Kapitel 7: Diese verrückte Geschichte im Wald

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Scott's PoV:

Ich schrecke auf. Irgendein Geräusch von draußen hat mich aus meinem traumhaften Schlaf gerissen. Müde taste ich mich zu meinem Handy, welches neben meinem Bett auf dem Boden liegt. Da es draußen noch nicht allzu hell ist, würde ich schätzen, dass es ungefähr fünf Uhr ist. Die Percy- Uhrzeit, wie ich so gerne sage. Er ist in den letzten vier Wochen immer gegen fünf Uhr aufgestanden und rausgegangen. Und ich habe immer noch keine Ahnung was er immer macht und warum. Mittlerweile ist es mir aber auch relativ egal geworden. Er macht sein Ding und ich mach meins. Wahrscheinlich bin ich durch ihn wach geworden. Als ich endlich das kleine viereckige Ding gefunden habe, entsperre ich es und werde erstmal geblendet. Wie jeden Morgen. Ich stelle meine Bildschirmhelligkeit runter und die schöne Uhrzeit halb Sechs springt mir entgegen. Es war also nicht Percy. Es sei denn, er hat verschlafen, das kann ich mir aber nicht vorstellen. Ein Brüllen zieht meine Aufmerksamkeit von dem Gerät ab und sofort bin ich hellwach. Was war das? Es kam definitiv aus dem Wald. Sollte ich nachgucken gehen? Ja, oder? Ich meine wenn nicht ich, wer sonst? Ich winde mich aus meiner gemütlichen Decke und ziehe mir ein Oberteil drüber. Um keine Zeit zu verlieren, öffne ich das Fenster und springe raus. Und dann renne ich. In Richtung Wald. In die Richtung, von der ich das Brüllen gehört habe. Als ich es noch einmal höre lege ich einen Zahn zu. Wer weiß was das ist. Was es grade angreift. Wen es grade angreift.

Ich schlage mich durch Äste, Büsche und irgendwelche Pflanzen. Vorbei an großen und kleinen Bäumen. Langsam wird das Atmen immer schwerer. Als ich leise Schritte wahrnehme, werde ich langsamer. Ich entdecke Percy. Er steht auf einer kleinen Lichtung und beobachtet den Wald. In seiner Hand hält er einen Kugelschreiber. Ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund strahlt er eine gewisse Macht und Autorität aus, welche ich zuvor noch nie gespürt habe. Ich stelle mich hinter einen Baum in der Hoffnung, dass er mich noch nicht gesehen hat. Ich würde zu ihm gehen, aber irgendwas hindert mich daran. Ich weiß nicht was es war, aber irgendwas hat er in diesem Moment an sich, weshalb man ihm lieber nicht in die Quere kommen möchte.

Ich verlagere mein Gewicht von dem einen Fuß auf den anderen, wobei ich ausversehen auf einen Ast trete, worauf er durchbricht. Ein knacksen ertönt, was man gefühlt durch den ganzen Wald hören kann und auch Percy hört es. Er bewegt sich Muchs Mäuschenstill auf meinen Standort zu. Für ein Menschliches Ohr unhörbar. Sogar mir fällt es schwer ihn zu hören. Je näher er kommt, desto schneller schlägt mein Herz und aus irgendeinem Grund werde ich immer nervöser. Aus dem Augenwinkel sehe ich ein großes schwarzes Ding, was genau auf uns zuläuft. Es ist vielleicht drei Meter groß und je näher es kommt, desto mehr nimmt es die Gestalt eines Hundes an. Ich bin mir sicher, dass das Gebrüll von dem Ding kommt, jedoch schein Percy es nicht zu sehe, da er sich immer noch auf mich konzentriert. Ich sehe zwei Möglichkeiten in dieser Situation. Percy dem Ding überlassen, mit der hohen Wahrscheinlichkeit, dass er stirb. Oder ich schupse Percy weg und stelle mich dem Ding, mit der etwas weniger hohen Wahrscheinlichkeit zu sterben. Percy hat keine Chance. Er ist zwar Muskulös, aber selbst gegen sowas hat er keine Chance zu überleben. Er ist ein Mensch. Ich ein Werwolf. Ich heile schneller. Bin stärker. Schneller. Und selbst wenn Percy das Überleben sollte, würde meine Mutter mich umbringen, wenn sie das erfährt.    

Das Ding kommt immer näher und auch Percy scheint es bemerkt zu haben. Er bleibt stehen und fokussiert das große etwas. Sein Griff um den Kugelschreiber wird fester und seine Haltung wirkt angespannt. Er wird das niemals überleben. Da bin ich mir sicher. Ich kann doch meinen Cousin nicht sterben lassen.

Percy's PoV:

Wochen lang. Jeden Tag dasselbe zu machen, kann schon ermüdend sein. Vor allem mit Adhs. Zwar war es anfangs eine tolle Abwechslung, im Vergleich zu den Letzten Monaten, aber sehr viel länger halte ich das nicht mehr aus. Schlafen, Schule, Lacrosse, Essen, Hausaufgaben, Schlafen. Jeden Tag dasselbe. Morgens von Albträumen geplackt aufwachen und in den Wald gehen. Manchmal mit und manchmal ohne Mrs. O'Leary. Manchmal mit und manchmal ohne Monster. So auch heute. Die Sonne ist noch nicht wirklich aufgegangen und die Vögel schlafen auch noch. Der Wald ist bedeckt von einer Tau Decke und leichter Neben erschwert die weite Sicht. Geplant war, dass ich Joggen gehe, ohne den Hund, aber aus irgendeinem Grund muss mir ein Monster mal wieder ein Strich durch die Rechnung machen. Wie so oft. Aus dem Bauch heraus würde ich schließen, dass es ein Höllenhund ist, wenn man von dem Geräusch ausgeht.

In der Hand halte ich Springflut und bin jederzeit bereit anzugreifen. Im Augenwinkel sehe ich das schwarze etwas auf mich zu rennen, aber mich interessiert mehr, was sich hinter dem Baum verbirgt. Als ich sehe wie nahe der Hund schon ist, lasse ich von dem Baum ab und gehe in Angriffsstellung. Mein Griff wird stärker um das glänzende Objekt in meiner Hand. Der Höllenhund springt ab und ich mache mich dazu bereit, die Kappe von dem Kulli zu lösen, als ich plötzlich wie aus dem nichts auf die Seite geschupst werde. Da ich darauf nicht eingestellt bin, verliere ich das Gleichgewicht und schlage mit dem Kopf auf dem Boden auf. Irgendwas spitzen bohrt sich in meinen Rücken und kurz wird mir schwarz vor Augen. Die Welt dreht sich und verschwommen versuche ich das Szenario zu erkennen, was sich grade vor mir abspielt. Grob kann ich Scott ausmachen, der mit dem Rücken zu mir steht, und vor ihm der Höllenhund. Fast doppelt so groß wie er. Ich muss aufstehen. Er hat keine Chance. Warum hat er das auch gemacht? Ich vernehme ein Brüllen, was aber unmöglich von dem Hund kommen kann. Langsam klärt sich meine Sicht wieder und ich versuche aufzustehen. Ich stütze mich an dem Baum hinter mir ab, jedoch knicken meine Beine sofort wieder ein, sodass ich wieder auf dem nassen Waldboden sitze. Der Höllenhund setzt zum Angriff gegen Scott an, der jedoch geschickt ausweicht und den Gegner mit seinen Nägeln kratzt. Da er jetzt mit dem Gesicht zu mir steht, sehe ich die spitzen Ohren, die Spitzen Zähne und seine rot leuchtenden Augen. Ich weiß nicht was er ist. Aber am liebsten würde ich jetzt aufspringen und mich den beiden Stellen. Ich hasse es so hilflos zu sein. Zwar gibt mir das Wasser auf dem Boden etwas Kraft, aber nicht so viel, dass ich aufstehen könnte.

Langsam hat der Höllenhund wohl genug, denn er Blick noch einmal zu mir rüber, bevor er im Schatten verschwindet. Der Junge vor mir guckt sich fragend um, als ich wieder in sein Sichtfeld gelange. Ich sitze immer noch an den Baum lehnt mit dem Kugelschreiber in der Hand, jederzeit dazu bereit mich zu verteidigen. Scott kommt langsam auf mich zu und hält beruhigend die Hände hoch. Seine Augen werden wieder normal genauso wie sein Gesicht. Da ich bessere Chancen habe, wenn ich stehe, versuche ich dies noch einmal und kann diesmal auch das Gleichgewicht halten. „Ganz ruhig, Percy. Ich tue dir nichts", spricht er langsam und bleibt etwa zwei Meter von mir entfernt stehen. „Das was du da grade gesehen hast, kommt dir wahrscheinlich so vor, als wärst du verrückt geworden, aber das bist du nicht, okay?" Zwei Möglichkeiten. Ich sage, dass das quasi Alltag bei mir ist. Dass ich ein Halbblut bin und schon verrücktere Sachen gesehen habe. Dass ich Wasser kontrollieren und mit Pferden sprechen kann. Oder ich spiele mit. Frage was da grade passiert ist. Mache mir daraus einen Spaß. Und es ist Taktisch Sinnvoll. Falls mich irgendwann mal angreift, habe ich das Ass im Ärmel. „Was- Was bist du?", frage ich vorsichtig. „Ich bin ein Werwolf, Percy. Und du bist grade unfreiwillig in meine Welt reingerutscht." Ich schweige. Werwolf also. Interessant. „Und was- was ist mit den anderen? Stiles und so?" „Die wissen es auch und sich auch Teil dieser Welt, wir sind ein Rudel. Und wenn du magst, kannst du auch dazu gehören." Oh ja, das wird ein schöner Spaß. Endlich kommt mal was Abwechslung in diese langweile Stadt. 

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Wörter: 1383

Percy in Beacon Hills (Pj x Tw Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt