Kapitel 36 'Verletzt'

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Zögernd tat ich das vom Prinz verlangte. Nur zwei Schritte und ich stand vor ihm, schaute auf ihn herab. Nur im Bruchteil einer Sekunde zog der Ältere mich auf seinen Schoß und vor Schreck quietschte ich auf. Seine Hände lagen um meine Taille und sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren. "N-noctis?" Stotterte ich leise. Der Angesprochene schloss seine Augen fast komplett und überbrückte die letzten Zentimeter. Vorsichtig bewegte er seine Lippen gegen meine. Verwirrt riss ich meine Augen auf.《Was?!》Seine Lippen waren so weich wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich konnte nicht anders. Ich schloss meine Augen und erwiderte seinen Kuss. Unsicher legte ich meine Hände auf seine Schultern und löste mich wieder. Meine Augen öffnete ich einen Spalt. Noctis sah mich an. Sein Griff um meine Taille verstärkte sich und erneut legte er seine Lippen auf meine. Intensiver als zuvor. Zuerst war ich ein wenig perplex, aber das federleichte Gefühl lies meine Zweifel schwinden. Mein gesamter Körper fing an zu kribbeln und aus Versehen bewegte ich meine Hüfte gegen seine. Noctis entwich ein stöhnen und ich schreckte zurück. Noch nie hatte er so reagiert. Auch er schien verwundert über seine Reaktion zu sein. In diesem Moment hätte ich schwören können, dass seine Augen einen leichten rotton angenommen hatten. Lange konnte ich seine Augen nicht betrachte denn er hob mich hoch und im nächsten Augenblick lag ich mit dem Rücken auf dem Bett. Grob presste der Prinz seine Lippen auf meine und drückte seinen Körper an meinen. Die Hitze stieg sofort in mir auf, aber ich empfand keine Abneigung gegenüber seinen Taten. Im Gegenteil. Meine Hände fanden seine Haare und ich zog ihn näher an mich heran. Wie schnell er mich aus meiner Fassung brachte. Ich wollte mehr. Die gesamte Hitze ging in meine Mitte und ich winkelte meine Beine an. Noctis nutze dies aus um sich zwischen meine Beine zu legen. Sofort musste ich laut in den Kuss stöhnen und hielt mir die Hand vor den Mund.《Er... ich...》Noctis war erregt, das war deutlich zu spüren und es machte mich wahnsinnig. Solche Empfindungen sind mir nicht bekannt und dennoch wollte ich nicht aufhören. Es fühlte sich so gut an. Aber dann passierte es. Etwas feuchtes tropfte auf meine Wange. Verwirrt öffnete ich meine Augen und jeder Muskeln in meinem Körper spannte sich an. Die Augen des Prinzen waren glasig und einzelne Tränen liefen hinab.《Was ist...? Vielleicht hat er realisiert, das ich nicht Lunafreya bin.》 Für mich gerade die einzige Antwort. Ich stieß ihn von mir weg und sprang auf. So schnell ich konnte öffnete ich die Tür zum Balkon und kletterte auf dessen Geländer. Einmal sah ich noch zurück. Entgeistert saß Noctis auf dem Bett und sah mich an. Der Wind wehte durch den Raum und bereitete mir eine Gänsehaut. "Du hättest es nicht tun müssen, wenn du es nicht wolltest." Waren meine letzten Worte, bevor ich vom Balkon sprang. "Luna!" Schrei er, doch ich ignorierte es. Zum ersten mal seit lange nahm ich meine Hundegestalt wieder an und lief los. Weg von hier. Weg von ihm. "Ardyn!" Rief ich. Ich wollte weg, doch ich konnte nichts erkennen. Nur wenige Lichter erhellten den Weg. Meine Kräfte ließen jedoch schnell nach. Erschöpft ließ ich mich an einer Wand nieder, nahm meine menschliche Gestalt wieder an.《Er kann mich nicht hören, was soll ich tun?》Den Weg zurück würde ich nicht mehr finden. "Ardyn." Sprach ich erneut. "Luna!" Kam ein Schrei um die Ecke. Der Lucische Prinz stand keuchend vor mir und sah mich an.《Wie hat er mich gefunden?》Wichtiger war gerade, das ich einen Weg hier weg finden musste. Aber der Ausweg schien verschlossen. Noctis wollte näher kommen aber ich wich sofort zurück. So bemerkte ich auch, dass er nun ein Hemd trug. "Luna bitte," Wollte er sagen doch ich schnitt ihm das Wort ab. "Nein, Noctis. Sag nichts mehr. Lass mich gehen, bitte." Ich hatte gehofft das es damit genug tuen war, aber dem war nicht so. "Verehrte Prinzessin." Erklang es plötzlich hinter mir und ich wirbelte herum. Ardyn stand lächelnd ein paar Meter von mir entfernt und streckte mir seine Hand entgegen. Am liebsten wäre ich sofort zu ihm gerannt aber ich wurde aufgehalten. "Luna, alles was ich wollte, war dich zu beschützen, vor ihm." Seine Worte ließen mein Herz einen Schlag aussetzen. Ich drehte mich zu ihm um. "Bitte verlass mich nicht wieder." Die Stimme des Prinzen klang leise. Ich verstand nicht was er mit 'wieder' meinte.《Hatte er mich schonmal verloren? Nein...oh.》Es fiel mir wie meine Tränen von den Wangen. Er sprach von meiner Schwester. Er sah mich als sie. Sie wollte er immer beschützen und konnte es nie. Seine Wunden sitzen zu tief.《Ich kann nicht bei ihm bleiben, es würde ihn nur noch mehr verletzen, als wenn ich jetzt gehe und nie wiederkehre.》Also stand mein Entschluss fest. Stand er schon immer, aber ich habe angefangen zu zweifeln. Doch jetzt nicht mehr. Ein letztes mal schenkte ich ihm ein Lächeln, ein Lächeln aus tiefstem Herzen. "Bald wird alles besser Noctis. Irgendwann wirst du es verstehen." Langsam schritt ich zurück und ergriff Ardyns Hand. Dieser zog seinen Hut. "Wir sehen uns in Insomnia." Waren seine letzten Worte ehe er uns teleportierte. Aber diesmal war es anders. Wir flogen durch die Nacht wie Schatten, nicht wie sonst. "Ardyn?" Der Mann drückte meine Hand und sah mich nicht an. Die kalte Miene zierte wieder sein Gesicht.《Nur in Noctis nähe lächelte er oder lachte.》Vorher war mir das nie aufgefallen. "Man nennt es Schattengleiten." Meinte er zu mir.《Was?》"Die Art wie wir uns gerade bewegen, ich verwende sie nicht oft." Fügte er an.《So ist das also, er besitzt noch mehr Fähigkeiten.》Meine Gedanken wurde von dem atemberaubenden Blick gebrochen. Der Himmel über uns war voller seltsamer grünblauer Lichterstreifen. Sowas hatte ich noch nie gesehen. "Das sind Polarlichter, man sieht sie nur sehr selten, ich dachte du wolltest sie vielleicht sehen, gerade jetzt." Kam Ardyn mir zuvor.《Wie ungewohnt.》 Er sprach sonst nie viel. Außerdem hat er sowas noch nie gemacht. Lange war ich zwar noch nicht bei ihm aber dennoch. Wir waren schnell in der Villa angekommen. "Deine Sachen hole ich dir morgen." Erklärte er mir noch auf meinem Zimmer und wollte schon gehen. "Äh warte," fing ich an. Der Rothaarige drehte sich um. "Danke, für alles." Beendete ich meinen Satz und lächelte ihn an. Für einen kurzen Moment schien er erschrocken. "Gute Nacht Luna." Meinte er dann monoton und ging.《Wie er leibt und lebt.》So war er nunmal zu mir, er wird seine Gründe haben. Aber einmal sollte ich ihm danken. Schließlich hätte er mich auch töten können. Ich begab mich zum Balkon und betrachtete weiter die Polarlichter. Wie schön sie waren. Ein kleines Geräusch ließ mich aufhören. "Miau." Kam es erneut. Irritiert schaute ich mich um. Am Ende des Balkons saß eine Katze. Sie war weiß mit einem schwarzem Fleck im Gesicht. 《Niedlich.》Ich ging zu ihr und streckte meine Hand aus, um sie schnuppern zu lassen. Das tat sie und kuschelte dann meine Hand. Eine Weile streichelte ich sie. Noctis kam mir dadurch wieder in den Sinn. Er liebte Katzen. Nicht änderbar begann mein Bauch zu kribbeln. Dann aber rannte die Katze plötzlich weg. "Bist du dir wirklich sicher?" Ertönte eine liebliche Stimme. Ihr engelsgleiche Erscheinung erschien vor mir. Sie war hell in dieser Nacht. "Es wird kein zurück mehr geben." Sprach sie erneut. Neben mir auf dem Geländer des Balkons betrachtete auch sie die Lichter am Himmel, die langsam zu verschwinden begannen. "Ja ich bin mir sicher. Dies ist mein letzter Wunsch." Erwiderte ich schwach lächelnd. Mein Herz wollte bei ihm bleiben aber ich wusste, dass es die richtige Entscheidung sein würde. Auch sie lächelte schwach und reichte mir ihre Hand. Sofort ergriff ich sie und ein warmes Gefühl durchfuhr meinen Körper. Für diesen Moment schloss ich meine Augen. Als ich sie öffnete lag eine blaue Blume in meiner Hand.
Sylblüte.

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So hier sind die nächsten Zwei Kapitel hihi ich hoffe sie gefallen euch

Ich hoffe ihr habt die Weihnachtstage gut überstanden und ich wünsche euch auch einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Liebe Grüße
Fireshinotenshi

Fates, new LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt