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Ryan geht zielstrebig in eine Richtung und wir folgen ihm einfach. Es könnte mir im Moment aber auch wirklich nichts egaler sein, als in welches Restaurant wir gehen. Vor einem ziemlich teuer aussenden Laden halten wir an. „Die Produktionsfirma bezahlt, also was haltet ihr davon?" fragt Ryan in die Runde. Alle nicken und murmeln zustimmend und wir gehen hinein. Wir werden nett begrüßt und an einen großen Tisch geführt. Ich sehe ein paar andere Gäste tuscheln als sie uns sehen, aber das Personal ist durchweg freundlich und professionell. Es kommt anscheinend nicht so selten vor, dass Promis hier essen gehen. Ich sitze zwischen Tom und Paula, die vor den ganzen Promis kaum ein Wort hervorbringt. Sie erinnert mich an mich selbst, damals auf Toms Silvesterparty. Unwillkürlich muss ich lächeln. Tom schaut mich an. „Ich bin stolz auf dich" sagt er auf einmal zu mir. „Warum?" frage ich ihn verdutzt. „Du machst das wirklich alles sehr gut. Das ganze ‚Promi-Ding'. Ich habe das Gefühl du kommst sehr gut damit klar. Mach es morgen auf dem roten Teppich genauso und die Leute werden dich lieben" antwortet er. Als er den roten Teppich erwähnt, werde ich etwas unruhig. Die Journalisten werden viele Fotos von uns machen und wir werden Interviews führen müssen. Tom hat mir schon genau erzählt wie es alles ablaufen wird, aber so richtig vorstellen kann ich es mir noch nicht. Sandra sieht mich von der anderen Seite des Tisches an. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, so schlimm wird es nicht" sagt Sie auf Deutsch zu mir. Der ganze Tisch schaut sie verwundert an. „Danke" sage ich und wende mich dann wieder in Englisch an die anderen: „Ich weiß wirklich nicht, was das über euch als Freunde und Kollegen aussagt, dass ihr nicht wisst, das Sandra Deutsch spricht. Sie hat schließlich Familie in Deutschland." Sandra und ich müssen lachen und die anderen stimmen nach und nach mit ein. „Vielleicht sollte ich auch mal ein bisschen Deutsch lernen" sagt Tom eher zu sich selbst als zu jemand Bestimmten. Ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange und esse dann weiter. Das Essen ist fantastisch, aber ich habe auch die Preise in der Speisekarte gesehen, da habe ich nichts anderes erwartet. Die Gespräche am Tisch sind sehr interessant und unterhaltsam und lenken mich super vom meinem Jetlag ab. Aber wir sitzen mehrere Stunden dort – nach dem Essen sind wir zu Wein übergegangen – und irgendwann gegen 8 überwiegt die Müdigkeit und wir gehen zurück zum Hotel. Ich hatte wohl ein paar Gläser zu viel, sodass ich mich an Tom festhalte um nicht ausversehen auf die Straße zu laufen. Der ist allerdings auch nicht gerade nüchtern. Am Hotel angekommen, fahren wir schnell hoch ins Zimmer und lassen uns erschöpft ins Bett fallen. Ich schaffe es gerade noch so meine Klamotten auszuziehen, bevor ich in einen tiefen Schlaf sinke.

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