Lena:
Als ich meine Wohnungstür öffnete, konnte ich noch immer an nichts anderes denken außer an Dag. Dieser Typ hatte etwas an sich, was mich total fesselte. Ich war neugierig auf den nächsten Tag obwohl mir das mit dem Parkour noch nicht so ganz geheuer war. Ich schob mir das restliche Essen vom Vortag in den Ofen und musste unbedingt irgendjemanden von meinem Treffen erzählen und wer kam da mehr in Frage als meine beste Freundin Michelle. Michelle und ich kannten uns noch nicht so sehr lange, aber hatten uns in dem letzten Jahr soviel anvertraut und zusammen erlebt, dass wir mittlerweile alles von einander wussten. Wenn wir uns nicht sahen, telefonierten wir mindestens einmal pro Tag. Und dieser Zeitpunkt war jetzt gekommen. Ich hatte ca 30 Minuten bis mein Essen fertig war. Das sollte reichen. Nach nicht mal 2 Klingeln hörte ich ihre zuckersüße Stimme am anderen Ende der Leitung.
M: Bist du so spät heute erst nach Hause gekommen? Dein Chef ist echt ein Arsch.
L: Nein, alles gut. Ich war pünktlich raus. Aber du glaubst nich was oder besser wer mir passiert ist. Ich glaub ich hab den süßesten Typen in ganz Berlin getroffen und wir haben zusammen ein Bier getrunken und morgen treffen wir uns wieder.
Ich erzählte ihr alles von Dag und ich glaube sie konnte meine Begeisterung sogar durch das Handy spüren.
M: Der muss ja der Hammer sein, wenn er dich so aus der Bahn wirft und du sogar freiwillig mit ihm zum Sport gehst.
L: Ja bei dem Punkt bin ich mir auch noch nicht so ganz sicher.
Wir quatschten noch eine ganze Weile und ich versprach ihr mich morgen sofort nach dem Treffen wieder zu melden. Die Uhr des Ofens piepte und wir beendeten unser Telefonat. Ich verbrachte den Rest des Abends auf der Couch und schaute meine Serie auf Netflix. Als ich die Augen öffnete, schien mir die Sonne direkt ins Gesicht und ich liebte solche Morgen. Die Sonnenstrahlen zauberten mir schon vor dem Aufstehen ein Lächeln ins Gesicht. Bei dem Gedanken daran, was gleich passieren würde, wurde mein Grinsen noch breiter und ich schwang mich aus dem Bett. Das Radio lief und die Musik passte zu meiner Stimmung heute morgen. Singend und tanzend hüpfte ich durch meine Wohnung und ging duschen. Ich kramte meine Sportsachen zusammen. Jogginghose, Shirt und Sneaker sollten reichen. Wir wollten uns um 10:30 am Standort treffen also musste ich mich langsam spurten.Dag:
Es war schon kurz vor 11 Uhr und ich wurde langsam echt nervös. Würde sie noch kommen? Basti, David und Nicky ging meine Unaufmerksamkeit langsam auf den Keks. „Ey Alter, jetzt reiss dich mal zusammen. Wir sind zum Trainieren hier. Sie wird schon kommen," maulte Basti mich an und verpasste mir einen Ellenbogen in die Rippen. Ich rollte mit den Augen und wollte mich gerade revanchieren als ich sie sah. Ich brach meine Attacke auf Basti ab und grinste von einer Backe zur anderen. Sie sah toll aus, sogar in Jogginghose. Sie blieb genau vor mir stehen und hielt sich die Hände vors Gesicht. „Es tut mir soooo leid," hauchte sie und sah mich mit einem Hundeblick an, dem keiner hätte widerstehen können. „Ich war schon fast am Bus, als ich feststellte, dass ich meine Fahrkarte vergessen hatte und so musste ich einen Bus später nehmen." ich nahm ihre Hände und sah sie mit übertrieben böser Miene an. Dann lachte ich laut los. „Ok, ich verzeih dir, aber nur dieses eine Mal." Nun musste sie auch lachen. „Schön, dass du gekommen bist. Komm ich stell die meine Freunde vor." Wir hatten einen tollen Vormittag und sehr viel Spaß zusammen. Ich glaube der Rest konnte Lena sehr gut leiden. Nicky war völlig hin und weg von ihr. Ich zeigte ihr ein paar leichte Übungen und nun ja ich glaub sie hatte nun eine Ahnung davon was ich mache. Wir machten gerade ein Trinkpause und waren am Quatschen, als ich die drei Mädels bemerkte, die uns schon eine ganze Weile beobachteten. Ich hatte so langsam ein Auge dafür. Sie kicherten die ganze Zeit und nun kamen sie auf uns zu. Ich wollte nicht, dass Lena es so erfährt, also gab ich Nicky ein Zeichen und deute auf die Mädels und anschließend auf Lena. Sie verstand sofort und zog Lena mit sich mit. „Komm mal mit, ich zeig dir noch was," sagte sie zu ihr und verschwand mit ihr um die Ecke. Die drei stellten sich tatsächlich als Fans raus und ich liebte unsere Fans. Ohne sie wären wir nicht das was wir heute sind. Natürlich quatschte ich etwas mit ihnen und wir machten Fotos. Ich verabschiedete mich und meinte, dass wir uns auf Tour wieder sehen. Vor Freude quiekend zogen sich die drei dann zurück. Ich musste mir das Grinsen leicht verkneifen. Basti, David und ich folgten nun Nicky und Lena. Sie saßen nicht weit entfernt, aber außer Sichtweite und quatschten. Typisch Frauen, dachte ich mir nur.
„Ich hab Lena für heute Abend auch eingeladen," erzählte Nicky als wir wieder bei ihnen waren und lächelte mich etwas schelmisch an. Ich wusste genau worauf sie hinaus wollte. Meine letzte feste Freundin war schon etwas länger her und Lena schien Nicky sehr zugefallen. Vor allem weil sie nichts von SDP wusste und trotzdem heute kam. Nicky wünschte sich immer ein normales Mädchen für mich und niemanden, der wegen SDP bei mir war. Ich musste immer lachen über ihre Meinung dazu aber sie hatte ja nicht ganz unrecht. Lena hob unschuldig die Hände. „Ich kann nichts dafür," fing sie an. „Sie zwingt mich. Sie sagt, sonst müsste ich Montag wieder zum Training kommen und ich habe jetzt schon die Befürchtung, dass ich mich morgen nicht mehr bewegen kann." Alle lachten und nickten ihr zustimmend zu. Vincent und ich wollten heute Abend den übelst krassen Start unseres neuen Albums feiern und hatten auch ein paar Freunde eingeladen. Auch wenn ich noch nicht genau wusste, wie ich ihr heute Abend den Anlass erklären sollte, freute ich mich riesig, dass Lena dabei war. Wir klärten Uhrzeit und Treffpunkt. Als wir uns verabschiedeten, gab ich ihr einen kleinen Kuss auf die Wange und sagte ihr, dass ich mich sehr auf heute Abend freuen würde.Lena:
Obwohl ich völlig durchgeschwitzt war, gab er mir diesen Kuss auf die Wange zum Abschied. Ich hatte einen riesigen Spaß heute und seine Freunde waren echt nett. Ich saß in der Bahn nach Hause und dachte an den bevorstehenden Abend. Ich berührte mit meinen Fingern die Stelle an meiner Wange an der vor kurzem noch Dags Lippen mich berührten. Ich grinste in mich hinein und spürte ein Kribbeln im Bauch. Nachdem ich duschen war, rief ich Michelle an und erzählte ihr alles. Sie freute sich total für mich und wollte Dag so schnell wie möglich auch kennenlernen. Ich versprach ihr, dass ich ihn ihr ganz bald vorstellen würde. „Zieh das kleine dunkelblaue Kleid an," sagte Michelle zum Abschied. „Darin siehst du unglaublich aus." Ich folgte ihrem Vorschlag. Es war kurz vor acht als ich noch letzten Blick in den Spiegel warf und zufrieden nickte. Halb neun traf ich am Club ein. Ich konnte Dag schon von weitem erkennen und auch das Lächeln, welches er mir schenkte als er mich sah, war nicht zu übersehen. Er hatte eine dunkle Shorts an und trug über seinem T-Shirt ein geblümtes Hawaiihemd. Ich fühlte mich etwas overdressed und lächelte ihm schüchtern zu. „Wow," sagte er zur Begrüßung und drückte mich herzlich. „Du siehst toll aus," hörte ich nun auch von Nicky, die zum Glück ebenfalls wenigstens in Kleid anhatte. Dag hielt mich immer noch und ich atmete seinen Geruch tief ein. Er roch so gut. „Ey Dicker, erdrück die junge Dame bitte nicht, ohne sie mir wenigstens einmal vorgestellt zu haben," hörte ich plötzlich eine unbekannte Stimme. Dag lies mich los und drehte sich um. Dafür lag nun seine rechte Hand auf meinem Rücken. Vor uns stand ein junger Mann. Er war sehr groß, hatte dunkelblonde Haare und grinste wie ein Honigkuchenpferd. „ Hi, ich bin Vincent," sagte er und reichte mir die Hand. „Lena, das ist Vincent, mein bester Freund, Kollege und bessere Hälfte," stellte mir nun auch Dag ihn vor. Ich reichte Vincent ebenfalls meine Hand und lächelte ihn freundlich an. Ich glaube Vincent ist toll. Wer sich so freut, kann nur nett sein. „Komm Dicker, die warten schon alle auf uns," sagte Vincent und schob uns vorwärts. „Was ist eigentlich der Anlass?" fragte ich Dag leise und konnte ein kleines Zucken von ihm wahrnehmen. „Ähm, ja also...," stammelte er. „ wir wollten nur mal wieder mit ein paar Freunden abhängen," sagte er. Auch wenn er mich damit nicht überzeugte, beließ ich es bei der Antwort. Der Club war gerammelt voll und während die Warteschlange vor dem Club ewig lang war, gingen wir direkt zum Türsteher. Er begrüßte Dag und Vincent mit einem High Five und öffnete die Tür. Dröhnende Bässe durchfuhren meinen Körper und ich verlangsamte meinen Schritte. Dag bemerkte meine Unsicherheit und nahm meine Hand. „Alles ok bei dir?" fragte er mich und sah mich mit großen dunklen Augen an. „Bleib einfach bei mir," sagte er und seine Stimme beruhigte mich. Ich holte tief Luft, drückte seine Hand fest und folgte ihm weiter. Wir gingen in den hinteren Bereich. Es schien wie ein extra abgesperrter Bereich. Dort saßen einige Männer und Frauen, die aufsprangen als Dag und Vincent den Bereich betraten. Sie fielen sich um den Hals und klatschten ab. Sie gratulierten sich gegenseitig. Ich verstand überhaupt nicht was los war. Dag stellte mich jedem kurz vor. Bei zweien blieben wir länger. Sie hießen Phil und Thilo. Dag stellte sie als Musiker vor und das er mit ihnen zusammen arbeitete. Es waren so viele Eindrücke für mich, dass ich mir kaum etwas merken konnte. Ich versuchte mir meine Unsicherheit nicht anmerken zulassen. Das Dag mir keinen cm von der Seite wich, half mir dabei. Wir besorgten uns erstmal etwas zu trinken und in der Hoffnung ich würde etwas lockerer werden, stürzte ich mein erstes Glas sehr zügig runter. Dag sah mich nur fragend an und ich gab ihm ein Schulterzucken als Antwort. Zwei weitere Getränke später, war ich schon viel gelassener und Dag konnte sich einen Augenblick von mir entfernen. Ich unterhielt mich gerade mit Thilo. Er schien sehr nett zu sein. Plötzlich betrat jemand den abgesperrten Bereich und mir blieb kurz der Mund offen stehen. Ich versuchte es auf den Alkohol zu schieben, aber als der halbe Bereich aufstand und laut „Sido" rief, wusste ich, dass es nicht am Getränk lag. Da stand wirklich der Sido vor mir und umarmte gerade Vincent während er Dag abklatschte. Sie unterhielten sich wie alte Kumpels. Ich war völlig verwirrt. Wo war ich hier nur gelandet und bei wem war ich nur gelandet. Ich nahm mein Glas und kippte den Rest in mich rein. Sido stand nun direkt vor mir und begrüßte mich mit einem dicken Grinsen. Ich wäre gerne aufgestanden, doch ich hatte Angst, dass meine Beine versagen würden. Mein Blick wanderte nun völlig verwirrt zwischen Sido und Dag hin und her. Dag sah mich nur an und musste schmunzeln. Dann kam er zu mir uns setzte sich wieder neben mich. „Das ist Sido," sagte ich ungläubig, „Richtig?" „Völlig richtig," antwortet Dag und legte seinen Arm um mich. Ich hatte das Gefühl, als wüsste er, dass er mir damit die Anspannung etwas nahm. „Ich glaube, das Thema Musiker musst du mir nochmal genauer erklären," bat ich Dag nach einem weiteren Glas. Er lächelte mich an und meinte nur, „ auf jeden Fall." Ich hatte langsam richtig Spaß und war total locker. Viel zu locker, wie sich kurze Zeit später raus stellte.Guten Morgen ihr Lieben, da ist er nun, der zweite Teil. Meinungen? Hoffe ihr wollt wissen wie es weiter geht. Wünsche allen einen schönen Tag. Teil 3 kommt bald.
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Mein Leben in deiner Welt (SDP Fanfiction)
FanficEs war so heiß und ich spürte wie mir ein Schweißtropfen die Schläfe entlang lief. Ich wischte ihn weg und löste meinen Blick vom Fenster der S-Bahn. Es war Sommer und so wie mir, ging es so ziemlich jedem in dieser Bahn. Ich war auf dem Heimweg von...