Teil 6

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Dag:
Lena sah mich an und ich konnte nicht anders als sie zu küssen. Sie erwiderte meinen Kuss sofort und ich konnte die Spannung in ihrem Körper fühlen. Ich konnte spüren wie sie mehr forderte, doch für heute war es genug. Ich musste mich selbst so zusammenreißen und schnell hier raus. Ansonsten konnte ich für nichts garantieren. Ich gab ihr einen letzten Kuss auf die Stirn und lächelte über ihre Enttäuschung, die sie nicht zurückhalten konnte. Die Tür schloss sich hinter mir und meine Anspannung ließ nach. Es war richtig so. Ich lief zum nächsten Bahnhof. Ich wollte noch zu Vincent. Der alte Nachtschwärmer war mit Sicherheit noch wach und so war es auch. Er war etwas überrascht über meinem spontanen Besuch, hieß mich aber wie immer willkommen. „Hat sie dich endlich rausgeworfen?" fragte er während er mich zur Begrüßung umarmte. „Ich hab echt Schiss es wieder zu verkacken," sagte ich und warf mich auf sein Sofa. Vincents Wohnung war das komplette Gegenteil von meiner. Sehr hell mit großen Fenstern, schlicht und so verdammt aufgeräumt immer. Vincent holte zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich mir gegenüber. „Bleib locker, Dicker. Ich glaube sie ist wirklich cool drauf. Das kannst du gar nicht versauen. Will sie dich wieder sehen?" fragte er und ich nickte und musste grinsen. „Also, lass es auf dich zukommen. Geh es langsam an und schau was sie macht und gib ihr den Raum. Zeig ihr dein Leben. Kommt sie Samstag zum Konzert?" und wieder nickte ich. „Jaaa, das verdankt sie wohl ihrer Freundin Michelle. Unserem neusten Fan." Ich musste lachen als ich an Michelle zurück dachte. „Seh einfach nicht jetzt schon alles schwarz und genieße die Zeit." Ich wollte ihm gerne glauben. Wir quatschten noch eine ganze Weile und holten sogar noch die Gitarren hervor. Ich versackte bei Vince und schlief auf seiner Couch. Am nächsten Morgen entschloss ich mich für eine Runde Training. Dadurch, dass unser Treffen nun auf Samstag verschoben wurde, hatte ich heute Zeit und schrieb ein paar Kumpels an. Vincent wollte später ins Studio und wir wollten uns dann dort treffen um zu Arbeiten. Mein Handy vibrierte und ich erhielt eine Nachricht von Lena. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer.
L: Guten Morgen schöner Mann. Ich hoffe du hast gut geschlafen. Da Michelle mich ja quasi dazu gezwungen hat morgen zu eurem Konzert zu kommen, wollte ich nur Bescheid geben, dass wir da sein werden. Wir erwarten deine Anweisungen.
Es war das Schönste aber leider auch das Einzige was ich heute von Lena hörte. Sie hatte wohl viel auf Arbeit zu tun, redete ich mir ein. Training mit den Jungs tat richtig gut. Ich musste den Kopf frei kriegen. Auch der Abend im Studio verlief erstaunlich erfolgreich. Es war Samstag Vormittag als wir in der Wuhlheide zum Soundcheck ankamen. Ich überredete Stefan unseren Tourmanager mir zwei Backstagepässe zu besorgen und schrieb Lena wann wir uns wo treffen sollten. Pünktlich stand sie mit Michelle am Tor. Michelle zappelte schon wild umher und war völlig überdreht. Ich ließ beide durchs Tor und begrüßte sie. Von Michelle bekam ich einen dicken Schmatzer auf die Wange zum Dank. Und Lena, sie stand da und sah mich an. Manchmal konnte ich sie echt nicht einschätzen. In einem Moment war sie kaum zu zügeln und im nächsten stand sie wie ein Unschuldsengel einfach nur da. Ich küsste sie und konnte kurz diese Zügellosigkeit spüren. Ich hielt ihr Gesicht in meinen Händen und sah sie an. „Schön das ihr da seid," sagte ich. „Kommt mit, ich zeig euch alles." Ich zeigte ihnen das Catering, den Bereich hinter der Bühne und unseren Backstagebereich. Michelle hatte es sich wohl etwas glamouröser vorgestellt, aber war trotzdem von allem fasziniert und hörte kaum auf Fragen zu stellen. Wir trafen natürlich auch ein paar der anderen Künstler die heute mit auftraten und die beiden machten Fotos mit ihnen. Dann trafen wir Vincent, wo auch sonst, beim Catering. Er schob sich gerade einen Salat in den Mund. Er schien sich über beide zu freuen, denn er stand sofort auf und begrüßte sie. „Und, habt ihr es euch so vorgestellt?" fragte er Michelle. Sie sprang sofort drauf an und plapperte los. Sie hatte ihr nächstes Opfer gefunden. Lena und ich lachten nur und warfen Vince einen mitleidigen Blick zu. Aber Vince war cool, er nahm Michelle an die Hand und nahm sie mit. „Komm, ich zeig dir mal das richtig krasse Zeug," sagte er und verschwand. „Er passt schon auf sie auf," meinte ich zu Lena und wir gingen in unseren Backstagebereich. „Wann müsst ihr raus?" fragte sie mich und ich schaute auf die Uhr. „In einer Stunde treffen wir uns." Lena lehnte sich gegen den Tisch und sah mich an. „Na dann bin ich ja mal gespannt, wie du auf der Bühne aussiehst," grinste sie. Ich trat direkt vor sie. So dicht, dass ich ihren Atem spüren konnte. „Meinst du ich sehe dort anders aus?" flüsterte ich und meine Lippen berührten ihr Ohr. Lena fuhr mit ihrem Zeigefinger über meine Brust. „Ich weiß nicht, vielleicht siehst du ja dann größer aus," flüsterte auch sie. Ich schnaufte beleidigt. Diese Frau macht mich noch wahnsinnig. Zwischen unsere Körper passte nun kein Blatt Papier mehr. Mein Mund wanderte von ihrem Ohr zu ihrem Hals hinunter und Lena legte ihre Arme um meinen Hals. „Willst du denn, dass ich größer aussehe?" meine Stimme war kaum noch hörbar. „Nein, ich glaube du bist perfekt so." Ich konnte nicht anders. Ich hob sie auf den Tisch und Lena legte ihre Beine um mich. Wir küssten uns leidenschaftlich.

Lena:
Während Dag mit der einen Hand meinen Nacken festhielt, berührte er mit der anderen meinen Oberschenkel. Er strich vom Knie weiter nach oben und schob mein Kleid immer höher. Seine Hand lag nun auf meinem Hintern. Ich warf den Kopf zurück und stöhnte leicht. Dag küsste meinen entblößten Hals und drückte seinen Körper noch enger an meinen. Auch er gab ein leises Stöhnen von sich. Mir wurde heiß und ich atmete heftig. Ich vergaß alles um mich herum. Das war ein Fehler. Plötzlich ging mit einem lauten Krachen die Tür auf und Vincent mit dem Rest der Jungs stand in der Tür....gefolgt von Stefan dem Tourmanager und ja auch Michelle war dabei. Ich sprang vom Tisch und richtet mein Kleid. Dag kratzte sich nervös am Hinterkopf und zog die Augenbrauen kraus. Mir war das so unangenehm und ich konnte spüren wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Vincent konnte sich das Grinsen kaum verkneifen und Stefan gab ein Räuspern von sich. Einzig Michelle sagte endlich etwas und stürmte ins Zimmer. „Man nehmt euch ein Zimmer!" sagte sie laut und brachte damit zum Glück alle zum Lachen. Dag sah jetzt mich wieder an und ich glaube mit seinem Blick wollte er sich für diese peinliche Situation entschuldigen. Vincent gab Dag ein High Five und nahm sich eins der Getränke vom Tisch. Er grinste mich verschmitzt an. „Michelle hat Recht," flüsterte er mir zu als er direkt neben mir stand und lachte dann laut los. Ich boxte ihn dafür gegen die Schulter und steckte die Zunge raus. „Wir müssen gleich raus," sagte er. Sie zeigten uns die Stelle von wo aus wir den Auftritt sehen konnten. Wir wollten uns an der Seite der Bühne vor die Absperrung stellen. Das Publikum tobte bereits und sie riefen ihre Namen. Whoa ich hab nicht damit gerechnet, dass es doch so aufregend war und sie so gefeiert wurden. Nach einer kurzen Pause war das Banner mit der Aufschrift „Die bekannteste unbekannte Band der Welt" zusehen. Als es zu Boden fiel und die Jungs auf die Bühne stürmten, rasteten die Fans komplett aus. Die Mädels kreischten nach Dag und ich hatte ein komischen Gefühl dabei. Es war eine Megaparty und die Jungs heizten dem Publikum richtig ein. Sie sprangen und rannten wie wild über die Bühne. Pyrotechnik und riesige luftgefüllten Bälle in der Masse sorgten für weiter Ausraster. Sie waren live richtig klasse und wir waren bald von der Masse angesteckt und sprangen und tanzten mit. Michelle kannte bereits alle Lieder und konnte sogar die Texte mitsingen. Dag warf mir ab und zu einen kurzen Blick zu und mein kleines Herz bouncte aber die meiste Zeit war er bei ihren Fans und hatte Spaß mit seiner Band. Als er beim letzten Lied sein Shirt auszog, erreichte das Kreischen der Fans seinen Höhepunkt. Nach ca einer Stunde war ihr Auftritt zu Ende und sie verließen die Bühne. Michelle wollte sich noch die weiteren Künstler anschauen und blieb noch stehen. Ich ging wieder hinter die Bühne und suchte nach Dag oder Vincent. Ich fand sie in ihrem Bereich völlig euphorisch mit Getränken in der Hand immer noch am feiern. Ich glaube es muss ein unglaubliches Gefühl in diesem Moment sein und erfreute mich über diesen gelassenen Anblick. Dag sah mich und kam auf mich zu gerannt. Er umarmte und küsste mich wild. Er schmeckte salzig und irgendwie machte mich das total an. Ich spürte seinen nassen Oberkörper unter meinen Händen. „Und, sah ich größer aus?" fragte er und grinste. Ich drückte meine Stirn gegen seine Brust und schmunzelte. „Ein ganz kleines bisschen," flüsterte ich. Vincent gab mir einen Getränkebecher. „Und, was sagst du? Ein neuer Fan?" fragte er mich und hielt den Becher fest bis ich antwortete. „Joar, war ganz ok," scherzte ich und er wollte den Becher gerade wieder wegnehmen. „Ne im Ernst, absoluter Hammer eure Show. Und das sage ich nicht nur um mein Getränk zu bekommen." Dag hatte seinen Arm um mich gelegt und fragte ob ich noch bleibe. Er wollte nur kurz duschen gehen und dann wollten sie noch etwas feiern. Ich nickte als Antwort und nahm einen Schluck. In der Zwischenzeit war auch Michelle wieder aufgetaucht. Noch immer in Konzertstimmung war sie beim Feiern sofort dabei. Wir blieben noch etwa zwei Stunden und hatten einen tierischen Spaß. Ich saß neben Dag auf der Couch und wir sahen dabei zu, wie Michelle alle bei einer Runde Bierpong fertig machte. „Kommst du noch mit zu mir?" flüsterte mir Dag ins Ohr. Ich sah ihm in seine wunderschönen Augen und nickte. „Aber nur wenn wir vorher dafür sorgen, dass Michelle heile nach Hause kommt." Ich stand auf und ging zu ihr. Sie war nicht begeistert von meinem Plan jetzt zu gehen. Dag verabschiedete sich gerade von Vincent. „Haut ab," sagte dieser. „Ich bring sie schon nach Hause," versprach er und Michelle fiel ihm vor Freude um den Hals. Wir verabschiedeten uns vom Rest und gingen nach draußen. Das Konzert war bereits seit mehreren Stunden vorbei und trotzdem warteten immer noch Fans vor den Toren. „Na los, geh hin! Ich besorge in der Zwischenzeit ein Taxi." Er nahm sich gerne die Zeit für seine Fans und das konnte ich verstehen. Obwohl ich schon einen kleinen Kloß im Hals hatte, als ich sah wie hübsch einige der Mädels waren. Es dauerte ein paar Minuten bis Dag wieder bei mir war, aber das Taxi war eh auch nicht viel schneller. 40 Minuten dauerte die Fahrt und wir konnten schon im Taxi nicht die Finger von einander lassen. Es war mitten in der Nacht als wir im Treppenhaus die Stufen hochstiegen. Immer wieder blieben wir stehen und küssten uns. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis wir in seiner Wohnung standen.

Mein Leben in deiner Welt (SDP Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt