Zw=i

3.2K 162 131
                                    

Mühsam schob ich mich weiter Richtung Ausgang.

Überall schwitzende, überladen, Betrunkene Menschen.

Und es stank extrem nach Alkohol.

Aber was soll man machen.

Tobi und Nelli hatten uns zu deren Achtzehnten Geburtstag eingeladen.

Die Hauspartys der Hallerzwillingen sollte man sich unter keinen Umständen entgegen lasse.

„Hay Süße."

Ein Typ, der mir in meinem ganzen Leben noch nie zu Gesicht gekommen ist, hielt meine Schulter fest.

Ich schüttelte seine Hand ab.

„Sorry Bro. Aber solange du einen Penis zwischen deinen Beinen baumeln hast, landest du ganz, ganz tief in der Friendzone."

Er glozte mich verdutzt an, verzog sich dann aber lautstark fluchend zurück in die Menge.

Ich trat über die Türschwelle hinaus in den Garten und die Kühle Abendluft zug mich in eine innige Umarmung.

Der Wind zerrte an meiner Kleidung und meinen silbernen Haaren

Neben mir kam Geburtstagskind Nummer zwei (Nelli) zum Stehen.

„Du bist ein komischer Vogel."

Stellte sie angetrunken fest und sah mich von der Seite an.

„Falsch Babygirl. Ich bin nicht komisch, ich bin lesbisch. Das ist ein großer Unterschied."

Nelli fing an zu lachen. „Du kannst deine Sexualität nicht als Ausrede für alles benutzen. Zum Beispiel für deinen furchtbaren Kleidungsstil."

Ich sah an mir herunter.

Trotz des schwachen Lichts der Straßenlaterne am Gartenzauns konnte man klar und deutlich den Gelb schwarz gestreiften Pullover sehen.

Dazu trug ich noch eine schwarze Hotpants, Netzstrumpfhosen, schwarze Kniestrümpfe und schwarze Lackleder-Boots mit Plateau.

„Der ist nicht grauenhaft, der ist modebewusst."

„Klar Modebewusst."

Wir lachten noch ein Stückchen weiter, bis plötzlich die liebevolle Klänge von One the Floor aus dem Haus schallten.

Nelli und ich starrten uns wenige Sekunden lang an, drehten uns gleichzeitig um und rannten zurück in ihr Haus.

Dieses Lied hatte eine große Bedeutung für uns beide.

Es war in gewisser Weise ein Teil unserer Kindheit.

Dance the night away
Live your life and stay young on the floor
Dance the night away
Grab somebody, drink a little more

La la la la la, la la la la la la la la la
Tonight we gon' be it on the floor
La la la la la, la la la la la la la la la
Tonight we gon' be it on the floor." sangen wir zusammen mit Belinda, Kat, Cassy und Frankie lautstark den Refrain.

Tobi und Gabe saßen lachend auf dem Boden und tranken Alkohol aus Klischeeshaften roten Plastikbechern.

„Setzt euch doch auch hin. Sonst fühl ich mich so klein." maulte Gabe.

Ich strubelte mit einer Hand durch seine schwarzen Haare.

„Dazu müssen wir nicht mal stehen.
Es reicht, wenn du unten ohne bist."

Gabe kreischte unmännlich auf und starrte mich böse an.
Wir Mädchen sahen uns wissend an und grinsten Böse.

„Wieso habe ich nur sooo böse Freunde?"

Gabe legte sich dramatisch die Hände an die Brust.

„Du kannst auch gar keine Haben." meinte Frankie und grinste diabolisch.

„Ich hol mir noch einen Drink!"

Gabe sprang auf und wollte zur Bar joggen.

„Bring mir auch einen mit!" riefen Cassy und ich gleichzeitig.

Wir lachten ausgelassen und wenige Minuten später kam Gabe mit drei Bechern wieder.

„Zum zehnten mal an diesem Tag: Auf Tobi und Nelli."

Wir stießen an und tranken einige Schlucke aus dem Becher.

Ich frag Gabe lieber nicht, was da drinnen ist.

Nach einigen mehr Getränken standen wir mitten im überfüllten Flur.

Der Boden und die Wände bebten und die unzähligen, btrunken Menschen machten sich einen Spaß daraus, ihre Körper aneinderzureiben.

Kann man doch gleich Sex haben.

„Leyla. Komm!"

Ich folgte Kat in das Badezimmer.

Die ganze Badewanne war voll mit Glasflaschen.

„Ich penn hier!!" rief Frankie aufgeregt und riss mich mit sich auf den Boden und kuschelte sich an mich.

Jap. Meine Freundin hat schon einen Knall.

„Dann hatten wir alle den gleichen Gedanken." hörte ich Tobi in der ferne noch sagen und driftete dann in meinen Wohlverdienten Schlaf ab.

Yeah, I'm Gay.            /GirlxGirl/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt