FÜNFUNDZWANIGSTES KAPITEL

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Pov. Adam

„Meister?"
Ich schaute mich auf dem Dach um. Er wusste, wie gerne sein ehemaliger Meister hier oben seine freie Zeit verbrachte, um etwas zu meditieren.
Besonders seit dem Tod von Herzogin Satine. Es hatte ihn mehr mitgenommen, als er zugeben wollte. Aber natürlich redete er mit mir nicht darüber.
Über solche Gefühle redeten wir nie.
Jedenfalls nicht bis heute...
„Ja, Adam?" Obi-wans Stimme kam von einer Bank, nahe dem Rand des Daches.
Ich ging dort hin und setzte mich neben ihn. Wir schauten uns nicht an. Das hatten wir noch nie.
Wir bauten immer auf die Macht und was sie uns über den anderen mitteilen konnte. Momentan konnte ich eine leichte Spur von Trauer spüren. Aber sie war gut versteckt.
Nach einer Weile fragte Obi-wan: „Wolltest du mir etwas erzählen?"
Nach kurzem Zögern nickte ich.
Ich wusste, dass es Riskant war, ihm von allem zu erzählen, aber es musste so sein. Ich wollte ehrlich sein und meinem Meister die Chance geben, bei der Hochzeit dabei zu sein.
„Ich reise Morgen nach Naboo. Mit Tara."
Ich schwieg, um Obi-wan die Zeit zu geben, die Nachricht zu verarbeiten.
Ich wusste, dass es wusste, was das bedeutete. Jetzt kam es darauf an, wie er es aufnahm.
Obi-wan räusperte sich und ich schaute ihn an.
Sein Gesichtsausdruck war neutral und auch seine Gefühle gaben nichts preis.
„Denkst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?" Fragte mein ehemaliger Meister ruhig.
Ich nickte.
„Es ist das Richtige." Sagte ich überzeugt.
Aber Obi-wan war nicht meiner Meinung.
„Das ist es nicht und das weisst du auch."
„Wieso nicht?" Ich legte den Kopf schief. „Weil der Orden es so sagt?"
Ich schnaubte spöttisch und stand auf. Obi-wans Blick folgte mir beunruhigt, aber ich schaute ihn nicht mehr an.
„Meister, ich habe alles für den Orden getan. Ich habe trainiert, gekämpft und mein ganzes Leben für ihn aufgegeben... Ich habe sogar aufgehört nach Tara zu suchen, als der Orden es von mir verlangt hat." Ich schüttelte den Kopf. Es war der grösste Fehler meines Lebens gewesen, dass hatte ich schon damals gewusst und trotzdem hatte ich es getan. „Nur einmal... nur ein einziges mal will ich das tun was mich glücklich macht!"
„Und das ist?" Er wusste es. Er kannte die Antwort. Aber er wollte es von mir hören.
„Tara! Sie macht mich glücklich." Ich lachte, halb erleichtert, halb verzweifelt. Ich war froh, endlich dieses Geheimnis los zu werden, auch wenn es vielleicht nicht so geheim war wie ich dachte. Andererseits war ich mir nicht mehr sicher, ob es so eine gute Idee war, Obi-wan einfach so davon zu erzählen. Trotzdem redete ich weiter. „Ich liebe sie. Schon so lange. Und ich werde sie heiraten. Daran kannst weder du, noch der Orden, noch irgendjemand sonst etwas ändern."
Ich bemerkte die Wut erst, als ich die angestaute Luft ausatmete und meine verkrampfte Haltung löste. Schnell atmete ich ein und aus, um mich wieder etwas zu beruhigen.
Obi-wan stand nun ebenfalls auf. Besorgt und ernst schaute er mich an.
„Adam..." Er schien zu überlegen, wie er seine Gedanken in Worte fassen konnte.
Mir wurde langsam klar, dass ich gleich enttäuscht werden würde. Er würde es nicht akzeptieren.
„Es tut mir leid, aber ich denke, dass du einen Fehler machst. Ich kann dich nicht unterstützen."
Die Enttäuschung war wie ein Schlag ins Gesicht, auch wenn ich darauf vorbereitet gewesen war. Ich senkte den Kopf und starrte meine Füsse an.
„Ich werde dem Rat nichts davon erzählen und auch niemandem sonst. Aber ich werde auch nicht mitkommen." Obi-wan klang entschuldigend, aber ich konnte ihn nicht anschauen.
Ich unterdrückte unsere Verbindung, da ich weder ihn spüren, noch ihn meinen Schmerz fühlten lassen wollte.  Meine Augen brannten unangenehm und ich schüttelte den Kopf.
„Schon okay."
„Adam-"
Ich hatte sein Mittleid satt, also schaute ich abrupt auf. Von meinen Gefühlen liess ich mir nichts mehr anmerken.
„Es ist okay!" Meine Stimme war laut und liess Meister Kenobi etwas zurückweichen.
Ich war zu verletzt, um mich zu entschuldigen. „Dann werde ich es ohne dich oder deine Zustimmung tun!"
Schnell drehte ich mich um. Obi-wan sagte nichts mehr. Auch nicht als ich von ihm weg ging.
Etwas fühlte sich falsch an. Als sollte ich zurück gehen und mit ihm reden, weil ich sonst nie wieder die Chance dazu haben würde.
Ich schüttelte dad Gefühl ab und ging.

Broken Future (Star wars ff pt 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt