Kapitel 31 'Ardyn'

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Ich überlegte ob ich ihn weiter darüber ausfragen sollte. Letztlich entschied ich mich dafür, noch ein wenig zu warten. Währenddessen ließ Ardyn ein paar Käfige erscheinen und die Siecher gingen wie auf Kommando in diese. 《Wie geht das?》 Ungläubig starrte ich ihn an. Kurz schenkte er mir einen Seitenblick. "Das müsstest du wissen, die Stimme im Kopf." Meinte er knapp. Sofort wusste ich was er meinte. "Also kannst du mit allen reden, die von der Seuche betroffen sind? Du überredest sie?" Löcherte ich ihn. Stumm nickte er.《Interessant.》Eine Weile stand ich nur neben ihm. "Und wie kann ich jetzt helfen?" Meinte ich schließlich gelangweilt während ich einige Siecher beobachtete, die nicht auf Ardyn zu reagieren schienen. "Du schaust schon richtig, du kannst sie doch auch verstehen. Bring sie dazu in den Käfig zu gehen." Gab er mir zu verstehen.《Ich besaß diese Kräfte immer noch?》Dennoch sprang ich hinunter und ging auf die Gruppe Siecher zu. Es waren denke ich 20, die verängstigt dort standen. Sie zuckten zusammen als ich vor ihnen stehen blieb. Sachte beugte ich mich zu ihnen hinunter. "Könnt ihr mich verstehen?" Sprach ich die Menschen in Monstergestalt an. Einige zuckten daraufhin zusammen, einer nickte nur. 《Sie waren also dennoch da.》 Ruhig versuchte ich sie davon zu überzeugen, in den Käfig zu gehen. Es dauerte zwar eine Weile aber letzten Endes gingen auch die restlichen in eine Box. Nun gesellte ich mich wieder zu Ardyn. Dieser schloss die Türen und vor uns kamen einige Lastwagen angefahren. "Gut gemacht." Sprach er zu mir. Gerade als ich etwas sagen wollte hörte ich hinter uns ein qwietschen. Es wurde ganz still und sofort nahm ich einen vertrauten Geruch wahr. 《Scheiße!》 "Ah wen haben wir denn da~?" Lallte der Rothaarige neben mir. So gut ich konnte versuchte ich keine Mimik zu zeigen, als ich mich umdrehte. Meine Nase hatte sich nicht getäuscht. Vor uns stand der Regalia mitsamt der vier Jungs. Alle starrte mich an als hätten sie einen Geist gesehen. Mit viel Konzentration schaute ich sie nur, ohne jegliche Emotion, an. Ardyn neben mir fing an herzlich zu lachen. "Überraschung!" Kam es unter seinem Lachen hervor. Ein wenig Grinsen musste ich bei diesem Anblick auch. "Luna, wieso?" Sagte plötzlich Gladio. Seine Stimme klang verstört und das warf mich völlig aus der Bahn. Viele Gefühle prasselten auf mich ein. Damit sie es nicht sahen senkte ich meinen Blick. Ardyns Lachen hörte augenblicklich auf. Die Türen des Autos knallten. 《Warum steigen sie aus?》 Ich wollte meinen Kopf nicht heben oder ihnen eine Antwort geben. Doch plötzlich schlangen sich, von hinten, zwei Arme um meinem Hals. "Das fragt ihr noch? Sie tut das für euch." Die kalte Stimme Ardyns ließ mich erschaudern. Seine Arme waren aber dennoch warm. "WAS?" Noctis schrie schon fast. "Was wisst ihr eigentlich über sie? Denkt ihr wirklich sie würde das tun um euch zu schaden?" Redete er weiter. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Vorsichtig hob ich meinen Kopf. Da wir immer noch auf der Erhöhung standen, sah ich auf die Jungs herab. Sie hatten alle schon ihre Waffen gezückt. Mein Blick blieb an Noctis hängen. Auch er sah mich an. Seine Mimik konnte ich nicht deuten. Nur eins wusste ich, er war nicht erfreut mich zu sehen.《Ich will hier weg.》Noctis wendete seinen Blick nicht von mir ab. Mein Gefühl sagte mir, dass Ardyn wieder anfangen wollte zu reden. "Ardyn, lass uns gehen. Bitte." Bittete ich ihm zuvor. Es war mehr ein leises Flüstern doch er schien mich verstanden zu haben. Der Rothaarige nahm seine Arme von mir. Sogleich blickte ich auf und im nächsten Moment hatte er sich schon ins Auto teleportiert. Die Jungs schauten erst ihn an, dann mich. Sofort lief ich zum Auto und stieg auch ein. Der Motor ging an und wir fuhren an den Jungs vorbei. Meine Haare wehten durch den Wind weil wir so schnell fuhren. Aber wir fuhren nicht zurück zur Villa sondern in Richtung Gralea. Direkt in der Stadt gingen wir in ein Hotel und Ardyn bestellte ein Zimmer. In diesem angekommen fragte ich ihn. "Warum sind wir hier?" Der Angesprochene setzte seinen Hut ab und fuhr sich durch die Haare. "Ich gehe davon aus, dass sie uns gefolgt sind und da wäre es schon ungünstig ihnen zu verraten wo wir gerade leben." Erklärte er mir. 《Darauf hätte ich selbst kommen können.》 Innerlich schlug ich mich dafür eine solch dumme Frage gestellt zu haben. Der Rothaarige setzte sich auf das große Doppelbett und sah mich an. Ohne nachzudenken setzte ich mich einfach neben ihn. Wir verblieben eine Weile so. "Ich werde heute Nacht wieder zurück fahren, wenn du willst kannst du die Nacht hier verbringen." Meinte der Lucis nach einiger Zeit. Verwirrt starrte ich ihn an. 《Was?!》 Er schien dies zu bemerken. "Luna, du bist nicht meine Gefangene. Du kannst immer noch kommen und gehen wann du willst. Wenn ich etwas brauchen sollte finde ich dich schon. Du weißt ja auch wo du mich finden kannst und sonst hast du auch noch dein Handy." Erklärte er mir. "Das hab ich nicht erwartet." Gestand ich ihm. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Noch immer ein wenig verwirrt erwiderte ich es.《Er ist so anders zu mir. Ich dachte nicht das er so, nett ist.》 Nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht hatte, entschied ich nicht ihn etwas zu fragen, was mir schon lange auf der Zunge brannte. "Ardyn, kannst du mir ein paar Dinge erzählen, die du über mich weißt. Ich würde gerne wissen was du weißt." Währenddessen sah ich ihn an. Er schien zu überlegen, sah mich aber nicht an. "Ich weiß das du erst 19 Jahre alt bist. Ich weiß wie dein Leben hier vor war, wie sie dich behandelt haben als wärst du ein Tier. Sie haben nie gesehen wie viel du eigentlich ertragen musstest. Es gibt Dinge von denen ich dir nicht erzählen kann aber das ist ein Teil von dem, was ich weiß." Er schien sehr konzentriert während er das sagte. Ich fragte nicht weitere und ging in mein Zimmer.

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