Kapitel 5.

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Ein leises Knarzen durchbricht die Stille. Augenblicklich bin ich wach und rolle mich leise aus meinem Bett. Ich ergreife einen Dolch und schleich zur Tür. Ein leichtes Licht flackert unter der Tür hervor und ein Schatten huscht vorbei. Ich reiße mit Schwung die Tür auf und stürzte mich auf die Gestalt. Erschreckt kreischt Sybilla auf, als ich ihr den Dolch an die Kehle halte. „Meine Fresse Alecta. Was soll die Scheiße?" knurrt sie mich an. Ich erhebe mich und helfe ihr auf. „Du kannst nicht einfach mitten in der Nacht hier langschleichen. Ich dacht du wärst sonst wer." Rechtfertige ich mein Handeln. „Ich wollte bloß auf Toilette." Brummt Sybilla genervt und verschwindet im Badezimmer. 

Erschlagen schließe ich meine Zimmertür und lege mich zurück in mein Bett. Als ich das Sullivan-Rudel verlassen habe, habe ich viel schlechtes Aufgegeben, doch mein neues Leben brachte ebenfalls viele Gefahren mit sich. Ich ziehe meine Decke über mich und gleite zurück in den Schlaf, meinen Dolch fest umklammert. 

Das nächste Mal, das ich erwache, liegt es an meinem Wecker. Es ist halbsieben, doch wir müssen heute schon zur Schule gehen. Ich schwinge meine Beine über die Bettkante und reibe mir müde über das Gesicht. Nach meiner interessanten Begegnung mit Sybilla in der Nacht, habe ich nicht wirklich gut geschlafen. Aus meinem Schrank hole ich eine schwarze Lederhose und mit einem Blick nach draußen ein grünes Top mit weitem Rückenausschnitt. 

Gemeinsam mit Unterwäsche bewaffnet, laufe ich in das Badezimmer. Ich führe meine morgen Routine durch und blicke schließlich zufrieden in den Spiegel. Meine braunen Haare habe ich zu einem hohen Zopf zugebunden und nur zwei kleine Strähnen umschmeicheln mein Gesicht. Um meinen Hals befindet sich wie immer meine silberne Kette und zusätzlich trage ich eine silberne Uhr am Handgelenk. Nach kurzem Zögern stecke ich mir ebenfalls silberne Ohrringe in meine Ohren. Entgegen der Mythe vertragen Werwölfe sehr wohl Silber. Es kann nur sehr intensiv riechen und daher nutzen wir es zu Grenzmarkierung. 

Ich laufe die Treppe nach unten runter und betrete die Küche, wo bereits beschäftigtes Treiben herrscht. Ich nehme mir einen Kaffee aus der Maschine und setzte mich neben Amelia, welche ihr Marmeladenbrot isst. Als letzte kommt Sybilla hereingestampft und grummelt ein müdes morgen. Belustigt mustert Jack sie über den Rand seiner Tasse hinweg. 

„Hat da jemand schlecht geschlafen?" Fragt er belustigt, bekommt jedoch nur einen Mittelfinger. „Es war alles gut, bis ich auf dem Weg zur Toilette von einem tollwütigen Tier angefallen wurde." Schnaubt meine Freundin und ich verschlucke mich an meinem Kaffee. „Welches Tier könnte es an Alecta vorbeigeschafft haben?" Fragt Amelia besorgt, während ihr Mate und mein verräterischer bester Freund mühsam ein Lachen unterdrücken. 

„Sie meinen mich." Kläre ich meine Beste Freundin auf. Ihr Gesicht ist ein einziges Fragezeichen und so erbarme ich mich ihrer. „Sybilla kam auf die tolle Idee mitten in der Nacht auf Toilette zugehen. Ich habe einen Feind erwartet und sie überrascht." Amelias Gesicht erhellt sich und sie bricht in Gelächter aus. Einzig Sybilla und ich sind nicht glücklich über die Situation. 

„Wir sollten los." Knurrt meine Freundin und eilig stimme ich ihr zu. „Wir haben die Wahl zwischen Bus und Motorrädern." Ruft Ryder mir hinterher. Für mich ist das gar keine Frage. Ich ziehe mir meine Lederjacke über und meine schwarzen Stiefeletten an. Vom Schlüsselbrett hole ich mir meinen Motorradschlüssel und schnappe mir meine Tasche von der Kommode. 

Die Anderen machen sich ebenfalls fertig und gemeinsam treten wir nach draußen. Die Sonne strahlt auf uns herunter und es herrschen lauwarme Temperaturen. Ich schwinge mich auf meine Maschine und fahre über den Lenker. Wie ich das vermisst habe, Aus dem Sitz hole ich meinen Helm und schwarze Handschuhe. Endlich lasse ich den Motor an und blicke zu den anderen. Jack steigt hinter mir auf und schlingt einen Arm um meine Taille. 

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