Heute, an dem Tag an dem alles enden sollte, zog ich ein langes weißes Kleid an. Es ähnelte dem meiner Schwester. Meine langen weißen Haare trug ich offen. Nur meine Ohren und meinen Schwanz ließ ich verschwinden. Ich hatte dies nun schon oft getan, als ich in der Stadt war oder in der Bar. Noch einmal betrachte ich mich im Spiegel.《Eine Sache fehlt.》Vorsichtig nahm ich die blaue Sylblüte aus der Vase und brachte sie oberhalb der Brust, am Kleid an. Nach dieser Zeit stand sie immer noch in voller Blüte.《Schade das sie bald welken wird.》Auch das Buch durfte nicht fehlen. Komische Gedanken waren in meinem Kopf, die mich aber nicht davon abhielten loszugehen. Unten erwartete mich Ardyn. Seine Mimik ließ nichts gutes offen. "Hier trennen sich unsere Wege." Sprach er laut. Stumm nickte ich. "Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld." Seine Stimme klang leise als er dies sagte und schon war er verschwunden. Mir war nach weinen zumute aber dafür wäre jetzt keine Zeit. Schnellen Schrittes mischte ich mich unter die Masse und ging mit. Es kam mir vor als hätte es eine halbe Ewigkeit gedauert bis ich endlich vor dem Schloss ankam. Vor den Toren standen viele Wachen. Ich drängte mich bis fast nach ganz vorne. Vor den Toren stand eine Art Podest mit einem Mikrofon. Die Lautstärke war erdrückend bis plötzlich tiefste Stille herrschte.《Noctis.》Das große Tor öffnete sich kurz und schon konnte man den Prinzen sehen. Diesmal trug er eine Königliche Tracht, aber dennoch in schwarz. Er stellte sich auf das Podest und sprach. "Bürger von Insomnia, ein großes Unheil kommt erneut auf uns zu. Die Siecher sind wieder zurück, mit ihrem Anführer." Getuschel kam auf einige fingen an zu schreien was sie jetzt tun sollen. "Ihr könnt nichts tuen." Diese Worte richtete ich eher an mich selbst aber ein Teil der Masse drehte sich zu mir um. Auch Noctis bemerkte mich nun. Alle starrten mich an.《Kurz und schmerzlos.》"Ihr könnt weglaufen, anstatt euch den Problemen zu stellen. Nichts wisst ihr über den Mann, der versucht euch zu vernichten. Gewalt war nie eine Lösung doch durch euch ist es eine geworden. Niemals werdet ihr die Schmerzen verstehen. Ihr versucht es nicht einmal. Noch nie hatte es etwas mit Niflheim zu tun, es war nur Mittel zum Zweck. Soweit war er gegangen. Und ihr, ihr wisst nicht einmal, warum." Ich sprach die ganze Menge an. Ich schrie es förmlich heraus, weil es wahr war. Noctis sah mich entsetzt an so wie der Rest, aber dann. "Ahhh Siecher." Schrie jemand. Da waren sie. Die verängstigten, in Menschen verwandelte Siecher. Sie waren anders wie die, die es gab. Denn Ardyn war anders, von diesem Anfang an. Die Menge geriet sofort in Panik alle liefen wirr umher. Viele Soldaten brachten alle in Häuser und verschanzten sich. Ich blieb einfach stehen und sah zu. Selbst die Siecher verkrochen sich.《Nicht anders zu erwarten.》Ich krallte meine Finger in das Buch, in meiner Hand. Nur noch Noctis, Gladio, Ignis und Prompto blieben übrig. Und Ardyn, der plötzlich neben mir stand. Seine Hand lag auf meiner Schulter. Anscheinend seine Art, auf Wiedersehen zu sagen. Ein letztes leichtes Lächeln schenkte er mir, eher er auf Noctis zusprang. Sofort wollten sich die drei Gefährten auf ihn stürzen doch Noctis hielt sie auf. Er zog das Schwert, das, welches auch ich besaß. Eine Berührung seiner Freunde würde ihnen schwere Verletzungen zufügen und dieses mal könnte ich sie nicht heilen. Meine Heilkraft hatte ich, seid dem ich mich nicht mehr verwandeln konnte, nicht mehr benutzt. Ich wusste nicht mal ob ich diese Kraft noch besaß. Doch ich besaß auch dieses Schwert, auch wenn ich mir nicht sicher war wie Ardyns Körper auf diese Reagieren würden. Auch meine Ohren und Schwanz ließ ich wieder erscheinen. Gut das ich mir ein kürzere Kleid besorgt hatte, sonst hätte ich nicht so viel Bewegungsfreiheit gehabt. So zog auch ich mein Schwert und ging auf die Kämpfenden zu. Auch Ardyn hatte mittlerweile ein großes Schwert gezogen und sie schlugen aufeinander ein. Doch schon zeigten sich Risse in Ardyns.《Es wird nicht mehr lange halten, jedes Schwert ging darunter kaputt.》Jedes außer unsere beiden. Mit dem Buch in der einen und dem Schwert stand ich vor dem Podest. Die beiden bemerkten mich garnicht und Noctis nächster schlag würde Ardyn Schwert zerstören. Und schon setzte der Schwarzhaarige zu einem Schlag an. Der Rothaarige ging in Abwehrstellung. Ich ergriff die Chance und sprang vor Ardyn und hielt mein Schwert abwehrend vor mir. Noctis gesamte Kraft drang auf mich ein als sein Schwert auf meines schlug. Die Wucht seines Schlages und das Aufeinandertreffen der Schwerter stieß uns beide zurück. Fast wäre ich auf Ardyn gelandet aber konnte noch rechtzeitig ausweichen. "Luna!?" Schreien die beiden Lucis. Auch Noctis Gefährten kamen wieder näher. "Verdammt." Entkam es mir. Diese Schwerter waren für den Kampf gemacht, doch das sie so aufeinander reagieren würden, hatte ich nicht erwartet. Ardyn packte mich. "Was soll das?! Willst du dich umbringen!?" Schrie er mich an. So hatte er noch nie reagiert und es erschrak mich ein wenig. Dennoch schüttelte ich den Kopf. "Es reicht." Meinte ich und riss mich los. Ich ging auf Noctis zu. "Luna, willst du gegen mich kämpfen?" Kam es von dem Prinzen. Seine Stimme klang gebrochen. "Nein Noctis, das muss jetzt aufhören. Der Hass wird so niemals Enden." Sprach ich ruhig zu ihm. Er wollte etwas erwidern als ich von hinten gepackt wurde. Ignis und Gladio hielten mich fest und zogen mich vom Platz. Noctis sah mich entschuldigend an und stürzte sich wieder auf Ardyn. Sein Schwert zerbrach und das Schwert schnitt in seine Schulter. "Lasst mich los!" Schrie ich sie an doch sie taten nichts. Ardyn passierte nichts.《Es muss eine andere Wirkung auf ihn haben.》Doch jedes neue Schwert, welches er zückte, zerbrach in kürzester Zeit. "Endlich wird das ein Ende haben." Rief Noctis Ardyn zu. Der Prinz verstand nicht was das bedeuten würde. "Verdammt verstehst du es immer noch nicht?" Schrie ich ihm zu. Kurz sah ich Gladio und Ignis die mich festhielten und rammte ihnen meine Ellenbogen in die Rippen. Prompto stand vor uns und wollte mich aufhalten doch ich brachte ihn zu Boden und sah zu Noctis auf, der vor dem am Boden knienden Ardyn stand. "Lunafreya wollte das du lebst! Und jetzt willst du wieder sterben?" Schrie ich weiter, den Tränen nah. Der Himmel über uns verdunkelte sich und eine riesige Gestalt erschien über Noctis.《Bahamut?!》Der Prinz reagierte nicht auf mich und der Schwertgott hinter ihm zog ein Schwert. Mein Buch fiel mir aus der Hand und ich rannte. So schnell ich konnte stieß ich Noctis vom Podest und stellte mich mit ausgebreiteten Armen vor den verletzten Mann. Das Schwert durchbohrte meinen Körper, doch ich spürte nichts. Nur eine wärme erfüllte mich. Sogleich verschwand der Schwertgott wieder und zurück blieb ein klaffendes Loch in meiner Brust. Es zog sich bis zu meinem Bauch. Blut floss heraus.《Kein Schmerz.》Es war einfach nichts. Dennoch flossen Tränen meine Wangen hinunter. Ich drehte mich zu Ardyn um. Seine Augen war stark geweitet und er zitterte. "Luna?" Kam es von der anderen Ecke, in der Noctis stand. Lächelnd hielt ich dem Rotschopf meine Hand hin. Er ergriff sie und stand auf. Sanft lächelte ich alle an, sie alle standen nun hier auf dem Podest. "Ich hab doch gesagt, das es nicht so Enden wird." Meinte ich. Mein Buch lag neben dem Podest. Langsam streckte ich meine Hand danach aus und es fing an zu leuchten. Es schwebte zu mir und öffnete sich zwischen uns. Ein helles Licht hüllte uns ein und im nächsten Moment waren wir auf eine Wiese. Eine Wiese voller Slyblüten. Alle waren weiß. Alle außer Ardyn schauten verwundert. "Du hast es wirklich getan?" Kam es sofort von dem Rothaarigen. Auch die anderen drehten sich zu mir um. Das Buch schwebte immer noch vor uns. Alle Seiten flogen heraus und brachten Bilder vor uns. Bilder von Ardyns Vergangenheit. "Noctis." Sprach ich. Er sah mich an. Seine Augen waren glasig. "Seht hin, seht es euch an." Diesmal Sprach ich alle an. Während sich die Blumen unter mir nach und nach rot färbten, erlebten sie all das, was ich erleben durfte. All die Erinnerungen die ich in dieses Buch geschrieben hab. Langsam verblassen sie und ich wusste, das nun der richtige Zeitpunkt wäre. Ich umschlang das Buch und gab ihm meine letzte Kraft. Ein leuchten erschien neben mir. Eine Gestalt wandelte sich und betrat den Boden. Hand in Hand führte ich sie zu Ardyn, welcher den Tränen nah war. Sie nahm seine Hand und weinte. "Ardyn." Hauchte ihre liebliche Stimme. "Aera." Schluchzte der Mann. Lächelnd ging ich zu Noctis und den anderen. "Luna, deine..." Wollte Prompto anfangen, doch ich schüttelte den Kopf. "Das ist Aera, erste Kannagi und Ardyns Verlobte. Sie starb um ihn zu beschützen, wie ihr gesehen habt. Er wird mit ihr gehen." Erklärte ich ihnen. Noctis sah mich entsetzt an. Mittlerweile war ich blutüberströmt. Leises Flüstern war zu hören. Das Bild um uns herum schwand. Trotzdem nahm ich Noctis und und ging mit ihm zu Ardyn. Die beiden drehten sich um und lächelten. "Ruhe in Frieden, Ardyn." Meinte ich leise und nahm auch seine Hand. Beide sahen sich an und dann mich. Und gaben sich die Hand. "Leb Wohl, Prinz Noctis." Sprach der Rothaarige. "Ardyn, es..." "Schon gut, ich habe auch fehler gemacht." Unterbrach Ardyn ihn. Auch Noctis lächelte und wir waren wieder in Insomnia. Ardyn began wie Aera zu leuchten und ich wusste das ich es geschafft hatte. Ich hatte meine Aufgabe erfüllt. Die Wärme in mir wurde immer stärker und ich wusste, es wurde Zeit. "Oh Lunapryna." Sprach Ardyn. Noctis wirbelte herum. "Luna, was passiert mit dir?" Wollte der Prinz wissen. Auch mein Körper begann zu leuchten. Ich ging zu Noctis Gefährten ohne ihm zu antworten. "Gladio, Ignis, Prompto. Ich danke euch, bitte passt mir auf die beiden auf, ja?" Flüsterte ich und nahm von jedem noch einmal die Hand. Ignis und Gladio nickten, waren aber sichtlich schockiert. "Nein..." Kam es von Prompto eher er mich umarmte. "Erzähl Cidney von mir, ja?" Sprach ich. Er ließ mich los und Tränen waren in seinen Augen. "Ja!" Meinte er und nickte. Nun musste ich nur noch zu Noctis. Als ich mich umdrehte stand er schon direkt vor mir. "Luna?" Sprach er besorgt. "Noctis, versprich mir das so etwas nie wieder passieren wird, jeder soll von seiner Geschichte erfahren." Redete ich sanft zu ihm. Tränen flossen meine Wangen hinunter. "Ich verspreche es aber Luna, warum?" Antwortete er mir. Ich wollte seine Hände ergreifen, aber es ging nicht mehr. Er schien es zu bemerken. Ardyn und Aera waren schon längst verschwunden. Die Sylblüte an meinem Kleid begann zu welken. Ich wusste, für mich wurde es Zeit. "Nocits, werde glücklich." Sprach ich unter Tränen und verschwand.
"Leb wohl."
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Fates, new Luna
FanfictionEine etwas andere Final Fantasy XV Fanfiction. Der Krieg war vorbei. Noctis trat ins Leben zurück. Seine Geliebte, Lunafreya soll zurückkehren. Doch war dies überhaupt möglich? Wenn es nun doch nicht die Luna war, die er kannte. Und wenn sie nicht...