Kapitel 10

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Nach dem Frühstück rief uns Four zurück in den Trainingssaal. Es ging wieder um nah Kampf. Ich musste gegen eine Ken kämpfen, was ziemlich leicht war, doch aus Mitleid ließ ich sie auch ein paar Treffer setzen.

Zwischen durch sollten wir wieder Messer werfen und schießen üben. So gegen Ende des Trainings sollte Tris gegen Peter kämpfen. Christina flüsterte zu Tris:„Das ist Erics Art sich an dir zu rächen." Hä, rächen für was?

Ich schaute Chris Verständnis los an und sie erklärte mir:„Da Tris sich vorgestern seinen Befehlen wieder setzt hatte, lässt Eric ihr jetzt von deinem Freund die Birne eintreten." Ohh. Ich schaute dem Kampf zu.

Am Anfang ging es harmlos zu und auch Tris konnte Treffer laden. Es war klar, dass Peter diesen Kampf gewann. Als Eric dann schrie:„Schluss mit der Kuschelei." Wurde der Kampf heftiger und Tris bekam einiges gegen ihre Birne. Warum hörte Peter auf Eric? War ihm nicht klar, dass ich ihn danach hassen werde? Ich hatte es ihm doch erklärt! Das ging zu weit!

Klar verstand ich, dass Peter kämpfen musste und auch gewinnen, aber was er da abzog ging in die Richtung Feigheit. Als Tris auf dem Boden lag und sie sich nach Four um sah, der gerade dabei war zu verschwinden, schlug er sie k.o. Ich hielt das nicht mehr aus und beschloss Four hinterher zu laufen.

Doch als ich direkt hinter ihm stand bemerkte ich, dass es wohl doch keine so schlaue Idee gewesen war. Er bemerkte mich und sagte:„Was willst du? Ihr habt zwar für heute kein Training mehr, dass heißt aber nicht, dass du mir hinter her laufen darfst." Wir hatten kein Training mehr? Dann ist es doch gerade egal was ich mache.

Ich sagte zu ihm:„Ich konnte das nicht mehr mit anschauen." Er fragte:„Und das erlaubt dir, mir hinter her zu laufen?" Mann, war es denn so schwer einfach mal nett zu mir zu sein. Ich erwartete von ihm sicher keine Freundschaft, aber eventuell mal Mitgefühl! Immer hin hatte gerade mein Freund, meine Freundin k.o. geschlagen, obwohl ich ihm erklärt hatte, dass es Grenzen gibt! Er musste mir nun zuhören, ob er will, oder nicht!

Also began ich:„Es ist nur, er hat sie k.o. geschlagen, obwohl ich ihm erklärt hatte, dass es Sachen gibt die zu weit gehen." Ich began zu heulen, vielleicht funktionierte es ja mit der Mitleidsnummer. Er seufzte und fragte:„Willst du Kaffee?" Es funktionierte tatsächlich. Ich fragte:„Hast du auch Früchtetee?" Er sagte:„Komm mit." Als er sich von mir weg drehte konnte ich mir das Lächeln nicht verkneifen. Es war schon nett von ihm, dass er mir zu hörte, aber schon fast zu einfach ihn dazu zu bekommen.

Als wir vor einer Tür standen, schloss Four sie auf. Hinter der Tür befand sich seine Wohnung. Sie war extrem schön. Ich sollte ihn fragen, ob er mir seine Wohnung schenke. Hier könnte Tris locker ein ziehen. Ja, ich wusste, dass da etwas zwischen Four und Tris war. Ich wusste nicht woher, aber sowas merkt man doch, genauso wie man merkte, dass etwas zwischen Will und Christina lief. Ich setzte mich an seinen Esstisch und er setzte Tee auf.

„Also, was ist los?", began er zu fragen. „Es ist nur, wegen ihm ist Tris jetzt bewusst los. Er hätte sie nicht ernsthaft verletzten dürfen! Erstens, sie ist meine Freundin. Zweitens, ich hatte ihm erklärt, dass es Grenzen gibt und die Gründe sollten eigentlich ausreichen, um es nicht zu machen," Erklärte ich, worauf hin er sagte:„Ich verteidige Peter nur ungern, aber versetzt dich doch erstmal in seine Lage, er musste gewinnen und auch kämpfen, das wurde von ihm verlangt und dass ist auch seine Aufgabe, wenn er hier weiter will."„Ja, aber hat einfach auf jedes Wort von Eric gehört und alles ausgeführt, ohne mich auch nur einmal fragend an zu schauen," erwiderte ich. „Da hast du recht, aber was machst du jetzt, ihn für immer hassen? Soll ich Joana fragen, was sie davon hält? Immer hin ist sie deine Tante und du eine frühere Amite. Solltest du ihm nicht irgendwann verzeihen?", fragte er mich, worauf hin ich erwiderte:„Ich bin keine Amite und Joana hat mir nichts zu sagen und sie kann mich schon gleich garnicht um stimmen! Ich kann das ihm nicht verzeihen, sosehr ich auch will. Er hat Tris zu sehr verletzt."„Und was ist, wenn Tris will, dass du dich wieder mit ihm verträgst?", fragte er. „Dann könnte es mir noch überlegen," gab ich zur Antwort.

Er schlug vor:„Was hältst du davon, wenn du ihm verzeihst, wenn Tris das will? Und wenn du mich jetzt in Ruhe lässt?" Äh nein! Ich erwiderte:„Aber ich hatte doch noch garnicht meinen Tee!" Er stellte mir die Tasse vor die Nase. Mit einem „Danke" began ich zu trinken. Ich fragte ihn:„Und wie ist es bei dir? Irgendwelche Probleme?" Er ging nicht auf meine Frage ein und fragte mich selber:„Wer war das heute morgen, beim Zaun?" „Eine meiner besten Freundinnen," antwortete ich und er sagte:„Dir ist bewusst, dass ich diesen Vorfall eigentlich melden sollte." „Und was dann? Werde ich Fraktionslos? Ganz ehrlich ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich meine Freunde nicht wieder sehen werde, nur weil sie in anderen Fraktionen leben?", fragte ich ihn.

Er antwortete:„Fleur, du bist dir dem Risiko nicht bewusst, oder? So Freundschaften wie eure werden als Gefahr wahrgenommen." „Wie? Woher sollte jemand wissen wie nah ich meinen Freunden stehe und warum ist das eine Gefahr?", fragte ich. Er antwortete:„Jeanine beobachtet alle Personen in den Fraktionen und eure Freundschaft ist ziemlich bekannt geworden, da ihr auch in den Medien oft als perfekte Freundschaft dargestellt wurdet, da du bekannt wegen Joana bist. Jeder dachte ich bleibt alle bei den Amite, doch dann seid ich alle in eine andere Fraktion gegangen. Jeannine hält die Menschlichenatur für den Feind, für die Schwachstelle des Fraktionsystems." Ich erklärte:„ Wenn es wirklich zu einem Kampf kommen sollte, steh ich hinter der Menschlichennatur."

„Fleur, das ist kein Spaß, es könnte echt soweit kommen, die Fraktionen sind kurz vom zusammen brechen. Die Altruan werden immer mehr in Frage gestellt," erklärte er. Ich hatte das doch nicht als Spaß genommen. Es war mein Ernst! Was musste man hier tun, um ernst genommen zu werden?

Ich hackte nicht mehr darauf rum und fragte ihn:„Was ist da eigentlich zwischen dir und Tris?" Ich zog erwartungsvoll meine Augenbrauen hoch. „Du solltest gehen," sagte er ich. Ich dachte nicht mal daran und schaute ihn immer noch erwartungsvoll an, doch er hielt dem Druck stand, bis er schließlich doch nach gab und erklärte:„ Selbst wenn ich etwas für Tris empfinden sollte, sie wird es jett eh nicht mehr schaffen können." Ich konnte nicht anders deshalb stand ich auf und began freudig herum zu hüpfen und zu sagen:„Er empfindet etwas für sie." Er rollte mit den Augen, wie ich das hasse! Ich hörte sofort auf, als Four mich aus seiner Tür schob. Ich sagte noch:„Tris schafft das sicher noch irgendwie, sie ist stark."

Als er mir die Tür vor der Nase zu schlug, trommelt ich automatisch dagegen und schrie:„Ich hab es schon verstanden, ich soll gehen, aber das kannst du mir auch normal sagen, ohne mit meine Nase ein zu schlagen!" Ich fügte leise noch hinzu:„Arschloch."

Little Talks / DIVERGENT || FleurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt