19 🍀Glück im Unglück✖️

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Neuer Job, neues Glück. So heißt es zumindest ob ich so viel Glück habe, keine Ahnung. Wegen Pleite musste die Firma schließe, für die ich gearbeitet habe und nun hab nach fast einem halben Jahr wieder einen Job. Muss schon sagen, aufgeregt bin ich. Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck ich habe den Job zu schnell bekommen, aber vielleicht auch weil sie dringend jemanden gesucht haben. 

Ich habe einen Job als Sekretärin angenommen, besser gesagt Assistentin der Chefin. Es ist eine große Firma die für einige Banken tätig ist, ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung davon. Ich muss nur Anrufe annehmen und Termin vereinbaren, außerdem die Chefin daran erinnern was sie alles zu erledigen hat in einer Woche. So schwer kann das ja nicht sein. Habe ich gedacht, falsch gedacht. 

Schon der erste Tag geht in die Hose. Durch ein Unfall auf der Autobahn komme ich fast eine Stunde zu spät. Eine Angestellte nimmt mich dann aber in empfangt und redet mir gut zu das es jedem mal passieren kann, außerdem ist die Chefin bei einem Meeting, weswegen sie noch nicht in der Firma ist und nicht mal mit bekommt das ich zu spät bin. Glück im Unglück. 

Sie bringt mich zu meinem Schreibtisch und ich muss erstmal durchatmen. Geschafft, ich sitze und bekomme nicht mal Ärger an meinem ersten Tag. Nun aber, erstmal zu mir. Meine ist Abigail und ich bin fünfundzwanzig. Ein tolles Alter wo man die Welt sehen will, weswegen ich auch aus einem Dorf in eine Großstadt gezogen bin, nämlich nach Frankfurt. Bis jetzt verlief alles so lala, manchmal habe ich halt echt nicht viel Glück. Doch jetzt in dem Moment scheint mal alles gut zu verlaufen. 

"Du bist also meine neue Assistentin, hab dich mir völlig anders vorgestellt. Meine alte Assistetin hat dich eingestellt bevor sie ganz gegangen ist. Hoffe du hast mehr drauf als sie." Plötzlich redet jemand mit mir und ich schaue schnell auf. Vor mir steht eine junge Dame, nicht viel älter als ich, wenn ich schätzen sollte, vielleicht zwei oder drei Jahre älter. Doch ganz sicher bin ich mir nicht. 

So sind meine Manieren? Schnell stehe ich auf und halte ihr meine Hand hin. "Freut mich sie kennenzulernen. Ich gebe mein bestes um sie nicht zu enttäuschen." Mit einem Lächeln schüttelt sie meine Hand. 

"Du kannst ruhig Hannah zu mir sagen, wir sind hier die meiste Zeit eh unter uns und wenn du mich fragst, bin ich jetzt auch nicht uralt das man sich an die Förmlichkeiten halten muss." 

Das wirft mich ein klein wenig aus der Fassung, damit habe ich nicht gerechnet. Das sie so nett ist, aber vor allen das sie so attraktiv ist. Mit ihren schokobraunen Augen schaut sie mich sanft an und legt den Kopf ein wenig zur Seite weil ich nicht geantwortet habe. 

"Das wird kein Problem sein, zumindest denke ich das. Danke das sie- oh, ich meine Hannah. Das du so freundlich zu mir bist." Wieder schlägt mein Gedächtnis zu. Von anderen kann ich mir verdammt gut Sachen merken, aber was ich mir selber merken muss, ist meist nach ein paar Sekunden weg. 

Mit einem leisen Lachen geht sie in ihr Büro und ich sinke auf meinen Stuhl. Man. Sie hat mich völlig aus der Bahn geschmissen. Was soll ich denn nur machen? Wie kann man sich in ihrer Nähe konzentrieren? Kann mir das jemand erklären? Was ich aber bei weiterem nicht verstehe, wieso zur Hölle hört man hier auf zu arbeiten? Ich meine, ich bin erst seit einem Tag hier, aber dennoch sind alle nett und die Chefin hat kein Stock im Arsch. Dieser Job ist einfach perfekt. Genauso wie Hannah. 

Stopp! Kein weiterer Gedanke mehr an meine Chefin, sonst vergesse ich zu arbeiten. Ich fange auch wieder mit der Arbeit an und habe in vier Stunden den kompletten Kalender aufgeräumt und die Termine besser verteilt. Diese viele Telefonarte bin ich echt nicht gewohnt, vor ein paar Jahren wollte ich ja nicht mal bei meinem Arzt alleine anrufen. Jetzt muss ich das jeden Tag erledigen. 

Die Stunden vergehen wie im Flug und ich bin echt froh mich hier beworben zu haben. Wie Hannah gesagt hat, wir sind unter uns, nur sehr selten kommt jemand zu uns. Meist muss sie irgendwohin. Heute musste sie einmal weg und das ist vor einer Stunde gewesen. Seit einer halben Stunde hätte ich eigentlich schon Feierabend gehabt aber ich blieb so lange bis sie wieder kommt, ich wollte ihr sagen was noch ansteht und was morgen wichtiges ist. 

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