Unsere Mutter verließ noch am selben Abend das Haus, sagte kein Wort, würdigte uns keines Blickes, doch das war okay.
Wir saßen zu dritt im Wohnzimmer, Alessa auf ihren Fernsehsessel, Dad auf der Couch, ich auf dem Boden liegend, mit den Füßen auf der Couch drauf, sahen uns Ghost Busters an und sangen laut bei Girl Talk Boys mit.
Das lachte dabei nur und ließ sich sogar dazu überreden, mitzusingen.
Als es erneut klingelte, hievte ich mich vom Boden hoch, ging zur Tür und hoffte, es war nicht noch ein Lover meiner Mutter.
Aber es war Mel, die grinsend, leicht provokant vor der Tür stand.
„Das ist eine Entführung. Ziehen Sie bitte ihre Schuhe an und bewegen Sie ihren süßen Arsch in mein Auto.“
Ich lachte leise, zog meine M-106-S56 an, die gerade im Eingangsbereich herum lagen.
„Ich bin mit Melissa draußen!“ rief ich und schlug die Tür zu.
Auf dem Weg zum Auto merkte ich, dass meine Schuhe nicht Mal ansatzweise zu meiner Grün-Schwarz halbierten Hose und meinem Pikachu Pulli passten, aber ich sagte nichts dazu.
Melissa startete den Motor und wir fuhren los, wobei sie nach dem Schalten immer ihre Hand auf meinen Oberschenkel legte, oder wenn sie ganz Faul war, mir sagte, in welchen Gang ich schalten sollte, damit ihre Hand liegen bleiben konnte.
Als Melissa parkte war die Spätsommer Sonne noch nicht ganz verschwunden und die wenigen Wolken am Himmel glühten rot.
Es war der Kirchbergsee, und das Szenario war wie am Balltag.
Ich lächelte bei der Erinnerung und Melissa steckte ihr Handy an, tippte darauf herum und drehte das Radiovolium hoch.
»Let's fall in love for the night
And forget in the morning
Play me a song that you like
You can bet I'll know every line«Mein Lächeln wurde breiter, meine Wangen schmerzten schon, doch wir stiegen aus, als wir uns vor der Motorhaube wieder trafen, griff Mel an meine Hüfte und ich legte meine Arme un ihren Hals.
„Lets Fall in Love for the night.“ hauchte sie.
Ich nickte, lehnte meinen Kopf gegen ihre Brust und ließ sie führen.
Nachdem das Lied vorbei war, setzten wir uns auf die Motorhaube, starrten auf das Wasser, bis die Dunkelheit das Wasser mit dem Boden verschwimmen ließ.
„Meine Mutter ist heute ausgezogen.“ sagte ich plötzlich in die Stille hinein. „Offensichtlich ist sie meinen Vater fremd gegangen und hat heute das Haus verlassen. Kein Abschied, gar nichts. Sie war plötzlich weg. Als wären wir ihr nichts wert.“
Meine Stimme klang kalt, doch eigentlich war ich verletzt.
„Menschen haben verschiedene Arten Ansicht von dem Wort Wichtig. Ihre Ansicht ist wohl ziemlich tämporär und leicht änderbar.“
Ich nickte und schob die Ärmel meines Pullis über meine Fingerspitzen.
„Kalt?“ fragte sie.
Ich nickte zögernd. Es stimmte, aber eigentlich wollte ich hier bleiben, wollte nicht wieder zurück in mein Leben, einfach kurz hier bleiben, die Realität sein lassen.
Aber das ging nicht.
Also stiegen wir ein, fuhren zu mir, leise Musik lief im Radio und wir blieben sitzen, um das Lied fertig zu hören, auch wenn wir 3 Minuten länger blieben, es waren schöne 3 Minuten.
Aber trotzdem stieg ich aus, Melissa machte es mir nach und zusammen gingen wir rein und dann ins Wohnzimmer.
Dad und Alessa saßen immernoch dort, aber es lief leise eine Serie, die ich nicht kannte, während sie miteinander redeten.
„Hey Dad, dass ist meine Freundin Melissa.“ sagte ich lächelnd.
Sie trat nach vorne und hielt ihre Hand hin.
Er schüttelte diese lächelnd und fragte „Freundin Freundin oder Freundin.“
Jeder andere hätte bei dieser Frage homophob geklungen, aber nicht mein Vater. „Das erste.“ sagte Melissa grinsend.
Ich legte mich wieder in meine Alte Position auf den Boden und meine Freundin leistete mir Gesellschaft, wobei wir uns in das Gespräch zwischen meinem Vater und meiner Schwester einklinkten.
Weit nach Mitternacht lagen Melissa und ich in meinem Bett, sie trug eine Leggings von mir, die ich ausversehen eine Nummer zu groß bestellt hatte und sie daher nicht anziehen konnte, obwohl sie richtig cool war und ein Shirt von Alessa.
„Ich mach dir Mal Platz in meinem Kleiderschrank und dann kannst du ein paar Sachen hier einlagern.“ lachte ich leise und kuschelte mich mehr an sie.
„Natürlich Baby. Ich such mir die kaufbestätigungen heraus, dass du alles Beschriften kannst.“ murmelte Melissa und legte einen Arm um mich, sodass ihre Hand im Endeffekt auf meinem Bauch lag und dort sanfte Kreisbewegungen machte.
„Ich bin nicht schwanger.“ sagte ich lachend, allerdings mit einem angenehmen kribbeln in der Bauchgegend.
„Trotzdem, da ist eine Gänsehaut.“ flüsterte sie und ließ ihre Hand langsam unter mein Shirt wandern, wo tatsächlich eine Gänsehaut war.
Ich zuckte leicht zusammen, ihre Hände waren ziemlich kalt, doch nach kurzer gewöhnzeit schloss ich meine Augen und schlief auch ziemlich schnell ein.
~•~•~
Ausnahmsweise Mal ein Kapitel, dass mehr als 500 Wörter hat. Genau genommen sind es 780.
Wollt ihr eigentlich ein Happy oder ein Sad End?
Habt noch einen schönen Tag und DANKE für 10 k❤️❤️
-J
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Yeah, I'm Gay. /GirlxGirl/
Teen FictionLeyla ist Lesbisch. Absolut und bis ins letzte Detail. Und sie schämt sich für nichts. Aber genau das ist das Problem. Denn abgesehen von ihrem marginalen Maß von Scharmgefühl hat Leyla ein ziemlich großes Mundwerk. Also, das kann nur Probleme m...