Vorsichtig öffnete ich meine Augen, doch schloss sie erneut, als sich die unheimlichen Kopfschmerzen bemerkbar machten. Hatte ich etwa so viel getrunken? Als plötzlich keine Erinnerung auftauchte, schlug ich automatisch die Augen auf und richtete mich auf. Verwirrt blickte ich mich um, doch als ich erkannte, dass es sich um Liam's Zimmer handelte, beruhigte ich mich wieder.
Mein Blick wanderte an mir runter und ich hatte nur ein langes T-Shirt von ihm an, jedoch trug ich noch meine Unterwäsche, was bedeutete, dass nichts passiert war. Anschließend sah ich auf die andere Bettseite und anscheinend war Liam schon aufgestanden.
Aus diesem Grund zwang ich mich genauso aus dem Bett und schaute mich als erstes im großen Spiegel an. Ich sah schrecklich aus. Meine Schminke war verschmiert und ich schaute noch relativ müde aus. Das mich Liam so gesehen hatte, machte mir nichts aus und somit verließ ich vorsichtig sein Zimmer, um nach ihm zu suchen. Im selben Moment öffnete sich die Tür daneben, was Levin sein Schlafzimmer war, jedoch erblickte ich plötzlich meine Schwester vor mir. Als sie mich bemerkte, fühlte sie sich ertappt, denn sie riss erschrocken die Augen auf.
Ehrlich gesagt, hatte ich sie hier nicht erwartet und sie mich anscheinend genauso nicht. Wir beide starrten uns weiterhin schweigend an, dabei fiel mir auf, dass sie genauso nur ein T-Shirt wie ich an hatte, der ihr aber viel zu groß war. Höchstwahrscheinlich gehörte dieser Levin.
"Wir ignorieren das einfach", unterbrach ich die peinliche Stille, weswegen sie zu stimmend nickte und wir am Ende zum Lachen begannen.
Auch, wenn es sich ein wenig komisch an fühlte, gingen wir zusammen die Treppen nach unten, um nach den Jungs zu suchen. Im Wohnzimmer war niemand, weshalb wir in die Küche gingen, wo wir Hope und Levin begegneten. Plötzlich fühlte ich mich unwohl so vor ihnen zu stehen, doch am Ende war es mir doch wieder egal, weswegen ich mich ebenfalls zum Frühstückstisch setzte. Mir entging aber nicht der schüchterne Blick von Levin wie er meine Schwester heimlich beobachtete.
"Ich verstehe ja, dass ihr Schwestern seit, aber das ist...wirklich gruselig", meinte Hope, weswegen ich ihr einen warnenden Blick zu warf.
"Wo ist Liam?", fragte ich.
"Er kümmert sich draußen um Jayden", antwortete Levin.
"Draußen?", wurde ich verwirrt.
"Der Idiot wollte unbedingt bei den Bäumen schlafen", erklärte Hope und schüttelte nur den Kopf darüber.
Ich verstand noch immer nichts, aber fragte auch nicht weiter. Das war Jayden, also wunderte es mich nicht, wenn auf der Party etwas komisches passiert war. Für einen Moment machte ich mir aber Gedanken darüber, ob nicht ich etwas peinliches gemacht hatte. Meine Augen weiteten sich und die Nervosität stieg plötzlich auf. Es verschwand aber gleich wieder, als die Kopfschmerzen zurück kamen. Anscheinend hatte das Hope bemerkt, denn sie reichte Katy und mir eine Schmerztablette, wofür ich sie dankbar ansah.
Einige Stunden später
Meine Oma hatte natürlich gemerkt, dass weder Katy, Jack noch ich nach Hause gegangen waren, aber wir hatten keinen Ärger bekommen, was mich etwas überrascht hatte. Meine Tante war Mal wieder arbeiten und Jack schlief in seinem Zimmer, da er richtig fertig aussah. Aus diesem Grund ließ ich ihn in Ruhe und war in meinem Schlafzimmer. Da Hope nach Hause gehen musste, kümmerten sich die Jungs um Jayden, der wirklich kaputt war. Ich hatte keine Ahnung wie viel er getrunken hatte, aber er musste sich immer wieder übergeben.
Bevor Hope aber verschwunden war, hatte ich sie versucht etwas auszufragen. Das mit Jayden machte mich nämlich neugierig. Die beiden waren leider noch kein Paar, aber irgendwie war es auch verständlich, denn es war nur ein Kuss gewesen und nicht mehr. Das bedeutete aber nicht, dass nichts zwischen ihnen passieren würde.
Lächelnd ließ ich mich rückwärts aufs Bett fallen, denn im Moment war ich wirklich glücklich. Schon lange hatte ich nicht mehr so viel Spaß gehabt. Obwohl zwischendurch ein paar Probleme geschehen waren, machte es mir aber nichts aus.
Als ich nach meinem Handy greifen wollte, blieben meine Augen am Nachttisch hängen, wo ein kleines Paket stand. Verwirrt richtete ich mich auf und griff danach. Wer sollte mir denn ein Geschenk hier liegen lassen? Meine Oma könnte es nicht sein, denn sowas würde sie mir selbst überreichen. Da ich vor Neugier platzte, machte ich das kleine grüne Paket auf und somit fiel mir auch auf, dass es jemand sein müsste, der meine Lieblingsfarbe kennt. Aber wenn man einmal in meinem Zimmer war, dann war es nicht wirklich schwer es zu erraten.
In dem Paket befand sich ein gefalteter Zettel, der mit einer grünen Schleife zu gebunden war. Ich machte diesen vorsichtig auf und faltete anschließend das Blatt auf, worin eine kindliche Zeichnung abgebildet war. Nun sah ich auch eine kleine Karte in der Schachtel, wo etwas drauf stand.
Ein kleines Geschenk von Rose.
~Liam
Ein Lächeln zierte meine Lippen und ich schaute mir das Bild genauer an, wo drei Personen abgebildet waren. Wahrscheinlich war ich die mit den roten Locken, Liam mit den schwarzen Haaren und in der Mitte von uns Rose. Im Hintergrund war eine schöne Blumenwiese und die Sonne strahlte runter. Es war wirklich süß von ihr. Schnell schnappte ich mir mein Handy und rief Liam an, aber er ging nicht ran. Verwirrt runzelte ich die Stirn und ging zum Fenster, aber sein Auto stand noch vor der Tür.
Ich ließ das Bild auf meinem Bett liegen und verließ mein Zimmer. Wahrscheinlich hatte er gar nicht mit bekommen, dass sein Handy klingelte, aber ich wollte mich unbedingt bedanken. Ohne meiner Oma über den Weg zu laufen, ging ich aus dem Haus raus und näherte mich zu den Blacks, wo ich sofort klingelte. Eine Weile musste ich warten, weswegen ich ein weiteres Mal klingelte und die Tür am Ende aufgerissen wurde. Jayden. Er sah mich verschlafen an und rieb sich die müden Augen.
"Wo ist Liam?", fragte ich.
"Keine Ahnung", antwortete er und ging wieder rein, weshalb ich ihm hinterher folgte.
"Sein Auto steht vor der Tür, wo sollte er denn hingehen?", wollte ich wissen.
"Er hat nichts gesagt", meinte Jayden und legte sich wieder auf die Couch, wo er wahrscheinlich geschlafen hatte.
"Ist Levin auch weg?", stellte ich ihm die nächste Frage.
"Er ist einkaufen", informierte er mich.
"Ich hab das Gefühl, das du weißt, wo Liam ist", stellte ich fest, worauf Jayden so tat als ob er schlafen würden.
"Jayden", zischte ich und dieser sah mich verzweifelt an.
"Ich darf es dir nicht sagen", meinte er und ich blickte ihn auffordernd an, weswegen er seufzte.
"Er ist zu Ace gegangen", murmelte er und ich riss die Augen auf.
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Die Augen
Mystery / ThrillerAria Evans ist ein Mädchen, die ein normales Leben führt, doch als sie mit ihrer Oma auszieht und in eine neue Schule geht, verändert sich ihr Leben. Aus unerklärlichen Gründen schafft sie es jegliche Gefahr auf sich selbst zuziehen, aber jetzt sorg...