Kapitel dreiundreißig

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Ich war gerade dabei die letzten Tisch abzuwischen als das Glockenspiel an der Tür erklang, "Wir haben schon geschlossen." sagte ich ohne auf zu blicken, "Sehr gut, dann kann ich dich zum Essen entführen." Maya stand jetzt genau neben mir und grinste mich an, "Sushi oder Pasta?", "Pasta, definitiv Pasta." Erwiderte ich und warf den Lappen in den Eimer. Ich war erleichtert endlich Feierabend zu machen, ich hatte meiner Mutter versprochen sie direkt nach meiner Schicht anzurufen, doch ich musste heute wieder spontan etwas länger arbeiten. "Ich müsste meine Mom vorher nochmal anrufen." sagte ich zu Maya die an ihren Fingernägeln fummelte, "Geht klar wir haben Zeit, Isaac ist bei Tyler im Laden und meinte es würde heute etwas länger dauern, wegen der Bandprobe" sie klatschte in die Hände, "Das schreit förmlich nach Mädelsabend." Ich verdrehte spaßig die Augen und machte mich auf den Weg zum Tresen wo ich den Eimer abstellte und mir meine Tasche und Jacke von einem Stuhl schnappte um zu verschwinden. Maya tapste hinter mir her und erzählte etwas über die Party gestern Abend die spontan in einen der Verbindungshäuser stattfand in dem Dan und Jason wohnten, sie meinte es wäre ein totaler Reinfall gewesen da nach gut drei Stunden die Polizei aufgetaucht ist, kein wundern wenn man an einem Mittwoch eine Party schmeißt. Als wir im Auto saßen wählte ich die Nummer meiner Mutter und zählte die Sekunden bis das wählen endlich aufhörte und ihre Stimme erklang, anstatt sie fröhlich gelaunt wie immer in den Hörer sprach hörte ich eine traurige und erschöpfte Stimme, "Hallo Süße, ganz schön spät, du wolltest mich doch eigentlich direkt nach deiner Schicht anrufen." Ich schluckte, Adrian, mein Bruder musste bei ihr aufgetaucht sein. Mir rauchte der Kopf und ich umgriff mein Handy immer fester, "Was ist los?" Ich ging garnicht erst auf ihre Anschuldigung des späten Anrufes ein. "Adrian ist da." Danke Schicksal. Hörte ich meine innere Stimme, "Und, wie geht es ihm? Er ignoriert meine Nachrichten immer noch." meinte ich, "Er spricht kaum, sieht aus als hätte er eine Ewigkeit nichts mehr gegessen und seine Haare sind jetzt ungefähr so lang wie deine." Sie versucht zu Scherzen aber in ihrer Stimme lagen überwiegend die Sorgen die sie sich macht. "Hat er was gesagt, als er gekommen ist?" will ich wissen und schaue rüber zu Maya die wild auf ihrem Handy tippt aber mir gleichzeitig versucht Aufmerksamkeit zu schenken indem sie jetzt lächelnd meine Hand tätschelt, "Dein Vater, er, nun ja du kennst seine barsche Art und die Weise wie er oft mit ihm gesprochen hat. Scheinbar wurde ihm das zu viel und er ist von zu Hause weg" Immer noch verstehe ich nicht weshalb Mom ihn nie zu sich genommen hat sondern stattdessen bei meinem Vater gelassen hat. Sie atmet hörbar aus, "Außerdem hat er seine Ausbildung abgebrochen." Ich schnappe jetzt nach Luft. Das sieht Adrian überhaupt nicht ähnlich, er hat alles dafür getan um die Stelle als Tischler zu bekommen. Ich kann mich noch an die zahlreichen lautstarken Streitigkeiten mit meinem Vater erinnern, er wollte immer das Adrian studieren geht und etwas sinnvolles aus seinen Leben macht, und nicht wie er selbst, sein Leben in Anführungszeichen kaputt arbeitet. Mein Vater war ebenfalls Tischler, genau wie mein Großvater zuvor, doch er war nie begeistert davon das mein Bruder das selbe machen wollte, was er ihn definitiv spüren lassen hat. "Es war sein Traum." Flüstere ich in den Hörer und halte mir die Hand vor den Mund. "Ich weiß Schatz" Mom beginnt zu seufzen, "Ich rufe dich morgen nochmal an, ich muss morgen früher raus, Robert muss auf Geschäftsreise und ich überlege mir während dessen wie es mit Adrian weitergeht." Nachdem ich mich von ihr verabschiedet hatte legte ich mit einem schlechten Gefühl auf. Ich müsste für ihn da sein. Ich tippte eine neue Nachricht und drückte auf senden, auch wenn ich wusste das er mich höchstwahrscheinlich wieder ignorieren würde, gab ich nicht auf. Auch wenn er mich eines Tages noch dazu bringen wird wieder nach Fairwood fahren zu müssen. "Hey, das wird schon." Sprach mir Maya zu und nahm meine Hand. Sie hatte recht, das hatte sie immer.

Ich biss gerade in himmlische Ravioli als Maya sich fast an ihrer Cola verschluckte, "Tyler, warte, Ihr habt was getan?" sie starrte mich so innig an das ihre Augen nicht mal begannen zu blinzeln, "Ich glaub es nicht, er ist ein Weichei geworden." Ich trat ihr leicht gegen das Schienbein, "Du übertreibst, er ist einfach nur..", "Verliebt in dich!" beendete Maya den Satz und richtete ihren Finger auf mich, "Eigentlich  sollte ich ja mächtig sauer auf dich sein, das du es mir bis heute nicht gesagt hast, ich hab schon geahnt das etwas zwischen euch läuft, zu übersehen war es ja kaum, aber das er sich in dich verliebt hat, unbelievable!" sie presste die Worte so schnell hintereinander her, ich wusste das sie so reagieren würde. "Ich weiß, aber, irgendwie bin ich einfach nicht dazu gekommen. Ich weiß ja selbst nicht mal genau was das zwischen uns ist." stutzig stütze ich meinen Kopf auf einer Hand ab, "Dann fahren wir gleich zu ihm und klären das meine Liebe." Ihr roter Lippenstift saß perfekt während sich ihre Lippen hin und her bewegten, kaum zu glauben das eine so dumme Idee sie verließ. "Du spinnst doch Maya!" Energisch schüttelte ich den Kopf, "Wenn wir das tun, verscheuche ich ihn nur." Unglaublich das sie auf solche Ideen kam, aber das war sie, typisch aufdringlich und ungeduldig, ganz die Maya die ich meine beste Freundin nannte, "Ja aber wie willst du es denn sonst herausbekommen?" meinte sie und drehte ein paar Spaghettis auf ihrer Gabel ein, "Abwarten, es wird schon noch ergeben, jedenfalls möchte ich nichts überstürzen, schon garnicht wenn ich eigentlich vor Wochen nicht mal darüber nachgedacht hatte mich auf solch etwas einzulassen." Verrückt, wenn ich jetzt darüber nachdachte wie Tyler in dieser kurzen Zeit etwas ganz anderes für mich geworden ist als am Anfang. "Ich nenne das Schicksal, ich meine ihr beide seit so unterschiedlich wie Tag und Nacht, und doch verbindet euch so vieles. Eine schwere Vergangenheit, ein schlechtes Verhältnis zum Vater und die Ummauerung eurer Herzen. Ihr seid für einander geschaffen meine Liebe" Wieder nahm sie eine Gabel Spaghetti und schob sie sich in den Mund, "Das ist der perfekte Stoff für ein Buch." Maya war wirklich verrückt, aber brachte mich wirklich immer zum Lachen, nicht nur weil ihre Ideen so einzigartig und verrückt waren, sondern weil sie recht hatte, es war Schicksal mich im Tyler zu verlieben, denn wir beide sind gebrochen aber zusammen doch irgendwie ganz.

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