Kapitel zwei

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Etwas kitzelt an meiner Nase, ich öffne die Augen und sehe Maya über mir hängen. Ihre feuerroten Haarspitzen berühren mein Gesicht und sie fängt an zu grinsen "Guten Morgen Schlafmütze." Mit einer großen Tasse in der Hand lässt sie sich auf die Couch fallen und studiert mein Gesicht "Wie spät ist es?" Frage ich überrascht und suche den Raum nach einer Uhr ab. "Halb elf." Sie reicht mir die Tasse und ich rieche gierig daran, Chai Latte, das wohl beste Getränk der ganzen Welt. Ich schließe genüsslich die Augen und nehme einen großen Schluck. "Wie war die Nacht auf der Couch?" Fragt sie und quetscht sich in ihrem flauschigen rosafarbenen Pyjama neben mich, damit sie auf den Rücken liegen kann während ich kerzengerade auf dem Sofa sitze und einen Schluck nach dem anderen nehme. "Etwas ungemütlich aber nicht schlecht, besser als die Sitzbank meines Vans oder ein Hotelbett." Sie beginnt erneut zu grinsen "Das freut mich." Ich stelle die Tasse nun auf den Couchtisch ab und lege mich ebenfalls zurück. Schulter an Schulter liegen wir nebeneinander und starren an die Decke, Kindheitserinnerungen tauchen auf als wir mit unseren Lieblings Pyjama im Bett lagen und uns gegenseitig Geheimnisse erzählt haben. "Das hat mir gefehlt." Sage ich mit gedämpfter Stimme und blicke nun zu ihr, "Du hast mir gefehlt." Die letzte Zeit war hart ohne Maya, ich habe die letzen Tage vor meiner Abreise gezählt und konnte es garnicht abwarten in den Van zu steigen. Fairwood war mein Zuhause, wie auch zu vor Mayas, aber es war lange nicht mehr das Gefühl von Zuhause sein. Dieser Ort hatte mir die schönsten und schlimmsten Erinnerungen meines Lebens geschenkt und ich bin überaus glücklich diesen Ort verlassen zu haben. Auch wenn mein Dad nun alleine mit meinem Bruder zurückblieb, musste ich mich einfach trennen. Es war besser so.
"Ich bin so froh dich hier zu haben Aly." Ihre Worte sind wie Balsam für meine gekränkte Seele und ich merke wie sie Stück für Stück heilt. Sie ist nicht nur eine beste Freundin, sie ist wie eine Schwester. Ich kenne sie mein ganzes Leben lang und würde nie wieder von ihrer Seite weichen. Ich könnte ihr niemals übel nehmen das sie einfach drei Monate früher und ohne mich nach Boston aufgebrochen ist, sie hat es für Isaac getan, das wusste ich und respektierte ich auch. Sie hatten sich in einem Online Portal für aussergewöhnliche und kreative Kunst kennen und lieben gelernt, anfangs war ich sehr skeptisch als sie mir berichtete sich online verliebt zu haben, aber nach ihrer Aufklärung das es heut zu Tage normal sei sich im Internet kennenzulernen akzeptierte ich es. Isaac war wundervoll, auch wenn ich ihn nur von Erzählungen und Bildern kannte. Sie telefonierten Tag täglich und schickten sich ständig Bilder von jedem neu gemaltem Kunstwerk. Oftmals spielte Maya mir Songs seiner Band vor und ich kann mich heute noch an das strahlen in ihren Augen erinnern als sie mir das Handy vor die Nase gehalten hat während ein schriller Ton einer E-Gitarre aus dem Lautsprecher kam. Als er Maya das erste mal in Fairwood besucht hatte wurde ich die nächsten Tage ordentlich mit vielen Details versorgt wie schön Liebe wohl wäre, dabei ist das Thema Liebe schon lange bei mir in die hinterste Ecke gerutscht, was auch gut so ist. Ich freute mich für Maya und war mir sicher das sie glücklich ist, bis heute. Und nun bin ich hier, mitten auf Ihrer Couch, in Boston. Was mein Vater wohl denken würde wenn er mich jetzt sehen würde. Den mutigen gehört die Welt. Höre ich die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf hallen und verscheuche den Gedanken an meinen Vater sofort wieder.
"Guten Morgen, gibt es Kaffee?" Isaac schlendert mit einer blauen Pyjama Hose voller Batman Köpfe in die offene Küche die nur durch eine kleine Wand abgetrennt wird, und reibt sich die Augen. "Auf dem Tresen." Maya deutet hinter ihn und er schnappt sich direkt eine Tasse aus dem darüber hängenden Schrank. "Schon Pläne für Heute?" Maya zieht erwartungsvoll die Augenbrauen in die Höhe und schaut mich an. Es ist Samstag, der 23. September. In 8 Tagen beginnt das Neue Semester und ich hatte mir für diese restlichen Tage vorgenommen neue Möbel von meinem Ersparten Geld zu kaufen um mein Zimmer einzurichten. "Ich wollte mich auf die Suche nach Möbeln für mein Zimmer machen." Antworte ich ihr und zupfe an meinem Dutt herum aus dem viele Strähnen herausgefallen sind "Gute Idee, ich begleite dich!" Maya springt auf und schlendert zu Isaac der immer noch angelehnt am Küchentresen steht, "Was hast du für heute geplant?" Er stellt die Tasse beiseite und zieht sie an sich "Nicht viel, ich habe später Bandprobe und wollte mich mit meinen Jungs treffen, wenn das okay für dich ist." Maya nickt und presst ihre Lippen auf seine. Ich versuche den Blick abzuwenden und starre nun auf den Teppich der mit einem Zebra Muster ein echter Hingucker in dem großen Wohnzimmer ist. Ich bin kein überaus großer Fan Paaren dabei zu zu schauen wie sie sich küssen oder sonstiges, ich würde mir auch nicht wünschen das mich jemand beobachten würde. "Vergiss aber nur nicht das Brunchen morgen Früh." Sagt Isaac an Maya gewandt und streicht ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, "Niemals, ich freue mich schon total auf deine Granny." Man würde ihren Sarkasmus weitere sechs Meter immer noch aus ihrer Stimme hören, aber Isaac beginnt nur zu lachen.

Nachdem ich Maya geholfen habe die Küche etwas in Stand zu bringen, gönne ich mir eine Dusche die ich gestern durch meine Müdigkeit nicht tätigen konnte. Mit meinem himmlisch duftenden Mango Duschgel wäscht sich auch jedes bisschen Müdigkeit von meinem Körper und ich fühle mich wie neu geboren. Danach schlüpfe ich in eine Jeans die ich durch meine stolzen ein Meter sechzig umkrempeln muss und streife mir einen meiner liebsten Pullover über. Es ist noch etwas kühl als wir das Apartment verlassen, und ich stelle die Heizung in meinem Van an. "Ich hoffe es wird bald wärmer." Bibbert Maya vor sich hin und zieht die Ärmel ihres Hoodies über ihre Hände während sie ihren Blick zum Himmel richtet. Die grauen Wolken verdecken die Sonne und geben den Anschein als würde es jeden Moment anfangen zu regnen. "Es ist September, es kann nur noch kälter werden." sage ich und lache während ich den Motor starte und wir uns auf den Weg zu Target machen. Maya verdreht die Augen und muss mir immer wieder als Navigationsgerät zur Hilfe kommen. Als ich das Radio einschalte und einer unserer Liebsten Songs spielt, dreht sie ihn lauter und wir beginnen beide laut und schief mit zu singen.


Kapitel 2 ist daaa 👏🏻
Ich bin total zufrieden irgendwie, das soll sich wirklich nicht blöd anhören aber es macht mir gerade so unfassbar viel Spaß zu schreiben, das könnt ihr euch garnicht vorstellen!
Ich hoffe ihr habt genauso viel Spaß beim Lesen 😌

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