15.

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Als ich wieder zu mir komme liege ich in einem ungemütlichen Krankenhausbett. Ich schaue mich um und entdecke Sophie, die auf einem Sessel sitzt und liest. Mein Hals fühlt sich ganz rau an und ich muss husten. Sophie schaut auf und kommt mit einem Becher Wasser zu mir. Ich trinke ihn in großen Schlucken aus und fühle mich gleich etwas besser. „Wo ist Tom?" frage ich sofort. „Er wird gerade operiert" sagt sie und schaut dabei ausweichend auf den Boden. „Er hat ein gebrochenes Bein, starke Verbrennungen, eine starke Rauchvergiftung und ein paar Prellungen. Wäre er nur ein paar Minuten länger da drin gewesen, hätte er es wahrscheinlich nicht geschafft. Aber im Moment sieht alles gut aus. Glücklicherweise ist Sam hier und wird über alles auf dem Laufenden gehalten. Uns sagen die nichts, weil wir nicht zur Familie gehören." Endlich schaut sie mich an und ich sehe die Tränen in ihren Augen. „Es tut uns so leid, dass wir euch nicht gesucht haben. Wir dachten ihr seid in einem Café, zumindest stand das so in Toms letzter Nachricht an Haz. Als wir dann evakuiert wurden war sogar jemand in eurem Zimmer, aber es war leer. Und dass die Fahrstühle nicht kontrolliert wurden lag wohl daran, dass es Kommunikationsschwierigkeiten bei der Feuerwehr gab. Jeder dachte, jemand anderes ist dafür zuständig. Ich will mir nicht vorstellen was alles hätte passieren können!" Die Tränen laufen mittlerweile ungehemmt über ihr Gesicht. Ich versuche sie zu beruhigen: „Schhhh... alles wird gut. Es geht mir gut und Tom... er wird es schaffen, da bin ich mir sicher." Ich versuche das mit so viel Selbstbewusstsein wie möglich zu sagen und überraschenderweise kommen gar keine Tränen. Wahrscheinlich sind die schon alle aufgebraucht. „Ich habe Hunger kannst du mir was zu Essen besorgen?" Passend dazu grummelt in diesem Augenblick mein Magen und Sophie muss lachen. Sie nickt und geht aus dem Raum. Kurze Zeit später kommt eine Krankenschwester hinein. „Hallo Miss Schmidt, schön dass sie wach sind" begrüßt sie mich. „Sie hatten einen Schwächeanfall, der wahrscheinlich durch den Stress ausgelöst wurde. Wir machen ein paar Untersuchungen um ein paar Sachen auszuschließen, aber wir sind optimistisch, dass sie heute noch entlassen werden können." Endlich mal eine gute Nachricht. Ich setze mich in einen Rollstuhl und werde in ein Behandlungszimmer gefahren. Ohne Kommentar lasse ich alle Untersuchungen über mich ergehen und werde dann direkt wieder auf mein Zimmer gebracht. Dort wartet Sophie schon mit meinem Essen auf mich. „Oh du bist ein Schatz!" sage ich und schlinge die Nudeln in mich hinein, als wären sie das leckerste auf der Welt. Ich fühle mich schon sehr viel besser, darf das Zimmer aber nicht verlassen, bis ich meine Ergebnisse habe. Sophie bleibt die ganze Zeit bei mir und leistet mir Gesellschaft. Ab und zu kommen Harrison oder Paula vorbei um uns über Tom auf dem Laufenden zu halten. Stunden später werde ich endlich entlassen und wir gehen in den Wartebereich der OPs zu Sam.

Love around the World 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt