Chapter //12//

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Indie

Jedes Mal, wenn ich Hecky sah wusste ich das sie mir eine Menge bedeutete. Das war mir von Anfang an bereits klar, dass es einmal so kommen würde, ich wusste zwar nicht in welchem Zusammenhang ich das auffassen sollte, aber es war gut zu wissen, dass es so war.

Leider war die Lage aktuell sehr schwierig. Melody war gerade erst vor paar Wochen verstorben. Ich überlegte mir stetig was ich tun sollte. Alles ergab keinen Sinn. Aber um Melody in Ehren zu halten tat ich nichts. Wir redeten normal. Alles war wie immer. Zumindest erstmal. Es war wie gesagt nicht der passende Zeitpunkt, um zu überlegen ob da mehr als eine gute Freundschaft war.

Vivi meinte wir hätten diesen einen "Blick". Ich hatte dazu keine meiner Meinungen abgeben.
Ich hoffte auf heutige keine Drohbriefe.
Aber es kam mehr als sonst.

Das normale war dabei und ein Päckchen. Zögerlich nahm ich das Päckchen in die Hand und schüttelte dran. Es waren kaum Geräusche zu hören und es war auch sehr leicht. Ich fragte mich was es wohl sein könnte, da ich nichts erwartete oder sonst keine Kontakte hatte, war es ziemlich seltsam.

Ich nahm die restliche Post und lief ins Zimmer. Ich setzte mich aufs Bett. Und dachte kurz an Hecky, ob ich ihr dies erzählen sollte. Ich entschied mich dagegen und legte das Päckchen Öffnungsbereit vor mich. Ich öffnete es und es war ein Schlüssel drinnen. Er war vergoldet. Zumindest sah er so aus. Er hatte die Farbe. Er war wenigstens Hübsch. Aber was sollte ich mit einem Schlüssel? Welche Tür öffnet er? Welchen Zweck dient er? Ich überlegte wirklich lange, fand aber keine Antwort.

Was sollte ich tun? Wem sollte ich etwas sagen? Wem sollte ich es zeigen? Wofür war das alles? Diese Fragen stellte ich mir die ganze Zeit. Durchgehend. Immer und immer wieder.

Es ist Montag. Ich hielt immer mehr Abstand von Hecky. Nur aus Sicherheitsgründen. Ich wollte sie nicht verlieren. Das war alles. Ich konzentrierte mich auf die Schule. Mit Hecky redete ich gar nicht. Ich legte mich nachdem Tag einfach ins Bett.

Dienstag. Ich hasste Dienstage. Ich wusste nicht wieso, aber sie waren schrecklich genauso wie Montage. Einfach nur abgrundtief schrecklich. Alle waren dienstags immer so gut drauf. Ich war es nie wirklich. Ich war ruhig und gelassen und oftmals sehr gelassen. Früher liebte ich Dienstag, Melody und ich schliechen uns nachts immer hinaus, um eine Nachtwanderung zu machen. Es war immer herrlich. Es waren einfach keine Menschen da, nur wir beiden. Der Gedanke an Melody schmerzte. So sehr, dass ich fast einen riesigen Heulanfall hatte, ich konnte mich aber zusammenreißen. Trotzdem war die Trauer in mir. Sie umgab mich. Tag für Tag. Es war eine Mischung aus Trauer und eisiger Kälte. Ich wollte das einfach irgendwie hinter mir lassen. Einfach leben, aber es ging nicht.

Mittwoch war ein ganz normaler Tag. Nur ab und zu starrte mich Hecky an, sie war immer bei Lea und wenn Leas Freundin dabei sah sie genervt aus. Sie tat mir leid. Ich konnte Mia nicht leiden seitdem ich sie kannte war sie nichts für mich. Sie war mir einfach zu arrogant. Außerdem beobachtete sie mich. Als ob sie die Mission hätte mich zu stalken. Naja, sonst war alles wie immer.

Donnerstagmorgen, ich war immer noch der festen Überzeugung ihr aus dem Weg zu gehen. Ich lief bis zum Nachmittag auch alles noch gut. Als sie auf mich zu kam als ich mit Vivi redete. Sie sah leicht besorgt und leicht Sauer, also eine wirklich sehr süße Mischung.

"Wir müssen reden.", sagte sie und nahm meine Hand, um mich mit zu ziehen. Ich zog meine zurück und folgte ihr dann wortlos. Ihren verständnislosen Blick dabei, bemerkte ich sofort und fühlte mich ein wenig schlecht. Wir gingen ins Internat, durch große Halle, die Treppen hoch in unser Zimmer.

Sie drehte sich zu mir als wir mitten im standen. "Warum ignorierst du mich? Was habe ich dir getan.", fragte sie direkt. "Würde ich dir das jetzt sagen, dann..", ich seufzte, "Es ist einfach kein guter Zeitpunkt und das musst du verstehen. Vertrau mir bitte.", endete ich und sah in ihre wunderbaren Augen. Wir kamen uns näher. "So ist das also ich soll dir vertrauen? Klar. Du ignorierst mich!", entgegen sie. Ich streiche ihr sanft über die Schulter. Damit sie sich beruhigt. Zu meinem Glück streifte sie sie nicht ab, sie beruhigte sich zwar etwas aber ihr genervter Blick war nicht zu übersehen. "Das ist nichts gegen dich, würde ich dich da reinziehen... Das will ich einfach nicht.", ich wollte gerade gehen als Hecky mich aufhielt. "Ich vertraue dir und das weißt du.", flüsterte sie mir ins Ohr. "Ich dir doch auch.", antwortete ich erleichtert.
Wie aus dem nichts legten wir unsere Lippen aufeinander, es war ein wunderbarer Beweis, dafür das sie mich auch liebte. Ist gut zu wissen das sie mich nicht hasst dafür das ich sie ignoriert hatte. Wenigstens wusste ich jetzt auch das sie mich auch liebte und das genauso wie ich sie liebte. Das war ein wunderbares Gefühl. Einfach unbeschreiblich.

»Die Laubige Liebe«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt