaufgaben machen." Melissa wirft mir einen verständnislosen Blick zu und kauft mir die Geschichte nicht so richtig ab, sagt aber nichts dazu und isst weiter.

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Percy in Beacon Hills (Pj x Tw Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt