Kapitel fünfunddreißig

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Ich spüre wie die Hitze vom Wasser Aufstieg und den Raum für sich einnahm, meine Haut brannte vor Hitze und ich schrubbte meine Oberschenkel immer und immer wieder bis sie rot wurden. An den gekachelten Wänden hatten sich kleine Wassertropfen gebildet und der Spiegel tauschte seinen glänzenden Schimmer gegen eine Matte Oberfläche an der immer wieder glasige Perlen herunterliefen. Ich weinte immer noch, wie lange ich schon unter der Dusche stand konnte ich selbst nicht mehr wahrnehmen denn es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Die salzigen Tränen mischten sich immer wieder mit dem Wasser aber ich schmeckte sie, denn sie liefen ununterbrochen meine Wangen herunter und landeten auf meinen Lippen.

Irgendwann machte ich die Dusche aus und trat hinter dem Vorhang hervor, der Raum stand in einem Dampf der sich überall zeigte, ich habe wirklich zu lange unter der Dusche gestanden. Ich wollte einfach nur noch in mein Bett und mich verkriechen, und nie wieder wirklich nie wieder aufstehen. Das schlimmste an der ganzen Sache ist nicht einmal das er mich nicht liebt, sondern nur das ich ihn an mich ran gelassen habe, nach allem, obwohl ich felsenfest davon entschlossen war niemanden mehr an mich ran zu lassen um meine Mauer aufrecht zu erhalten. Mein Handy klingelte in diesem Augenblick doch ich ignorierte es. Ich wollte mit niemanden reden, nicht jetzt. Ich streifte mir meinen Lieblings Pyjama über und kuschelte mich auf die Couch, während ich die Fernbedienung nahm und durch Netflix stöberte. Ich blieb bei "Mit dir an meiner Seite" stehen und drückte auf Play, ich brauchte jetzt diesen kitschigen Kram um mir immer wieder klar machen zu müssen das nichts rein garnichts so ist wie in einem Film. Tyler hatte recht, so etwas kann nicht realistisch sein. Wieder dachte ich an ihn und biss mir in die Wange um erneute Tränen aufzuhalten, ich war es satt ständig und immer wieder zu weinen.

Die verschleierte Wahrnehmung von Liam Hemsworth und Miley Cyrus die einen innigen Kuss auf die Leinwand bringen reißt mich aus meinem Schlaf. Ich war wirklich eingeschlafen. Wie ich es geschafft hatte war mir unklar, da ich in solchen Momenten nie schlafen konnte. Mein Magen zog sich krampfhaft zusammen, denk jetzt nicht an ihn. Offensichtlich hatte ich nicht lange geschlafen, denn den Film hatte ich verpasst, aber das war halb so wild, denn ich war einfach nur froh für einen Moment nicht an einen weiteren Verlust denken zu müssen.
Ich griff nach der Fernbedienung und ließ den Abspann des Filmes erlöschen. Es war inzwischen sechs Uhr morgens und allmählich machte ich mir Sorgen um Maya und Isaac, also schnappte ich nach meinem Handy und wählte Mayas Nummer. Sie ging nach dem zweiten Piepen dran, "Aly.." stieß sie laut aus, "Ist alles okay?" fragte ich zögerlich und pulte an meinem Fingernagel herum, "Isaac, er hat sich die Schulter ausgekugelt und ordentliche Schrammen abbekommen" sagte sie mit Sorge in der Stimme "Er muss eine Nacht bleiben." fügte sie daraufhin hinzu. "Ich hoffe es wird ihm bald besser gehen, erzählst du mir morgen was passiert ist?" ich versuchte so gut wie möglich meine Gefühle nicht an die Oberfläche zu lassen, denn Maya würde es aus meinen Worten und der Art wie ich sprach heraus hören können. "Ja Natürlich, obwohl ich dachte das Tyler dir alles erklärt hat? Schläft er etwa schon, er war ganz schön besoffen als er ankam" ich schluckte, sollte ich ihr jetzt sagen was passiert war? Oder wäre eine Notlüge angebrachter, denn sonst müsste sie sich doch nur mehr Sorgen machen, "Er schläft schon, ich wollte nur schnell etwas trinken holen und mich bei dir melden." log ich. Wobei ich wusste, das ich es bereuen würde. Maya versprach mir sich später noch einmal zu melden und legte nach einigen Minuten auf. Ich kuschelte mich zurück unter die Decke und schloss meine Augen. Durchatmen Alyssa, morgen kann die Welt schon wieder ganz anders aussehen.

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