Lena:
Als mein Wecker klingelte, schlief Dag noch tief und fest. Ich löste mich vorsichtig aus seinem Armen, denn ich wollte ihn nicht wecken. Es war noch so früh. Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging ins Bad. Die Tage vergingen. Wir verbrachten die meiste Zeit zusammen bei Dag. Ich war nur ab und zu zuhause um mir neue Sachen zu holen. Das Wochenende kam und die Jungs mussten zum Festival. Der Abschied von Dag fiel mir schwer aber er versprach mir, keinen Blödsinn zu machen. Ich hatte auch diesmal keine Zeit. Ich war mit Michelle verabredet. Wir gönnten uns ein Wellnesswochenende nur unter Mädels und ich freute mich schon riesig drauf. Dag würde ich ja am Sonntag wieder sehen. Michelle wartete schon auf mich mit gepacktem Koffer. Sie verabschiedete sich von ihrem Freund und wir starteten in ein entspanntes Wochenende. Sektempfang, Massagen, Sauna und Pool erwarteten uns. Und gaaaaanz viel Zeit für Mädelsgespräche. Es waren tolle zwei Tage und wir quatschten uns mal wieder richtig aus. Sie wollte natürlich genau wissen wie es mit Dag gerade lief und wollte, dass wir unbedingt bei der Tour dabei sind. Ja, die Tour. In sechs Wochen sollte es los gehen. So ein Wochenende ohne Dag war hart aber ok, aber vier Wochen Tour ist da schon was anderes. Ich hatte mir überlegt, dass ich wenn sie in der Nähe Berlins waren ich hinfahren würde. Aber alles was weiter weg war wegen meines Jobs nicht möglich und meinen Urlaub hatte ich schon fast komplett aufgebraucht. Ich hatte nur noch ein paar Tage über Weihnachten frei und das sollte auch so bleiben. Michelle erzählte mir, dass sie mit ihrem Freund Weihnachten an die Ostsee fahren würde und ich sollte doch Dag fragen, er wir nicht Lust hätten mitzukommen. Ich fand die Idee schön und würde Dag bei Gelegenheit mal fragen. Sonntag gönnten wir uns nach dem Frühstück einen letzten Poolgang und machten und dann auf den Heimweg. Die kleine Auszeit tat gut, aber ich konnte es auch kaum erwarten Dag wieder zu sehen. Wir wollten uns bei Vince treffen und noch gemeinsam essen. Ich war etwa gegen 17 Uhr bei ihm. Vincent öffnete mir die Tür und begrüßte mich herzlich mit einer dicken Umarmung. „Ach schön dich zu sehen," sagte er. „Dag kommt gleich. Er holt was zu essen vom Chinesen." Ich folgte Vince in die Küche und fragte, wie das Wochenende lief. „Es war richtig krass, absoluter Wahnsinn. Schade, dass du nicht dabei warst. Hätte dir sicher gefallen. Michelle und du müsst unbedingt zur Tour kommen." Er war richtig stolz. „Und mit Dag war alles ok?" fragte ich vorsichtig. „Wie der alte. Alles in Ordnung. Und wie war euer Wochenende? Tun euch nach so einem Trip nicht die Ohren weh?" fragte er und ich sah ihn verwundert an. Ich wusste nicht was er meinte. „Man na bei so viel Geplapper," sagte er und lachte los. „Wie witzig," sagte ich nur und boxte ihn. Dann kam Dag und ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Seine Augen leuchteten, er stellte das Essen ab und drückte mich. Er küsste mich und hielt mich lange fest. „Ich hab dich vermisst," flüsterte er mir ins Ohr und knabberte an meinem Ohrläppchen. Ich kicherte. „Ich dich auch, ganz schrecklich." Wir tauschten die Geschehnisse vom Wochenende aus und ließen uns das Essen schmecken. Ich wurde immer zappeliger und wollte langsam los. Ich wollte Zeit mit Dag. Mit ihm alleine. Wir verabschiedeten uns bei Vincent und fuhren los. Ich schlief heute wieder bei ihm. Eigentlich habe ich schon länger nicht mehr in meinem Bett geschlafen, fiel mir mal so auf und schmunzelte. „Ich brauch erstmal ne Dusche," sagte ich und verschwand im Bad. Heißes Wasser lief mir gerade den Rücken hinunter als ich die Tür hörte. Dag stand im Bad. „Hast du noch Platz für mich?" fragte er und stand schon bei mir. Ich sah ihn an, so wie er vor mir stand, nackt. Mein Blick schweifte über seine Tattoos und ich berührte sie mit meinen Fingerspitzen. Ich zeichnete die Linien mit meinen Fingern nach. Die Wassertropfen liefen über seine Brust und mein Blick folgte ihnen. Dag trat näher und unsere Körper berührten sich. Er nahm mich in den Arm und hielt mich fest. Vorsichtig legte er meine Haare über die Schulter zurück auf den Rücken und küsste meinen Hals. Ein Kribbeln breitete sich aus und ich spürte wie sich meine Muskeln anspannten. Seine Hände wanderten über meinen Körper und meine Atmung wurde schneller. Ich bekam weiche Knie und hielt mich an Dag fest, weil dachte sie würden gleich unter mir nachgeben. Ich krallte mich in seinen Rücken und spürte auch seine angespannten Muskeln. „Wollen wir rüber?" fragte er leise und reichte mir schon ein Handtuch. Immer noch leicht feucht führte mich Dag ins Schlafzimmer. Er setzte sich auf die Bettkante und ich mich auf seinen Schoß. Ich konnte ihn spüren. Meine Arme lagen auf seinen Schultern und er fuhr mit seinen Lippen meinen Hals hinunter. Mit einer Hand drückte ich gegen seine Brust und legte ihn auf den Rücken. Ich kniete nun über ihm und sah ihm in die Augen. Sie waren so schön und ich hätte darin ertrinken können. Dag nahm mich hoch und legte nun mich auf den Rücken. Meine Hände gruben sich ins Laken und ich hielt mich daran fest. Seine Finger berührten mich überall und ich konnte kaum noch an mir halten. Er nahm meine Hände und hielt sie über meinem Kopf fest. Er lag mit seinem Gewicht auf mir und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Das machte mich nur noch verrückter. Ich kam das erste Mal und es blieb nicht dabei. Auf unseren Körpern bildeten sich kleine Schweißtropfen und wir waren völlig fertig. Noch einmal gingen wir gemeinsam duschen. Diesmal hielt mich Dag jedoch einfach nur im Arm und wir schwiegen. Ich kuschelte mich eng an seinen Körper als wir im Bett lagen. „Du machst mich wahnsinnig," flüsterte mir Dag ins Ohr. „Und du machst mich glücklich," antwortete ich ihm. Dann schlief ich ein. Köstlicher Geruch von Kaffee und frischen Brötchen weckte mich. Ich öffnete die Augen, als der Kaffeegeruch immer näher kam. Dag war noch vor mir wach und hatte Frühstück gemacht. Schöner hätte der Tag nicht beginnen können. Wir frühstückten im Bett und ich musste mich echt zwingen zur Arbeit zu fahren. Die nächsten Wochen verbrachten Dag und Vincent viel im Studio um sich auf die Tour vorzubereiten. Aber sobald es die Zeit zu ließ, waren wir zusammen. Wir verbrachte jede freie Minute miteinander. Wir unternahmen viel in Berlin, gingen tanzen und feiern, kochten viel zusammen und ich besuchte die Jungs oft im Studio. Für die beiden war es eine anstrengende Zeit, aber für mich war sie wundervoll. Die Tour startete in einer Woche und ich hatte die letzte Woche extrem viel auf Arbeit zu tun. Es war Sonntagabend und Dag und ich verbrachten fast den ganzen Tag im Bett. Zum Abend wollte ich jedoch heim, da ich mich auf eine Präsentation vorbereiten musste und ich wusste, dass ich bei Dag nicht dazu kommen würde. Mein Kommen und Gehen bei Dag war für mich mittlerweile völlig normal geworden, Abschied für die Nacht fiel mir jedoch immer noch schwer. Ich konnte mich endlich von ihm lösen und ging zur Haustür raus. Ich trat gerade durch die Tür als plötzlich ein Mädchen vor mir stand. Mir stockte der Atem, denn das Gesicht hatte ich schon mal gesehen. Es war Marie. Ich blieb stehen und sah sie an. Sie tat das gleiche. „Du bist immer noch da?" fragte sie mich wirklich überrascht. „Und was willst du hier?" fragte ich sie. „Ich muss mit Dag reden." „Ich glaube nicht, dass er mit dir reden möchte." Mir gefiel es nicht, dass sie hier war. Sie atmete tief ein und machte sich noch größer. „Ich glaube, dass kann er selbst entscheiden. Und das letzte Mal haben wir uns sehr gut unterhalten." Sie grinste nun und spitze ihre Lippen. Was sagte sie da? „Oh, er hat dir wohl nicht von unserem letzten Treffen erzählt? Ich hatte mich schon gewundert, dass du noch da bist." In diesem Moment kam Dag die Treppe hinunter gerannt. „Hey, du hast dein Handy....." er beendete seinen Satz nicht mehr. Er starte mich mit weit aufgerissenen Augen an und sein Blick ging zu Marie. Sein Blick war plötzlich ganz anders. Er sah irgendwie panisch aus. „Du hast es ihr nicht erzählt?" fragte Marie. „Ich glaube, jetzt ist der Moment an dem ich lieber gehen sollte," sagte und wollte gehen. „Was hast du ihr erzählt?" fragte Dag sichtlich gereizt. Doch Marie ging und verschwand. Nun sah ich Dag fragend an. Ich konnte spüren, wie mir langsam Tränen in die Augen stießen. „Vielleicht hat sie mir das erzählt, was du hättest tun sollen?" Meine Stimme war dünn und ich fiepste fast. „Ich.., also....nein, glaub ihr kein Wort." Dag suchte nach Worten aber ich hatte das Gefühl, er konnte nur das Falsche sagen. „Sie war also nicht bei dir?" fragte ich und eigentlich wollte ich die Antwort gar nicht wissen. „Nein..., ähm...also...." Er machte ein kurze Pause und kratzte sich am Hinterkopf. Sein Blick sah leer aus. „Doch!" Er hob die Hand und wollte nach meiner greifen aber ich zog sie zurück. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Ich wollte und konnte dies nicht glauben. „Wann?" fragte ich. „Vor dem Festival in Leipzig. Deshalb ging es mir dort auch so schlecht. Lena, bitte lass mich das erklären...." „Du willst mich verarschen oder?" Mittlerweile liefen mir die Tränen übers Gesicht. „Ich kam zu dir weil ich mir Sorgen gemacht hatte, wir alle hatten uns Sorgen gemacht und du erzählst mir jetzt, dass du mit ihr zusammen warst? Ich kann's nicht glauben. Wie konnte ich nur so dumm sein. Sie hatte wohl doch Recht." Das war das letzte was ich sagte. Ich drehte mich um und rannte zu meinem Auto. Ich konnte die Straße kaum sehen, so standen mir die Tränen in den Augen. Mein Handy vibrierte. Eine Nachricht, noch eine, ein Anruf...ich ignorierte sie und schaltete mein Handy aus. Ich wollte nichts weiter von ihm hören. Ich konnte es wirklich nicht glauben. War ich so naiv zu glauben, dieser Mann könnte es ernst mit mir meinen? War ich so bescheuert? Ich fühlte wie sich ein dicker Kloß meinen Bauch füllte. Ein Stechen in der Brust. Alles krampfte sich zusammen. Ich musste anhalten, da ich Angst hatte einen Unfall zu bauen. Mein Auto stand am Straßenrand und ich ließ meinen Tränen freien Lauf. Meine Fäuste waren geballt. Ich hätte am liebsten laut los geschrien. Ich wählte Michelles Nummer. „Michelle," sagte ich nur mit kaum hörbarer Stimme. „Ich..., er..." Ich heulte los. „Lena, was ist passiert? Wo bist du? Ich komm zu dir. Kommst du nach Hause?" Ich nickte nur mit dem Kopf obwohl sie es ja gar nicht sehen konnten und legte auf. Michelle wartete schon vor meiner Tür und nahm mich in den Arm. Sie hielt mich einfach nur fest und ich schluchzte. „Schatz, was ist denn passiert? Ist was mit Dag? Was hat er getan?" Sie nahm mir den Schlüssel ab und schloss die Tür auf. Dann setzte sie mich auf die Couch und machte mir einen Tee. „Jetzt beruhige dich mal und erzähl was passiert ist!" Sie hielt meine Hand und sah mich an. Ich erzählte ihr was geschehen war und musste immer wieder weinen. „Ich bin so dumm," sagte ich. „Nein, Schatz. Er ist der Dumme, wenn er sowas mit dir macht." Sie versuchte mich echt zu trösten und ich war froh, dass sie da war. Sie war immer da wenn ich brauchte. Und andersrum war es genauso. Immer wieder kamen Nachrichten von Dag. Er rief an. Ich schaltete das Handy wieder aus. Ich wollte ihn nicht hören oder lesen. Ich wollte gar nichts. Ich wollte am liebsten irgendwo verschwinden. Michelle blieb bei mir, den ganzen Tag.
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Mein Leben in deiner Welt (SDP Fanfiction)
FanfictionEs war so heiß und ich spürte wie mir ein Schweißtropfen die Schläfe entlang lief. Ich wischte ihn weg und löste meinen Blick vom Fenster der S-Bahn. Es war Sommer und so wie mir, ging es so ziemlich jedem in dieser Bahn. Ich war auf dem Heimweg von...