20.

778 21 0
                                    

„Hallo?!" fragt meine Mutter am anderen Ende der Leitung. „Hallo Mama" sage ich mit fester Stimme. „Jenna? Schätzchen bist du das?" fragt meine Mutter und ich höre die Erleichterung in Ihrer Stimme. Ich höre wie sie meinem Vater etwas zuruft. „Papa kommt gerade, ich stell kurz auf Lautsprecher, okay?" Ich höre ein Klicken und dann sagt mein Vater: „Hallo Jenna? Geht es dir gut?" „Ja Mama, Papa, es geht mir gut." Ich höre die beiden erleichtert durchatmen. „Was ist passiert?" fragen sie und ich fange an zu erzählen. Erst von der Premiere und der Verlobung, dann von dem Brand und Toms Zustand. Meine Eltern schweigen die meiste Zeit während meiner Erzählung. Nachdem ich meinen Monolog beendet habe atme ich einmal tief durch. „Und wie geht es dir?" fragt meine Mutter zärtlich. Darüber muss ich einen Moment nachdenken. Die letzten Tage waren sehr aufregend für mich, aber jetzt wo sich alles beruhigt hat und ich weiß, dass es Tom gut geht, bin auch ich wieder runtergekommen. „Gut" sage ich. „Ein bisschen müde und erschöpft, aber sonst geht es mir gut." Ich spüre, dass es die Wahrheit ist und von mir fällt eine Anspannung ab, von der ich nicht registriert hatte, dass sie die ganze Zeit über da war. Ich beende das Telefonat mit meinen Eltern mit dem Versprechen mich bald wieder zu melden. Tom schläft immer noch und ich entscheide mich dafür Toms Eltern anzurufen. Nach 2 Klingeln geht Nikki dran. „Tom?" fragt sie überrascht. „Nein hier ist Jenna, Tom schläft gerade" sage ich. Seine Eltern wissen natürlich über alles Bescheid, weil Sam sie auf dem Laufenden gehalten hat, aber es ist trotzdem schön mit Nikki zu telefonieren. Sie schafft es irgendwie mir alle meine Ängste zu nehmen und mich abzulenken. Wir telefonieren fast eine Stunde und reden viel über die Hochzeit, als Tom aufwacht und ganz leise meinen Namen flüstert. Ich verabschiede mich von Nikki und wende mich zu ihm. „Wie geht's dir?" frage ich ihn, während ich ihm einen Becher Wasser reiche. „Ich hab Hunger" sagt Tom. Ich denke das ist ein gutes Zeichen. Ich gehe hinaus zur Schwesterstation und gebe ihnen Bescheid, dass Tom sein Essen bekommt, dann gehe ich wieder zurück. Tom ist gerade dabei sich in seinem Bett auszusetzen. „Hey, warte ich helfe dir" sage ich und gehe schnell zu ihm. Er verzieht sein Gesicht bei jeder Bewegung. „Wo hast du Schmerzen?" frage ich ihn liebevoll, aber er schüttelt nur den Kopf. „Tom du musst nicht den Helden spielen und du kannst mir sowieso nichts vormachen, also sag mir: Wo hast du Schmerzen?" Ich spreche mit einem ernsten Tonfall, sodass er mir nicht widersprechen kann. Er zeigt auf seine Rippen. „Ich hole einen Arzt" sage ich und verschwinde wieder aus dem Zimmer. Der Arzt untersucht Tom und sagt dann: „Die Rippen sind geprellt, vielleicht auch angebrochen, das können wir mit einem Ultraschall klären. Etwas dagegen tun können wir aber leider nicht, das muss von selbst heilen. Solange am besten liegen bleiben und nicht viel bewegen. Ich schicke gleich einen Assistenzarzt um den Ultraschall zu machen." Er verlässt das Zimmer wieder und ich schaue Tom warnend an. „Besser du hörst in nächster Zeit auf mich!" sage ich ernst und er muss lächeln. „Ja Ma'am" sagt er und salutiert vor mir. Ich lächle und gebe ihm einen kurzen Kuss.

Love around the World 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt