Kapitel 38

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Zwei Wochen später

Tage waren vergangen und ich genoss sie, denn ich war mit dem Jungen, den ich liebte. Ich konnte meine Oma dazu überreden bei Liam zu bleiben und ich war froh das sie mir vertraute. Allein schon bei dem Anruf hatte sie gemerkt wie glücklich ich klang und das lag nur an Liam. Auch, wenn er eigentlich in die Schule gehen musste, blieb er bei mir. Auf einer Weise fühlte er sich schuldig, auch wenn er nichts sagte, merkte ich dies. Er versuchte es wieder gutzumachen und eigentlich war es sehr süß wie er sich anstellte.

Das schlechte an dem Ganzen war, dass das alles wegen meiner Krankheit war. Mir ging es nun noch schlechter als sonst und ich konnte mich kaum noch bewegen. Jack war noch extra nochmal hierher gefahren, um meine Medikamente zubringen, aber die brachten mir auch nichts mehr. Ein Teil in mir war überglücklich, weil Liam bei mir war, aber die andere Hälfte verlor immer mehr die Kraft. Ich versuchte es nicht sehr zu zeigen, da ich nicht wollte, dass er Angst bekam und alle wegen mir in Panik gerieten.

"Mund auf", riss mich Liam aus meinen Gedanken und hielt in seiner Hand eine Tablette.

"Die helfen doch eh nicht", meinte ich.

"Aria", sagte er und ich machte meinen Mund auf, um die Tablette zunehmen, worauf er mir gleich ein Glas Wasser herhielt.

"Wie geht es dir heute?", fragte er und ich konnte die Besorgnis in seinen Augen erkennen.

"Gut", log ich und lächelte, was er erwiderte und mich zum Frühstückstisch hob.

Vorsichtig ließ er mich auf den Stuhl runter und setzte sich anschließend mir gegenüber. Wir begangen zu essen, aber irgendwie hatte ich keinen Appetit. Ich wusste nicht wie schlimm es noch mit mir werden würde. Es fühlte sich so an, als ob ich jeden Tag mehr in den Tod hineinlaufen würde. Manchmal hatte ich Angst am nächsten Morgen nicht aufwachen zu können. Gedankenverloren blickte ich zu Liam und ein trauriges Lächeln legte sich an meine Lippen. Am meisten hatte ich davor Angst ihn zu verlieren.

"Versprichst du mir etwas?", fragte ich und er sah leicht verwirrt zu mir.

"Kommt darauf an", lächelte er schließlich.

"Falls ich sterben sollte", begann ich.

"Aria, nein", unterbrach er mich direkt.

"Lass mich ausreden, bitte", verlangte ich und er blieb still.

"Du wirst wie jetzt sein wie du mit mir bist. Nicht der verschlossene und kalte Liam Black, sondern einfach nur Liam. Du wirst du sein. Versprich es mir", wollte ich und er schwieg für einige Sekunden.

"Ich werde dir nicht so ein Versprechen geben, weil dir nichts passieren wird", meinte er und ich blickte ihn bittend an.

"Liam", begann ich, aber er schüttelte nur den Kopf und stand vom Tisch auf.

Manchmal dachte ich darüber nach, ob es gut war Liam begegnet zu sein oder nicht. Ich meine, wenn ich nicht in seinem Leben wäre, dann hätte er nie für mich Gefühle entwickelt und müsste jetzt nicht mit der Angst leben, dass ich sterben könnte. Auch war es aber gut, denn ich hatte ihn teilweise verändert und das auf einer schönen Weise. Noch immer zeigte er den Menschen seine kalte Seite, aber mir hatte er gezeigt, dass er ein wunderschönes Herz besaß.

"Es tut mir Leid, wenn ich dich verlassen muss", flüsterte ich traurig und verlor einige Tränen.

Langsam stand ich vom Stuhl auf und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht weg. Mit vorsichtigen Schritten und nicht all zu schnell ging ich ins Wohnzimmer, wo Liam vor dem Fenster stand und stumm nach draußen blickte. Ich näherte mich zu ihm und da er noch immer auf mich wütend war, ignorierte er mich, aber das ließ ich mir nicht gefallen. Aus diesem Grund schlang ich von hinten meine Arme um seinen Bauch und umarmte ihn ganz fest. Mit dieser Umarmung hatte er nicht gerechnet, weshalb er zuerst angespannt an derselben Stelle stand, doch dann entspannte er sich und fühlte sich wohl.

"Du kriegst mich immer schwach", murmelte er und ich lächelte zufrieden.

Nach einigen Stunden saßen wir zusammen im Wohnzimmer und schauten uns einen Film an. Liam hatte uns sogar Popcorn gemacht und mit einer Decke über uns war alles auch noch gemütlich. So langsam konnte ich einen gewissen Blick auf mir spüren, weshalb ich zu ihm rüber sah und dieser mich wirklich beobachtete.

"Wer ist jetzt am starren?", grinste ich und kam seinem Gesicht näher.

"Warum musst du so hübsch sein?", lächelte dieser nur und ich wurde leicht rot.

"Hübsch? Schau mich Mal an, ich sehe wie nh Leiche aus", lachte ich und er schüttelte den Kopf.

"Wie ein Engel", flüsterte er und berührte ganz leicht meine Lippen.

"Ich habe gedacht, dass wir einen Film anschauen?", hauchte ich und spürte schon seinen warmen Atem.

"Ich kann mich aber auf nichts anderes außer dir konzentrieren", meinte er und ich lächelte.

"Du bist unglaublich", sagte ich, da er es immer schaffte mich abzulenken.

"Ich weiß", murmelte er selbstsicher.

"Idiot", beleidigte ich ihn, doch dieser zog mich nur noch näher an sich und legte seine Lippen an meine.

Ob wir schon ein Paar waren, wusste ich eigentlich nicht. Er hatte mich nie gefragt und ich hatte dieses Thema auch nie erwähnt. Ehrlich gesagt, wollte ich es auch gar nicht ansprechen, denn ich hatte Angst irgendwas kaputt zumachen. Länger konnte ich aber auch nicht mehr darüber nachdenken, denn plötzlich nahm ich Stimmen von draußen wahr und anscheinend bekam es auch Liam mit, denn er löste sich von mir. Er sah mir in die Augen und legte seinen Zeigefinger vor seine Lippen, womit er mir signalisierte leise zubleiben.

Langsam stand er von der Couch auf und näherte sich zum Fenster. Vorsichtig blickte er nach draußen ohne von jemanden gesehen zu werden. Als er wieder zurück ging, schloss er für einen Moment seine Augen und sah sehr unruhig aus. Seine Hände wurden zu Fäusten und ich bekam leicht Angst, weshalb ich auf stand und mich zu ihm näherte. Ich fasste ihn am Arm an, worauf er zusammenzuckte und zu mir blickte. Er schien nachzudenken und brauchte einige Sekunden um zu reden.

"Aria, du gehst ins Zimmer hoch und sperrst es hinter dir ab. Du wirst nicht rausgehen bis ich dich nicht holen komme, verstanden?", bestimmte er.

"Aber-", wollte ich sagen, doch er unterbrach mich direkt.

"Aria, hast du mich verstanden?", wiederholte er sich und versuchte ruhig zu bleiben, weswegen ich nickte und seiner Anweisung folgte.

"Liam!", schrie eine männliche Stimme und danach wurde an die Tür geklopft.

"Ich weiß, dass du dadrin bist!", rief dieselbe Person und ich sperrte schnell die Zimmertür hinter mir ab, dabei konnte ich mir schon denken, wer dieser Fremder war.

Ace.

Die AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt