Ich starrte erschrocken auf die Leiche mit den Gesichtszügen einer Freundin, deren Hand ich noch immer hielt. Erst langsam wurde mir bewusst, dass das hier wirklich geschehen war. Ich spürte die Anwesenheit der anderen hinter mir, doch niemand sagte ein Wort. Ich presste die Lippen zusammen, als ich mit meinen Fingern sanft über Lauras Augenlider strich, um sie zu schließen. Ihre Hand legte ich vorsichtig auf ihren Bauch ab.
Erst als ich hinter mir ein ersticktes Schluchzen vernahm wurde mir klar, dass Celia das Ganze auch gesehen haben musste. Ich schloss die Augen kurz und seufzte. Dann wandte ich mich von der Toten ab und drehte mich um zu den anderen, wo ich Celia mit vor den Mund geschlagenen Händen und weit aufgerissenen Augen, aus denen Tränen quollen vorfand. In ihren Augen schimmerte Grauen, Schock und Trauer zusammen mit etwas, das ich nicht wirklich einordnen konnte und das mich ein wenig beunruhigte.
Jedoch ging ich ohne weiter nachzudenken zu ihr und schloss meine Arme um sie. Ich wusste, wie schlimm es war eine Leiche zu sehen, noch schlimmer war es ihnen beim Sterben zuzusehen. Und sie hatte noch zusätzlich eine Freundin verloren. Das war das Schlimmste. Zu sehen wie andere Leute starben, die man nicht kannte tat weh, doch einen Freund sterben zu sehen war am Schlimmsten. Abgesehen vom Töten natürlich.
Ich wollte jetzt nicht an das Blut der Menschen denken, das nun an meinen Händen klebte, sondern konzentrierte mich nur darauf Celia zu beruhigen. Sie schien zu Zittern und ich wusste, dass sie noch unter Schock stand. Zumindest musste sie nicht laut weinen, lediglich ein paar stumme Tränen rollten ihr von den Wangen. Ich wusste, dass ich das nicht hätte tun sollen, versuchen sie zu beruhigen, doch ich konnte nicht anders.
Ihre Tränen erinnerten mich einfach viel zu sehr an Talia und meine Abneigung ihr gegenüber hatte sich seit dem Beginn der Reise immer weiter in Luft aufgelöst. Ich wusste schon von Anfang an, dass ich sie nicht hasse konnte, es fühlte sich einfach total falsch an...
Während ich sie hielt, traf mein Blick Ellies. Ihre Augen schienen hart und waren voller Wut, doch ich wusste, dass sich diese gegen die Menschen richtete, die uns angegriffen hatten und nicht gegen mich. Und ich konnte sie verstehen.
Obwohl sich Celia nicht wirklich erholt hatte, konnte ich sich nicht mehr länger halten, denn wir hatten hier dringendere Probleme.
"Denk einfach nicht zu viel nach, okay?" flüsterte ich ihr zu, bevor ich sie wieder losließ. Jedoch blieb ich neben ihr stehen. Wir hatten jetzt ein ernsthaftes Problem."Was sollen wir jetzt tun?" fragte Raoul, sein Ton klang gereizt.
"Wir sollten die anderen rufen und diese verdammten Menschen fertigmachen!" grollte Lily und ballte dabei die Hände zu Fäusten.
Ich seufzte. Mir fiel auf, dass seit Lauras Ableben keine neutrale Grenze mehr zwischen den zwei Parteien, aus denen die Gruppe bestand gab. Das konnte problematisch werden."Nein, auf keinen Fall." meinte ich ruhig. "Aber wir sollten die anderen auf jeden Fall über ihren Tod informieren, gleich wenn die Sonne aufgeht. Jetzt sollten wir uns zuerst um die Leichen kümmern. Wenn hier jemand vorbeikommt und die Spuren der Schlacht sieht sind wir ziemlich am Arsch."
Niemand protestierte.
"Also los! Durchsucht sie auf verwertbare Gegenstände wie Waffen und nehmt ihnen auf jeden Fall die Sprechdinger ab." befahl Ellie und drehte sich dann um, um die erste Leiche in Angriff zu nehmen. Ihre Schultern waren angespannt und ich konnte an der Art, wie sie ihre Schritte energisch auf den Waldboden setzte erkennen, dass sie innerlich kochte.Seufzend drehte ich mich in die andere Richtung und bemerkte dann, dass Celia noch neben mir stand.
"Sieh nicht hin." meinte ich einfach und machte mich dann auf den Weg. Ich kniete mich neben dem Menschen nieder, den ich erschossen hatte, das Blut verklebte seine Kleidung, doch zum Glück hatte die Wunde aufgehört zu bluten. Natürlich, Leichen bluteten nicht. Seufzend begann ich damit dem Mann den Waffengürten abzuschnallen und durchsuchte dann seine Taschen. Ich fand nichts, außer ein paar zusätzlichen Messern.
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Der Klon - Stelle dich deinen Ängsten (ON-HOLD)
Bilim KurguDie Klone haben es geschafft, sie haben sich gegen die Menschen zur Wehr gesetzt. Ein kleiner Funke, der sich in brennende Flammen und schließlich in eine tickende Bombe verwandelte und somit das Land in Schrecken versetzt. Doch der Kampf ist noch l...