NEUNUNDZWANZIGSTES KAPITEL

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Was ich spürte, als ich wieder aufwachte, waren nicht meine Emotionen. Es waren Anakins.
Ich selbst spürte kaum etwas. Da war zwar eine gewisse Trauer und Verzweiflung, doch sie war dumpf und tief in mir versteckt.
Mir war's recht. Ich würde mich später damit befassen. Jetzt musste ich erst mal dieses ganze Chaos bewältigen. Danach konnte ich um Adam trauern.
Ich erhob mich aus meinem Bett, wo ich wieder aufgewacht war, und ging ins Wohnzimmer.
Niemand war da. Verwirrt schaute ich mich um. Sollten sie nicht hier sein?
Es war zu gefährlich für Obi-wan wo anders hinzugehen, da er ja immer noch gejagt wurde und Padmé würde kaum ohne mich irgendwo hingehen.
Auf der Suche nach irgendeinem Hinweis ging ich durch den Raum, bis auf einmal ein Hologramm aufflackerte. Der Kommunikator lag auf dem Stubentisch.
Es war ein Hologramm von Padmé. Selbst durch die schlechte Auflösung und der vielen Pixel konnte ich ihr die Sorgen vom Gesicht ablesen. Schlechtes Gewissen packte mich.
Ich war gar nicht für sie da gewesen. Die Nachrichten mussten schrecklich für sie gewesen sein und ich brach einfach zusammen...
„Tara, wenn du das siehst, bist du wohl aufgewacht. Tut mir leid, dass ich nicht mehr da bin." Sagte das Hologramm. „Ich bin auf dem weg nach Mustafar, um mit Anakin zu reden. Ich- ich muss versuchen ihn zurück zu holen."
Das Hologramm brach ab und liess mich mit einem klaren Entschluss zurück. Ich würde ebenfalls nach Mustafar gehen.

Der Flug dauerte eine Weile und die Gedanken und Szenarien in meinem Kopf machten mich fast verrückt.
Immerhin waren C3Po und R2D2 bei mir. Sie unterhielten mich etwas, auch wenn es nicht sehr effektiv war.
Immer wieder spürte ich Anakins Schmerz und das Gefühl von Verrat. Einmal, kurz vor meiner Ankunft, war es besonders stark.
Mit einem mulmigen Gefühl im Magen landete ich mein Schiff neben dem von Padmé. Schon bei meinem Ausstieg bemerkte ich, dass etwas nicht stimmte.
Eine bewusstlose Gestalt lag ein paar Meter weiter weg auf dem Boden. Nach genauerem Hinsehen realisierte ich, dass es Padmé war.
Ich rannte zu ihr hin und bettelte innerlich, dass sie noch lebte.
Sie konnte ich nicht auch noch verlieren.
Nach kurzem Suchen konnte ich ihren Puls fühlen. Schwach, aber stetig.
Erleichtert atmete ich auf.
Ich hob sie hoch und trug sie in ihr Schiff. Als ich sie hingelegt und kurz betrachtet hatte, fielen mir die dunklen Male um ihren Hals auf.
Anakin.
Ich schluckte den Klos, der sich in meinem Hals gebildet hatte, runter und rief nach den Droiden.
„Wie kann ich Ihnen helfen?" Fragte C3Po.
„Ich zwei passt auf Padmé auf, bis ich zurück komme. Falls nötig, fliegt sie ohne mich zurück!"  Befahl ich.
R2D2 pfiff und rumpelte zustimmend, während sein goldener Kumpel etwas nörgelte, doch ich hatte keine Zeit zuzuhören.
In höchstem Tempo verliess ich das Raumschiff und folgte der Macht, die mich zu Anakin leitete. Ich folgte einfach dem Band, dass uns zusammenhielt.
Es führte mich zu einem kleinen Hügel wo von aus ich über ein Meer aus Lava blicken konnte.
In diesem Meer aus Lava stachen zwei Personen hervor. Beide standen auf kleinen Metalboard.
Ich beobachtete wie Obi-wan zurück an Land sprang. Anakin wollte es ihm nach machen.
Entsetzt schnappte ich nach Luft.
Es würde ihm nicht reichen. Obi-wan würde ihn abpassen und umbringen.
Auch der Jedi Meister schien das realisiert zu haben, denn er reif ihm etwas zu.
Trotzdem setzte Anakin zum Sprung an.
„Nein!" Schrie ich im selben Moment als Anakin absprang. Meister Kenobi erschrak, erwischte mit seinem Lichtschwert aber trotzdem Anakins Beine.
Der gefallene Jedi sackte zusammen und landete auf dem Boden.
Obi-wan wich einige Meter zurück, rettete sich auf die Böschung. Verwirrt schaute er zu mir.
Doch ich hatte all meine Aufmerksamkeit bei Anakin.
Schreiend lag mein ehemaliger Meister am Boden, seine gelben Augen hasserfüllt auf Obi-wan gerichtet.
„Ich hasse dich! Wie konntest- konntest du mir das antun?" Brüllte er.
„Anakin-" Setzte Meister Kenobi an, doch ich legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Geh zu Padmé und bring sie in Sicherheit."
„Aber du-"
„Ich habe meine eigenes Schiff hier. Geh jetzt!"
Kenobi folgte meinem Befehl und ging, was mich alleine bei Anakin zurück liess.
Dieser keuchte vor Schmerz und wand sich am Boden. Die Lava kam ihm gefährlich nahe. Er schrie erneut, als en Stummel seiner Beide die Lava berührte.
„Tara!" Rief er. „Tara, bitte hilf mir! Zieh mich hier raus!"
Ohne zu überlegen, ohne an all das Leid zu denken, dass er verursacht hatte und Adams Tod, ging ich zu ihm, packte seine Arme und zog ihn nach hingen, näher zur Böschung.
Anstatt ihn loszulassen ging ich vor ihm in die Hocke. Sanft nahm ich sein hitziges Gesicht in meine Hände und schaute in seine gelb-goldenen Augen.
Ich sah nichts als negative Emotionen. Kein Stück gutes war mehr da und trotzdem wollte ich ihm helfen. Weil ich ihn immer noch liebte.
„Ani... wieso?" Meine Stimme war leise und versagte beinahe. Trotzdem verstand er mich problemlos, weil wir mittlerweile nicht mehr reden mussten.
„Es ist der einzige Weg, Tara! Der Rat war falsch, alles was sie gesagt haben war falsch. Kanzler Palpatine hat gesagt, dass er mir helfen kann. Er kann mir helfen dich und Padmé zu retten." Anakin grinste.
Trotz seiner Schmerzen und all dem Schrecklichen um ihn herum grinste er. Es war kein schönes Grinsen. Sondern ein verbittertes.
Ungläubig schaute ich ihn an.
Er hatte sich so geändert...
Ich wollte aufstehen, da mir von seinem Grinsen ganz schlecht wurde, doch er fing an zu winseln und griff nach meiner Hand.
„Bleib hier. Geh nicht. Geh nicht wie all die anderen."
Ich blieb. Weil ich nicht anders konnte. Ich würde bei ihm bleiben.
Eine plötzliche Änderung in der Macht liess mich schaudern. Eine dunkle, weit aus mächtigere Macht näherte sich.
„Palpatine." Knurrte ich leise.
In dem Moment tauchte die verhüllte Gestalt des ehemaligen Kanzlers oben an der Böschung auf. Er wurde von mehreren Wachen begleitet, die in einer schützenden Formation mit ihm gingen.
Sie kamen direkt auf uns zu. Dieses mal wollte ich nicht gehen. Ich wollte Anakin vor dem Mann, der uns alles genommen hatte, beschützen.
„Darth Vader, was ist passiert?" Frage Palpatine. Noch würdigte er mich keines Blickes, doch ich wusste, dass sich das ändern würde.
„Kenobi... er hat mir das angetan." Röchelte Anakin. Er wurde schwächer.
Das spürte auch der Kanzler, den er winkte zwei Wachen zu.
„Bringt ihr zurück und verarztet ihn. Er muss am Leben bleiben."
Die Wachen gehorchten und kamen zu uns.
„Aber Meister, Tara-" Anakin konnte nicht ausreden. Die Wachen nahmen ihn und hoben ihn hoch.
„Nein!" Ich sprang auf die Beine. „Nein! Ihr nehmt ihn nicht mit!"
Auf ein Handzeichen von Palpatine hin wurde auch ich von den restlichen Wachen gepackt und zurückgehalten.
Während Anakin, der nun kaum noch bei Bewusstsein war, weggebracht wurde, blieb Palpatine bei uns. Sein hässliches, vernarbtes Gesicht schaute voller hohn auf mich herab.
„Du hast ihn verloren, Mädchen. Du hast deinen wertvollen Meister verloren. Und so wie ich gehört habe auch deinen tollen Ehemann."
Ich ging nicht auf die Sticheleien ein und starrte den Mann einfach unbeeindruckt an.
„Wie du willst." Kicherte er, dann wandte er sich an seine Wachen. „Bringt sie um und kommt dann in ihrem Schiff nach."
Die Wachen salutierten und Palpatine ging.
Ich liess den Kopf hängen und wartete. Hoffentlich würden sie es schnell machen. Das wäre für mich und das Baby das Beste.
Dieses arme kleine Kind, das nie geboren werden würde...
Es hätte etwas besseres verdient.
Als die Wachen sich nach einigen Minuten noch immer nich gerührt hatten, fragte ich: „Was, zu dumm jemanden umzubringenden."
Plötzlich fing einer an zu lachen und alle zogen ihre Helme aus.
„Pass auf oder ich mache es wirklich." Meinte der der mich festhielt.
Ungläubig schaute ich die vier Männer an.
Es waren Rex, Trian, Fox und Jinn.

Broken Future (Star wars ff pt 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt