Chapter //20//

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Hecky

Ich erwachte pünktlich, um mich für den Unterricht fertig zu machen, das tat ich auch. Ich ging zügig zum Essen in die Kantine, wo ich Lea traf und anfing mit ihr zu quatschte. Der Unterricht ging heute früher los als sonst, da uns die Lehrer heute mal versprochen hatten nicht zu spät zu kommen, normalerweise kamen diese nämlich 5 bis 20 Minuten zu spät, heute war es anders, deswegen mussten wir uns etwas beeilen.

Wir trafen rechtzeitig in der Klasse an und setzten uns auf unsere Standard Sitzplätze, die wir im Klassenraum hatten. Ein paar Sekunden nachdem wir uns gesetzt hatten kam unsere Mathelehrerin rein und wir mussten zur Begrüßung wieder aufstehen.

Sie begann den Unterricht normal und überprüfte ob wir alle die Hausaufgaben gemacht hatten. Durch Zufall hatte ich sie sogar. Das war schon wirklich ein Wunder bei mir. Ich verstand Mathe nie besonders gut, deswegen hasste ich Mathe auch.

In der Mitte des Unterrichts schaute die Lehrerin auf ihr Handy und klingelte dann auf der Klingel, die sie hatte, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu erreichen. Die Blicke aller Schüler oder der meisten fingen nach vorne.

"Also, liebe Schüler... es gab einen kleinen Vorfall direkt neben dem Schulgelände und einige andere Vorfälle, die passiert sind, deswegen fällt die Schule heute aus. Ihr müsst alle im Internatsgebäude bleiben und euch nur zwischen den Zimmern, Kantine, Bibliothek und Fitnesscenter aufhalten.", erzählte sie langsam damit es jeder mitbekam. Meine Klassenkameraden jubelten, aber mein Gedanke viel direkt zu Indie. Was ist, wenn ihr etwas passiert war?

Ich packte meine Sachen schnell und flüchtete, ohne auf Lea zu achten aus dem Raum. Ich brachte meinen Rucksack weg. Ich ließ mir extra viel Zeit, damit ich gleich in der Halle auf Lea treffen würde nur um dann mit ihr heraus zu finden was los war. Mich interessierte es brennend. Alles könnte mich zu Indie führen und das gab mir Hoffnung. Große Hoffnungen sogar.

Ich stand in der Halle und wartete auf Lea und tatsächlich kam sie nach einiger Zeit. Sie entdeckte mich und kam auf mich zu. "Wo warst du?", fragte sie mich. Doch ich antwortete nicht, ich zog sie nur mit. Ich lief mit ihr durch die Gänge. Dabei meckerte sie extrem rum was mich nur nervte und auch ein wenig ablenkte.

Ich wollte zu einem anderen Seiten Ausgang, durch den Haupt Eingang würde ich zu 100% nicht kommen. Da wäre sicherlich viel los und ich wollte es nicht riskieren gesehen und dann Ärger zu bekommen. Ich lediglich erfahren was dort los war.

Wir kamen an einem der mir bekannten Seiten Ausgängen, die nur benutzt wurden, wenn man zur großen Sporthalle wollte oder zu Lasertag. Lasertag war am Wochenende auch für Außenstehende geöffnet, sprich Familien konnten ihre Kinder besuchen und mit ihnen Lasertag spielen oder Kinder, die in der Nähe wohnten oder andere Schüler von anderer Schule. Alle waren am Wochenende willkommen. Die mussten allerdings bezahlen, für die Internatsschüler war Lasertag kostenlos. Pluspunkt für diese Schule.

Ich öffnete die Tür und wir beiden gingen so leise wie möglich hindurch. Wir schwiegen beide und das sollte sich in den nächsten Minuten auch nicht ändern. Von hier wo wir waren konnte man den Haupteingang nicht sehen, geschweige denn was davor war. Wir mussten also so weit wie möglichst nach vorne laufen.

An der Gebäudewand entlang gingen wir Richtung Haupteingang. Ich musste zugeben das war schon ziemlich riskant, sich heraus zu schleichen, um dann nur zu gucken was los war, spätestens am Nächsten Tag hätten wir es eh erfahren, aber ich bin eine Neugierige Person genauso wie Lea die hinter mir unruhig zappelte. Sie hatte genau die gleichen Bedenken wie sie mir mit ihrem Blick zu verstehen gab.

Ich bremste Lea aus und sie schaute mich verdutzt an. Ich gab ihr irgendwie zu verstehen das wir da waren, ich hoffte einfach, dass sie es verstanden hatte. Kommunikation während man Schweigen muss, sollten wir definitiv nochmal üben.

Ich ging leise mit ihr hinter eine Gartenhecke, die unser Hausmeister pflegte. Er liebte es sich um Gartenhecken und andere Pflanzen zu kümmern. Das hatte ich noch nie verstanden und werde es sicherlich auch nie. Ich besaß nämlich keinen grünen Daumen. Woran ich das mal gemerkt hatte? Mir gehen selbst Kakteen ein und das war schon ein großes Wunder, naja eher war es extrem traurig.

Nach langen überlegen schaute ich endlich über die Gartenhecke hinweg, um zu sehen was dort passierte. Was ich sah war alles andere als schön. Die Polizei war überall. Ich sah ein Mädchen was ungefähr Indies Alter entsprach mit der Polizei reden, aber was mich am meisten schockierte war das weißte Tuch was über einen Toten Körper gestülpt war. Man konnte eine Hand aus dem weißen Lacken sehen die mir sehr bekannt vor kam. Ich war bis aufs Knochenmark erschüttert. Im gleichen Moment lief mir ein kalter Schauer den Rücken herunter. Ich ging wieder in die Deckung der Gartenhecke. Ich war so erschüttert und geschockt das ich anfing zu weinen. Die tropfen rollten meine Wange runter auf den Boden. Die Hand war nicht irgendeine Hand, so viel wusste ich, denn sie war die Hand von Vivi.

»Die Laubige Liebe«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt