Thirteenth capture

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„Das ist echt eine fette Basis." Staunte Sabrina.
„Sabrina, ehrlich!" Stöhnte ich genervt und verdrehte die Augen. „Das ist das Senatsgebäude und keine 'fette Basis'! Wo hast du deinen Verstand gelassen?"
„Der wurde mir ausgeprügelt." Sagte die Blonde übertreiben glücklich lächelnd.
Ich konnte mir ein schnauben nicht verkneifen und auch Aiden lachte etwas. Natürlich hätten wir das alle eher traurig finden sollen, da es wirklich so war, aber wir hatten alle einen sehr dunklen Humor entwickelt. Ich fand es eigentlich besser so, denn wenn ich nicht über solche Situationen hätte lachen können, dann wäre ich konstant am heulen gewesen.
„Und wieso sind wir hier und nicht in dem tollen Jeditempel von vorhin?" Fragte Aiden.
„Weil Rex alles mit dem Rat abklärt..."
„Und?" Sie wussten beide, dass da noch etwas anderes war.
„Ich.. ich bin noch nicht bereit zurück zu gehen, in dem Wissen, dass es nur für eine kurze Zeit sein wird. Ich kann... wie soll ich Adam in die Augen sehe und ihm sagen, dass es ein Kind ist?" Ich seufzte. „Ausserdem habe ich Padmé vermisst und die Chance, dass ich Anakin dort sehe ist auch hoch."
„Ach ja, Anakin. Wie konnten wir den nur vergessen?" Fragte Aiden seine Freundin.
Sabrina kratzte sich am Kinn und meinte: „Echt komisch, wo du doch fast jede Nacht seinen Namen geschrien hast."
„Haha, lasst mich in Ruhe!" Ich warf ihnen einen genervten Blick zu, lächelte dann aber.
Ich war echt froh die beiden zu haben. Auch wenn wir jetzt Witze darüber machten, so waren sie trotzdem immer eine grosse Hilfe gewesen, wenn ich nach einem Alptraum aufwachte.
„Wir sind da." Sagte ich und blieb vor Padmés Tür stehen. Ich musste einmal tief einatmen, aber mein Herz beruhigte sich trotzdem nicht. Im Gegenteil, es schlug nur noch schneller.
Zum Glück war die Tür nicht verschlossen, also öffnete ich sie mit einem einfachen Knopfdruck. Sabrina und Aiden folgten mir nach drinnen, wo Stimmen zu hören waren.
„Hast du schon eine Farbe für die Wände?" Unverkennbar Neros Stimme.
„Ich habe an etwas helles gedacht." Es war Padmé.
Offenbar schien keiner der beiden unser Eintreten bemerkt zu haben. Es waren komischerweise auch keine Droiden da, also rief ich: „Heeey... ich bin zu Hause!"
Sofort wurde es im Wohnzimmer still. Unsicher drehte ich mich zu meinen Freunden um. Aiden zuckte nur mit den Schultern und Sabrina zischte: „Ich glaube du hast sie erschreckt."
In dem Moment kamen Nero und Padmé gleichzeitig aus dem Wohnzimmer. Beide mit grossen Augen und aufgeklappten Mündern.
„Tara?" Fragte Padmé ungläubig.
Nero nahm mich sofort in den Arm und drückte mich sehr fest an sich.
„Luft!" Japste ich, aber Nero liess kein bisschen nach.
„Kannste knicken, Kleine! Dafür hast du mir einen zu grossen Schrecken eingejagt." Sagte er, liess mich dann aber doch los. Er lächelte mich warmherzig an, was ich einfach nur erwidern konnte.
Wie sehr ich meinen grossen Bruder doch vermisst hatte. Unsinn machen, mich mit ihm über Leute lustig machen oder mich nach einem anstrengenden Tag bei ihm beschweren gehen... das alles hatte mir so sehr gefehlt.
Ich hätte ihn gerne noch einmal umarmt, aber das währe wohl etwas komisch rüber gekommen.. also schlug ich ihm stattdessen freundschaftlich gegen die Schulter.
„Hab dich vermisst... Idiot." Gestand ich.
„Ich dich auch, Kleine."
Hinter Nero ertönte ein Schluchzen. Ich sah an ihm vorbei zu Padmé, die mich weinend musterte. Schnell ging ich zu ihr und legte meine Arm um sie. Die Braunhaarige vergrub ihr Gesicht in meiner Halsbeuge und weinte, sodass es ihren Körper schon fast schüttelte. Sanft strich ihr übers Haar und flüsterte: „Sh.. sh.. Alles okay. Es ist alles gut."
Als sie nicht mehr so stark weinte, drückte Padmé mich etwas von sich weg. Sie legte eine Hand an meine Wange und sah mich traurig an.
„Was haben sie dir nur angetan?" Fragte sie leise.
Mit einem kleinen Lächeln schüttelte ich den Kopf.
„Das musst du nicht wissen, okay?" Ich küsste sie auf die Stirn und liess sie dann wieder los.
Padmé nickte. Als sie sich die Tränen aus den Augen strich, entdeckte sie die anderen beiden Gäste und erschrak etwas.
„S-sind das..?" Sie beendete die Frage aus Anstand nicht.
„Zwei andere Sklaven, genau. Das sind Sabrina und Aiden." Ich zeigte auf die beiden. „Zwei gute Freunde von mir."
Padmé lächelte die beiden freundlich an. Als sie die beiden allerdings etwas länger ansah, runzelte sie die Stirn, dann musterte sie auch mich.
„Diese Kleider... kommt mit! Ich geb euch was anderes!"

Nachdem wir alle neue Kleider bekommen hatten, Sabrina und ich hatten etwas von Padmé bekommen, während, wie durch Zufalls, auch Kleider von Anakin da waren, die Aiden bekam, gingen meine beiden Freunde zurück ins Wohnzimmer. Ich musste noch kurz zur Toilette. Einerseits weil ich musste, andererseits weil ich mal wieder eine richtige Toilette benutzen wollte.
Als ich mir die Hände gewaschen hatte und gerade aus dem Badezimmer kam, hörte ich eine vertraute Stimme. Ich seufzte schon fast erleichtert, als ich ihn endlich wieder reden hörte, auch wenn seine Stimme wesentlich matter und erschöpfter klang, als ich sie in Erinnerung hatte.
„Wir haben Gäste?" Fragte Anakin desinteressiert.
Bevor Padmé antworten konnte, trat ich aus dem Badezimmer. Ich entdeckte Anakin sofort. Er stand vor der Couch.
Seine Körperhaltung war viel zu angespannt und aufrecht. Seine rechte Hand zuckte immer wieder verräterisch. Ich kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er nun jeder Zeit angriffsbereit war. Er wartete nur darauf einen Grund zu bekommen, nach seinem Lichtschwert zu greifen.
Bevor er noch irgendeine Dummheit anstellen und einen meiner Freunde verletzten konnte, sagte ich: „Hey, Ani."
Sofort verkrampfte Anakins Haltung sich noch stärker. Als er sich zu mir umdrehte, sah ich seinen ungläubigen, aber doch hoffnungsvollen Gesichtsausdruck. In seinen blauen Augen sah ich wie er brach. Die imaginäre Mauer, die er in den letzten Monaten um sich erreichtet hatte, fiel nun Stück für Stück auseinander. Ich spürte seinen Schmerz, aber auch die Freude.
„Tara?" Fragte Anakin, als suchte er nach einer Bestätigung, dass es wirklich ich war und nicht irgendein Traum oder eine Illusion.
Ich nickte.
Das reichte ihm.
In zwei grossen Schritten war er bei mir und zog mich an sich. Mit einer Hand an meinem Hinterkopf zog er mich an sich, den anderen Arm schlang er um mich. Sein Kinn legte er auf meinem Kopf ab.
Zum ersten mal seit langem fühlte ich mich wieder sicher. Einfach... komplett.
Es war, als hätte ein Stück von mir gefehlt, während der letzten Monate und jetzt war es wieder da. Ich fühlte, dass es Anakin gleich ging.
Ich hätte noch länger so dastehen können, aber ich wollte den anderen gegenüber nicht unhöflich sein.
Sanft löste ich mich von Anakin. Als ich ihn anlächelte, erwiderte er das Lächeln und wuschelte mir durchs Haar. Ich merkte allerdings, dass er anders mit mir umging... vorsichtiger.
Plötzlich ertönte ein zweistimmiges: „Awwwww." von der Couch, welches schnell noch eine dritte Stimme dazu bekam. Ich sah zu Couch, wo Padmé, Nero und Sabrina uns mit grossen Augen zugesehen hatten. Aiden blickte sie nur mit gerunzelter Stirn an, aber auch er hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen.
Ich verdrehte nur demonstrativ die Augen, musste aber auch lachen.

Broken Future (Star wars ff pt 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt