Tenth capture

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„Du kennst den Plan?"
„Nachdem du ihn mir mindestens zwanzig mal erklärt hast?" Fragte Sabrina mich sarkastisch.
„Es muss dieses Mal einfach wirklich klappen." Früher hätte ich wahrscheinlich mit etwas ironischem geantwortet, aber ich blieb ernst. Das hier war vermutlich unsere letzte Chance hier rausgekommen.
„Wir werden es schaffen, Captain!" Zuversichtlich sah Aiden mich an.
Mit einem milden Lächeln erhob ich mich von den Stufen, die wir eigentlich nicht verlassen durften. Unsere Herrin hatte uns befohlen hier zu bleiben, während sie sich mit ihrem Liebhaber vergnügte.
Ihr Liebhaber war, wie es der Zufall so wollte, ein sehr einflussreicher Seperatist, was meinen Drang, seine Basis zu zerstören, nur noch dringender machte.
„Wann hast du die Wachen zum letzten mal gesehen?" Fragte ich Sabrina, die nun auch auf die Beine gekommen war.
Sabrina, die ein unglaublich ausgeprägtes Gefühl für Zeit hatte, antwortete: „Ungefähr drei einhalb Minuten. Das heisst wir haben noch zwei Minuten zeit. Drei, wenn sie zuerst die Herrin verständigen, bevor sie uns suchen kommen."
„Das sollte reichen!" Aiden war schon die Stufen hinab zum Ende des Ganges geschlichen. Sabrina und ich folgten ihm.
Ich hatte ein kurzes Déja-vù als wir um die Ecke bogen und den nächsten Gang so leise wie möglich durchquerten. Wir hatten diese Mission schon einmal gestartet.. vor etwa zwei Monaten.. und ein zweites mal vor drei Wochen. Aber wir hatten jedes mal versagt. Dieses mal musste es funktionieren!
Wir rannten die Treppen runter. Mit einer Hand an meinem Bauch nahm ich gleich zwei Stufen auf einmal. Sabrina und Aiden waren mir natürlich voraus, aber warteten unten auf mich.
„Gehts?" Fragte Aiden mit einem Seitenblick auf meinen Bauch.
„Alles okay?" Sagte ich etwas ausser Atem. „Weiter jetzt!"
Sabrina nahm mich trotzdem an der Hand, um dafür zu sorgen, dass ich auch wirklich mit ihnen mitkam. Ich bremste sie damit nur ab, wusste aber, dass sie den Plan ohne mich nicht durchziehen würden. Dafür waren wir in den letzten Monaten zu fest zusammengewachsen.
Als wir unser Zeil erreichten, der Kontrollraum für die Wasser- und Gasversorgung der Basis, bleib ich erst mal stehen und stützte mich auf den Knien ab.
„Wirklich alles in Ordnung?" Sabrina beugte sich zu mir runter.
„Geht schon." Keuchend stellte ich mich auf, auch wenn es zwischen meinen Rippen unangenehm stach.
Aiden hatte die Tür zum Kontrollraum geöffnet. Als er eintrat, ertönte eine laute Stimme: „Hey, was tust du hier? Bist du nicht einer dieser Sklaven?"
Schnell folgten Sabrina und ich unserem Freund. Ein rundlicher Mann stand mit erhobenem Blaster da und zielte auf Aiden.
Schnell fegte ich ihn mit Hilfe der Macht zu Seite. Der Mann flog gegen ein Schaltpult und schlug sich den Kopf an. Bewusstlos blieb er liegen.
„Hab ich mal erwähnt, dass ich dein Jedi-Zeug echt praktisch finde?" Fragte Aiden, während er sich an dem Schaltpult zu schaffen machte.
„Bestimmt schon hundert Mal." Sabrina wuschelte ihrem Freund durchs dunkle Haar, als sie sich hinter ihn stellte.
Ich ging zielstrebig zu einem Kasten an der Wand und öffnete ihn. Drei Hebel kamen zum Vorschein. Ich legte sie alle um, wobei der letzte etwas klemmte. Aber mit genug Kraftaufwand schaffte ich auch den.
Etwas ins Schwitzen gekommen drehte ich mich zu den anderen um.
„Fertig?"
„Alles eingestellt. Die Gasleitungen sind blockiert." Meldete Aiden.
„Wir haben also noch drei Minuten Zeit haben, bis hier alles in die Luft fliegt." Sagte Sabrina zuversichtlich.
Aus dem Gang ertönten aufgebrachte Stimmen: „Da! Die Tür steht offen!"
Zum Glück waren sie mit ihrem Plan noch nie so weit gekommen, sonst hatten die Wachen uns wahrscheinlich schneller gefunden.
„Zeit für die Hintertür!" Meinte ich und ging zielstrebig zur Tür, die ganz hinten im Raum war. Sie führte direkt zum Deck, wo wir uns ein Raumschiff stehlen und fliehen konnten.
„Geht ihr vor!" Wies ich Sabrina und Aiden an.
Ich war zwar ein paar Jahre jünger als die beiden, aber irgendwie hatten die beiden mich zum Anführer unserer kleinen Gruppe ernannt und als Anführer würde ich als letzte den Raum verlassen.
„Aber, Captain..." Aiden sah mir an, dass ich keinen Widerspruch akzeptieren würde, also öffnete er die Tür, überliess aber Sabrina den Vortritt.
Die Blonde stolperte etwas, wurde aber gleich von Aiden aufgefangen, der hinter ihr war.
„Danke."
„Kein Problem."
„Kommt schon, Turteltäubchen, ich muss auch noch raus!" Hinter mir hörte ich schon schwere Schritte und ein: „Die wollen abhauen!"
Schnell schob ich mich durch die Tür und schloss sie hinter mir wieder. Erst jetzt fiel mir mein rasendes Herz auf und all das Adrenalin, des mich gerade durchflutete.
„Lauft!" Rief ich meinen beiden Freunden zu. Sofort setzten sie meinen Befehl um. Leider waren auf dem Deck nicht gerade sehr viele Schiffe, die flugtauglich aussahen, aber ich entdeckte ein altes Schiff, das wenigstens noch halbwegs funktionsfähig wirkte.
„Das da!" Ich steuerte es an. Hinter und waren wieder Rufe zu hören und nun kam noch das vertraute Summen von Laserschüssen dazu.
Sabrina und Aiden erreichten die Ladeklappe des Schiffen und drehten sich zu mir um.
Mir wurde klar, dass ich viel zu langsam war...
Also wirbelte ich herum und fegte mit einem Machtstoss drei unserer Verfolger vom Deck. Man konnte noch ihre Schreie hören als ich sm Arm gepackt wurde.
„Captain!" Ertönte Sabrinas verängstigte Stimme und ich hörte Aidens wütendes Knurren, aber sie erkannten beide, dass sie mir nicht mehr helfen konnten.
Ich funkelte den grossen Mann, der mich fest gepackt hatte, böse an. Der Typ hielt mir sein Blaster an die Brust und grinste bösartig.
„Du wirst in grosse Schwierigkeiten kommen. Vielleicht darf ich dich exekutieren." Er musterte mich. „Oder ich darf dich behalten."
Und wieder einmal verfluchte ich dieses knappe Sklaven-Outfit. Unsere Meisterin liebte sie, aber für mich war es viel, zu viel Haut.
„Vergiss es!" Knurrte ich und versuchte mich los zu reissen. Das Blaster war mir gerade herzlich egal.
Der Wache schien der Gedanke mich behalten zu dürfen offenbar ganz schön gut zu gefallen, denn anstatt mich zu erschiessen, holte er auf und schlug mich mit dem Blaster ins Gesicht. Stöhnen ging ich in die Knie. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass er noch ein zweites mal Ausholte, aber zu dem Schlag kam es nie.
Denn in dem Moment ertönte der lautes Knurren aus dem innern der Basis. Der Boden bebte und Risse begannen sich zu bilden. Einer genau zwischen mir und dem Mann. Erschrocken liess dieser mich los und stolperte ein paar Schritte zurück. Es konnte ihn allerdings auch nicht retten, denn der Boden unter ihm begann weg zu bröckeln.
So gerne ich den Tod dieses Idioten auch mitangesehen hätte, so blöd war ich nicht.
Ich rappelte mich auf und rannte die letzten Meter zum Raumschiff, wo Sabrina noch immer auf mich wartete. Sofort zog sie mich die Rampe hoch ins Schiff. Als ich einen letzten Blick über die Schulter warf, war die Wache verschwunden und der Boden in den Abgrund versunken.
„Leute, das Schiff startet nicht!" Reif Aiden panisch.
„Lass mich dran!" Ich schubste den Schwarzhaarigen schon fast von deinem Sitz. Ich brauchte nur ein paar Griffe um das Schiff zum laufen zu bringen. Alles bebte, aber im letzten Moment, bevor auch wir im Abgrund versinken konnten, hob das Schiff ab.
Sabrina unf Aiden jubelten erleichtert. Als sie plötzlich verstummten war mir sofort klar, dass sie sich endlich geküsst hatten.
Mit einem lächeln verdrehte ich die Augen. Vier Monate lang hatte ich ihnen zusehen müssen, wie sie ihre 'Wir-sind-aber-nur-Freunde'-Tour durchzogen.
Kurz legte ich eine Hand auf meinen Bauch und flüsterte: „Solange es dir gut geht."

Broken Future (Star wars ff pt 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt