Scotts PoV:
„Nico, Will", begrüßt Thalia die beiden, während sich Will wieder hinstellt und sich zu uns umdreht. Der am Boden sitzende Junge bleibt jedoch weiterhin sitzen und lehnt seinen Kopf erschöpft gegen die kühle Wand und schließt seine Augen. Kurz wirft der Blonde ihm noch einmal einen besorgten Blick zu, bevor seine Augen auf Percy fallen. „Wir haben ihm schon Ambrosia und Nektar gegeben, aber ihm geht es nicht besser." Verstehend nickt er und beugt sich zu Percys Ohr, um dort etwas rein zu sagen. Bei genauerem Hinhören höre ich, dass er nichts sagt, sondern sing. In einer für mich unbekannten Sprache. Ähnlich der, die Percy mit seinem Hund geredet hat. „Was macht er?", fragt Stiles flüsternd. Für einen Augenblick scheint Thalia ihm nicht Antworten wollten. Sie seufzt und dreht sich zu ihm ihn: „Man könnte sagen, dass er eine magische Heilkraft hat."
Nachdem der blonde Junge eine Zeitlang gesungen hat, scheint es Percy besser zu gehen. Er zittert nicht mehr und auch sein Herz schlägt nicht mehr so schnell, wie es noch vor wenigen Sekunden geschlagen hat. Jedoch bleibt er liegen. Seine Augen noch geschlossen. Sein Gesicht noch Leichen blass. Seine Haut als hätte sich ein Eishauch über sie gelegt. Und würde man seine schweren Atemgeräusche nicht hören, könnte man meinen, dass gerade eine Leiche vor uns liegt.
Wie soll ich das nur meiner Mutter erklären, wenn er stirbt. Oder meiner Tante? Wie soll ich ihr erklären, dass ihr Sohn gestorben ist und ich nichts dagegen machen konnte. Obwohl ich der Alpha bin. Ich hätte ihn beschützen müssen und nicht für irgendwas beschuldigen.
Überfordert verlasse ich den Raum. Ich kann diese besorgten Gesichter nicht mehr sehen. Ich kann nicht mehr sehen wie keiner ihm helfen kann. Wir sitzen auf heißen Kohlen und warten darauf, dass ein alter Mann im Rollstuhl uns irgendwie anruft. Ich setze mich auf einen der blauen kühlen Stühle. Selbst hier, obwohl ich ein paar Meter von ihnen weg bin habe ich noch ihre Gesichter vor Augen. Lydias. Malias. Stiles'. Percys.
Bin ich überhaupt ein guter Alpha, wenn jemand aus meinem Rudel stirbt? Derek wäre das bestimmt nicht passiert. Ich wollte doch auch nie der Alpha sein. Aber ich musste es ja werden. Mein Gesicht vergrabe ich in meinen Händen und versuche Percys ängstlichen Gesichtsausdruck aus meinem Kopf zu bekommen. Als ich Schritte höre, blicke ich auf. Thalia kommt langsam auf mich zu und setzt sich auf den Stuhl gegenüber von mir.
Wir schweigen. Ein angenehmes schweigen. Ich kann sie irgendwie nicht richtig einordnen. Zum einen sieht sie wie eine 14 Jährige aus und zum anderen benimmt sie sich wie eine 17 Jährige. Sie benimmt sich so, als wäre das hier für sie normal. Als würde das jeden Tag passieren. Was ist denn, wenn es jeden Tag passiert. Was ist wenn diese Situation Percy schon öfters passiert ist? Im Grunde genommen kenne ich ihn nicht. Ich kenne den 10 Jährigen Percy, der von Schulen fliegt und blaues Essen liebt. Aber den heutigen Percy? Der in Fremdsprachen mit einem Hund redet und perfekten Schwertkampf beherrscht. Der eine Freundin hat und plötzlich ein Halbgott ist. Vielleicht ist so eine Situation ja für ihn Alltag.
Aber es ist für mich kein Alltag. Ich weiß es nicht wie es fast zu sterben. Oder andauernd in der Gefahr zu leben, dass jemand sterben könnte.
„Er wird nicht sterben", sagt Thalia und guckt mir tief in die Augen. „Wie kannst du dir da so sicher sein?", gebe ich wieder. Sie seufzt und lehnt sich nach hinten. Ihr Blick fällt auf die Decke, ebenso wie meiner. Dort ist nichts interessantes und dadurch, dass es dunkel ist, kann man sie kaum sehen. Und trotzdem ist sie in dem Augenblick das interessanteste was es geben könnte. „Er hat schon schlimmeres überlebt. Glaub mir. Und sobald Annabeth es hierher schafft geht es ihm noch einmal besser." „Was meinst du damit, dass er schon schlimmeres überlebt hat?" Ich wende meinen Blick von der dunklen Decke ab und blicke das junge Mädchen vor mir an. Sie tut es mir gleich. „Er hat zwei Kriege überlebt. Die Hölle. Ein paar viele Monster und hat für ein paar viele Monate kein Gedächtnis mehr gehabt", erklärt sie.
Ich kenne ihn nicht. Ich kenne nur das Bild eines 10 Jährigen Jungen, denn wir immer geärgert haben und irgendwann keinen Gedanken mehr an ihn verschwendet haben. Wieso war ich nicht für ihn da? Oder hab zumindest mal nach ihm gefragt? Wie konnte ich nur an mich denken? Dass nur mir beziehungsweise hier in der Stadt übernatürliche Dinge passieren? Wenn der aufwacht, dann werde ich mehr für ihn da sein. Ihn vielleicht mal in seinem Camp besuchen gehen. Wenn ich dort überhaupt rein darf.„Darf ich ins Camp rein?", frage ich nach. „Ich bin nicht mehr so oft im Camp aber eigentlich sollte es kein Problem sein. Vor allem wenn Percy für dich bürgt." Ich will fragen, warum sie nicht mehr so oft im Camp ist, aber es geht mich nichts an. Wahrscheinlich würde sie mir eh nicht antworten.
Wir schweigen wieder. Mir fällt kein Gesprächsthema und wahrscheinlich würde sie eh nicht groß mit mir reden. Wir schweigen und es vergehen gefühlt Stunden. Mit jeder Minute wächst die Angst, dass jemand zu uns kommen könnte und uns verkündet, dass Percy gestorben ist. Die Sekunden ziehen sich wie alter Kaugummi und nervös warte ich auf den Rückruf des alten Mannes.
Ich zucke zusammen als die Tür mit einem lauten Schlag aufgemacht wird. Ich blicke zu dem Mädchen was in der Tür steht. Ihr blonden welligen Haare fallen ihr zottelig über den Rücken und durch den Lichtstrahl der aus dem Behandlungszimmer kommt kann ich ihre stechend grauen Augen erkennen, die den Raum absuchen. „Wo ist er?", fragt sie mit gebrochener Stimme und ich habe Angst, dass sie jeden Moment auseinander bricht. Ihr blick bleibt bei Thalia stehen, die nur in Richtung des Behandlungszimmer nickt. Mit schnellen Schritten geht das blonde Mädchen auf es zu und Thalia und ich folgen ihr. Sie sieht dem Mädchen auf den Bildern in Percys Raum ähnlich, weshalb ich vermute, dass das seine Freundin ist.
In dem Zimmer kann ich meine Freunde erkennen, die sich auf den Boden niedergelassen haben. Auch Nico und Will haben sich auf den Boden gesetzt, da sie allem Anschein nach nichts mehr für Percy tun können außer warten. „Bei den Göttern", murmelt das Mädchen und ich kann schon die erste Träne erkennen, die sich ihren Weg über ihre Wangen suchen. Mitfühlend nimmt Thalia sie in den Arm und streichelt ihr beruhigend über den Rücken. „Percy ist stark. Das weißt du. Er wird schon wieder." „Ja du hast recht." Zitternd löst sich Annabeth von ihr und wischt sich die Tränen aus ihrem Gesicht, bevor sie zu Percy rüber geht. „Hey. Ich bins Annabeth. Ich bin hier, okay?", flüstern sie ihm zu und nimmt seine Hand in ihre. „Halt noch was durch. Wir finden eine Lösung. Wir finden heraus was dir passiert ist. Du hast einmal gesagt, dass wir immer zusammen bleiben. Also verlass mich jetzt bitte nicht. Was-." Sie wird von Chiron unterbrochen, der plötzlich aus dem nichts in einer Art Wolke vor ihr erscheint. „Annabeth", sagt er leicht verwundert, „mit dir habe ich jetzt nicht gerechnet. Aber ist ja auch egal. Ich hab etwas herausgefunden. Aber ich weiß nicht ob euch das gefällt." „Was hat er?", frage ich sofort nach. „Die Anzeichen weißen auf einen Mahr beziehungsweise Nachtalb hin. Er fällt in Personen ein, meistens wenn sie schlafen und zeigt ihn ihre schlimmsten Albträume. Wahrscheinlich hat er Percy so verrückt gemacht, dass er auch in ihn eindringen konnte ohne das er geschlafen hat", erklärt er. „Und wie wird man ihn wieder los?", fragt Lydia, die mittlerweile wieder auf den Füßen steht. „Man muss ihn schwächen beziehungsweise verletzen." „Das schaffen wir niemals. Er ist viel zu schnell", wirft Thalia ein. „Ein kleines Stück von ihm ist in Percy drinnen. Wenn ihr das verletzt, dass kommt er um es zu heilen. Um sich zu heilen. So bekommt ihr ihn." „Wie sollen wir ihn denn verletzten?" „Es sitzt knapp über dem Herzen. Wenn ihr es dort angreift ist es verletzt... Ihr musst Percy mit einem Messer ins Herzstechen aber nicht so weit, dass er daran stirbt."
Nach meinen ganz groben Notizen werden noch 1 maximal 2 Kapitel kommen + der Epilog. Dann ist auch diese Geschichte fertig. Hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Und frohes Neues nachträglich c:
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Wörter: 1365
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Percy in Beacon Hills (Pj x Tw Ff)
Fanfiction"Wieso macht sie sowas?" "Weil sie deine Mutter ist, Percy. Sie macht sich Sorgen um dich. Genau wie ich." Das Mädchen mit den Sturmgrauenaugen hält inne und wartet meine Reaktion ab. Ich erwidere darauf nichts, denn irgendwo in mir weiß ich, dass s...