Kapitel sechzehn

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Mir stockte der Atem. Er grinste bösartig und voller Schadenfreude während er sich mit der Hand durch seine langen tiefschwarzen Haare strich und seine Kapuze herunter zog. Er sah aus wie sonst, dunkle Jeans, schwarze Boots und eine Lederjacke. Es machte den Anschein als wäre ich gegen ihn ein bunter Regenbogen, mit meinem Jeansblauen Rock und dem gelben Top auf dem kleine rote Blumen abgebildet waren.

„Eh.. ja, okay." antwortete ich verwirrt und ließ meine Hand wieder sinken, dieser Tag kann nicht noch schlimmer werden. Innerlich flehte ich das Schicksal an mich zu verschonen, obwohl ich wusste das dass niemals helfen würde. Er nickte und wandte sich an die anderen Typen um ihn herum. Immer mehr Studenten sammelten sich vor dem Hörsaal und wurden lauter, bis ich in der Menschen Menge das klimpern von einem Schlüssel hörte und Hoffnung in mir aufblitze. Ein etwas älterer Mann mit grauem Bart und einer Brille drängelte sich zwischen die Studenten hindurch und streckte seinen Arm samt Schlüssel nach vorn. Er erinnerte mich an meinen Chef aus dem Trident Café. „Dann mal hereinspaziert." alle drängelten sich nach vorn und schoben somit die vorderen Menschen in den Saal, man könnte es aber auch schubsen nennen denn ich war kurz davor zu fallen, konnte mich aber rechtzeitig wieder auffangen. Ich betrachtete den Raum und setzte mich in die zweite Reihe, ich wollte alles mitbekommen und wenn ich mich ganz nach hinten setzen würde, wäre es höchstwahrscheinlich so das ich kein Wort verstehen würde. Jetzt betrat auch Tyler den Raum und schlängelte sich die Treppe hinauf, doch wie erwartet das er sich bestimmt nach hinten setzen würde, nahm er eine Reihe hinter mir Platz. Ich spürte seinen Atem im Nacken, meine Nase inhalierte seinen Geruch von Zigaretten und Aftershave, er beugte sich vor und kam immer näher bis sein Mund wenige Zentimeter von meinem Ohr entfernt war und er sagte, "Das Spiel ist längst noch nicht vorbei." Ich runzelte die Stirn, riss meinen Kopf zur Seite bis ich in sein Gesicht blicken konnte, "Was für ein Spiel?" antwortete ich, "Das wird du schon sehen." Wieder trat dieses Boshafte Lächeln auf sein Gesicht, ich schüttelte den Kopf und griff nach meinem Rucksack aus dem ich meine Materialien herausholte. Er will mir wirklich das Leben zur Hölle machen. Dieser Satz kreiste die gesamte Vorlesung in meinem Kopf herum bis mich die Stimme des Dozent aus der Starre riss, und alle sich von ihren Plätzen erhoben. Ich packte alles in die Tasche und versuchte so schnell wie möglich den Raum zu verlassen und Maya zu finden. Ich wollte keinen weiteren Anfall bekommen, ich hatte mir felsenfest vorgenommen neu anzufangen, das war meine Chance. Meine Hand begann zu zittern als ich den überfüllten Flur sah, ich drückte meine Fingernägel in die Handfläche und versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren, doch ich hatte das Gefühl der Flur würde immer kleiner werden und mich zerquetschen. Ich sah zwischen der Menge einen roten Haarschopf und wollte gerade meine Schritte beschleunigen als mich etwas abrupt festhielt, ruckartig drehte ich mich um und sah in Mayas Gesicht. „Da bist du ja, ich habe dir geschrieben." sagt sie und hielt ihr Handy in die Höhe. Ich atmete erleichtert aus, „Ja, ja, hier bin ich." mein Herzschlag beruhigte sich und ich schluckte hart.
„Ich sterbe vor Hunger, lass uns bitte schleunigst etwas essen." Sie reibt sich nun mit der Hand den Bauch und reißt mich mit in die Cafeteria. Wie in einem Rausch folge ich ihr und nehme alles um mich herum nicht mehr wahr, irgendwie versinke ich in meiner Angst und spüre nur noch Mayas Hand die meine festhält. Ich pralle wenige Sekunden gegen ihren Körper und werde somit in die Realität zurück geholt. Mein Blick richtet sich wie von selbst auf den Tisch an dem Maya gerade Platz nimmt, und dieser ist nicht leer. Isaac, Tyler und die anderen Jungs die beim Flaschendrehen mit dabei gewesen waren reden und lachen laut. Jason mit den blauen Haaren hebt seinen Kopf und schaut zu mir, „Setz dich doch." er deutet auf den Platz zwischen Maya und Tyler. Ich lasse mich auf den Stuhl nieder und versuche Tyler komplett auszublenden, was schwerer als gedacht ist da sich unsere Knie fast berühren. Ich reiße meinen Blick los und schaue zu Maya die gerade einen Salat aus der Tasche holt und Isaac seine Gabel klaut die zuvor noch auf seinem Tablett lag. Sie stochert wild im Salat herum während sie beginnt zu undeutlich zu sprechen, „Du Aly, ich brauche heute deine Hilfe." Sie ist gerade dabei sich erneut eine Gabel in den Mund zu schieben und stupst mir gegen den Oberarm, „Ehm, heute?" frage ich verwirrt und runzle die Stirn, „Ja heute, habe ich doch gesagt." Sie hält kurz inne ehe sie vorfährt „Was ist denn heute mit dir los? Du wirkst so abwesend." ich schüttle den Kopf „Heute ist schlecht, ich habe eine Schicht im Trident." sage ich und befördere meine Wasserflasche aus der Tasche um nicht mehr sagen zu müssen.
„Oh stimmt, kein Problem ich habe ja noch jemanden der mir behilflich sein kann." mit diesem Satz beendet sie das Gespräch und wendet sich an Isaac der genervt die Augen rollt.

Ich nehme einen Schluck von meinem Wasser und höre wie Isaac gerade beginnt aus Spaß zu fluchen als mein Name ertönt, „..und wie gefällt dir hier?" Jason schaut mich geradewegs an, ich räuspre mich ehe ich beginne einen vollständigen Satz auszusprechen, „Bis jetzt ist es okay, ich kann nicht viel sagen da ich bis jetzt erst eine einzige Vorlesung hatte." antworte ich und Schraube den Deckel zurück auf die Flasche. Jason nickt verständlich und jetzt spüre ich Tyler's Blick der auf mir ruht. Meine Schultern spannen sich an, und mein gerade beruhigtes Herz schlägt wieder schneller. Warum reagiert mein Körper so auf ihn?
„Keine Sorge Jason, ihr wird es sicherlich gefallen." seine Stimme würde ich unter tausenden anderen wieder erkennen. Unsere Augen treffen sich und seine Mundwinkel zucken leicht.

Hallöchen ihr Lieben! 🥳
Unfassbar und nicht zu glauben, ich bin zurück! 😅
Ich hoffe euch hat das Kapitel genau so viel Spaß gemacht zu lesen wie mir zu schreiben. ✍🏻
Ich hoffe euch geht es allen gut! ♥️

Lost LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt