18. Februar 2013
Ich wachte neben ihn auf. Verwirrt sah ich den Lockenkopf, bis mir wieder einfiel, wie besoffen ich war und das ich deshalb wieder beinahe vergewaltigt worden war, wäre Ashton nicht gewesen. Langsam stand ich auf und merkte, wie es kühl wurde. Ich musterte meinen Körper und stellte fest, dass ich nur einen Slip und ein zu großes Shirt trug. Ich tippte darauf, dass es Ashtons Shirt sein musste. Jedoch konnte ich mich nicht daran erinnern, wie ich es angezogen hatte.
„Morgen", begrüßte mich Ashton.
„Morgen", erwiderte ich und sah ihn an. Seine Haare standen in alle Richtungen und er sah ziemlich müde aus. „Willst du nicht noch etwas schlafen?"
„Nee, geht schon. Aber ich glaube zur Schule schaffen wir es nicht mehr", grinste er.
„Als ob ich mich um die Schule kümmern würde", lachte ich.
„Jetzt sag, wieso hast du dich gestern so betrunken?", wollte er wissen und sah mich neugierig an.
„Nicht so wichtig", murmelte ich und stand auf. „Was war gestern Nacht eigentlich passiert, nachdem wir in deine Wohnung gekommen sind?"
„Du hast dich übergeben, immer wieder gesagt, dass dein Leben scheiße. Dann wolltest du nicht alleine schlafen und ich hab dir mein Shirt geliehen", erzählte er kurz gehalten.
„Aber wir hatten keinen Sex, oder?" Ashton lachte und schüttelte den Kopf.
„Nein, das nicht. Jetzt sag, was ließ dich so betrunken werden?"
„Alkohol", sagte ich und zuckte mit den Achseln.
„Nein, der Grund, warum du dir so viel herunter gekippt hast." Ashton stand ebenfalls auf und stellte sich vor mich.
„Nicht wichtig", flüsterte ich und wimmelte ihn ab. „Wo war nochmal dein Bad?"
„Filmriss?", grinste er. Ich nickte nur und sah ihn weiterhin an. „Ende des Flurs rechts." Kurz nickte ich und ging dann den Flur hinunter und nahm die letzte Tür rechts. Hinter mir schloss ich wieder die Tür und zog Ashtons Shirt aus. Schnell zog ich mir wieder mein dunkelrotes Minikleid an und sah in den Spiegel. Meine Haare waren zerzaust und mein Gesicht blass.
Lange ließ ich mir Zeit und betrachtete mich. Meine Schminke war verwischt. Ich musste aussehen wie ein Gespenst. Ein Wunder, dass Ashton noch mich noch nicht ausgelacht hatte. Vorsichtig wusch ich mir die Schminke weg, doch es ließ mich nur noch bleicher aussehen.
„Taylor?", klopfte Ashton an der Tür.
„Einen Moment noch", rief ich und trocknete mein Gesicht ab. Schließlich trat ich aus der Tür und sah Ashton an.
„Ist dir eigentlich nie kalt?", wollte er wissen.
„Geht schon", sagte ich und suchte nach meiner Handtasche. „Ich geh mal eine rauchen."
„Warte", hielt er mich auf und zog mich wieder zurück ins Schlafzimmer. Ashton wühlte in seinem Kleiderschrank und zog mir dann einen Pullover an. „So, jetzt kannst du."
„Wieso kümmerst du dich um mich?", wollte ich wissen und legte meinen Kopf leicht schief.
„Wieso nicht?"
„Weil mein Dad sich noch nicht einmal so um mich kümmert", flüsterte ich und sah dann auf den Boden. Sanft nahm er mich in den Arm und strich über meinen Rücken.
„Und deine Mum?"
„Meine Mum ist tot seit zwei Jahren. Ich habe eine Stiefmutter, die mich hasst", erklärte ich und schüttelte den Kopf. „Lass mich eine rauchen." Ashton führte mich zu seinem Balkon. Ohne etwas zu sagen, rauchte ich dort, während Ashton in seiner Wohnung rumhantierte. Sofern Haleigh die Wahrheit sprach, wäre ich bald Obdachlos. Ich brauchte Zeit, um darüber nachzudenken.
