13.

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In diesem Flur hängt nun auch ein bisschen Rauch in der Luft und ich ziehe mein T-Shirt über Mund und Nase. Dann laufe ich in Richtung des Treppenhauses. Als ich die Tür öffne kommt mir sehr viel Qualm entgegen und ich lasse die Tür sofort wieder zufallen. „Scheiße!" denke ich und überlege was ich nun mache, denn durch das Treppenhaus kann ich anscheinend nicht. Geistesgegenwärtig schaue ich mich um und sehe ein paar Meter weiter den Rettungsplan hängen. Und daneben ein Telefon. Ich probiere mit dem Telefon den Notruf zu wählen, aber es kommt nur ein Piepen vom anderen Ende der Leitung. Wäre ja auch zu schön gewesen. Ich schaue mir den Rettungsplan an und entdecke, dass es auf der anderen Seite des Gebäudes noch ein weiteres Treppenhaus gibt. Ich laufe los und drücke die schwere Tür auf. Auch hier hängt ein bisschen Rauch in der Luft, aber es ist okay. Ich schaue rauf und runter, aber ich sehe nirgendwo jemanden. Dann fange ich an die Treppen herunter zu laufen. Es sind 14 Stockwerke und ich komme komplett außer Atem unten an. Ich stoße die Tür auf und finde mich in der Lobby wieder. Dort sehe ich einige Feuerwehrleute stehen und miteinander diskutieren. Ich laufe auf sie zu und fange an sie anzuschreien: „Mein Freund, mein Verlobter ist da oben! Er steckt zwischen dem 14. und 15. Stock in einem Fahrstuhl fest! Bitte helfen sie ihm!" Ich fange schon wieder hemmungslos an zu schluchzen und eine Feuerwehrfrau kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. „Alles ist gut, meine Kollegen gehen sofort los und helfen ihm, sie werden ihn retten. Kommen Sie mit raus." Ich sehe wie eine Gruppe in Richtung des Treppenhauses läuft, aus dem ich gerade kam und bin ein bisschen beruhigt. Sie werden ihn schon retten. Ich folge der Frau aus dem Gebäude, wo schon viele andere Gäste stehen, aber auch ziemlich viele Papparazzi. Als ich durch die Tür trete, erkennen sie mich sofort und fangen wieder an Fotos zu machen. „Wo ist Tom?" rufen einige, aber ich ignoriere sie und setze mich auf die Anweisung der Frau in einen Krankenwagen, damit ich untersucht werden kann. Der Sanitäter untersucht mich schnell, aber ich schaue die ganze Zeit nur auf den Eingang und höre nicht zu was er sagt. Ich kann ein bisschen schlecht atmen, deswegen gibt er mir eine Sauerstoffflasche in die Hand und ich lege das Plastikding über meinen Mund und meine Nase. Ich atme einmal tief ein und fühle mich direkt besser. Er diagnostiziert eine leichte Rauchvergiftung und lässt mich gehen. Ich nehme vorsichtshalber die Sauerstoffflasche mit und atme weiter tief ein und aus, während ich zurück in Richtung Eingang gehe. Dort setze ich mich auf eine Bank und beobachte gespannt den Eingang. Ich warte eine gefühlte Ewigkeit bis endlich etwas passiert: Eine Gruppe Feuerwehrmänner kommt aus dem Gebäude gestürmt und einer trägt eine bewusstlose Person in seinen Armen. Es ist Tom.

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