Jason P.O.V
Mir ging es nicht gut. Ich konnte es nicht beschreiben aber ich fühlte mich echt nicht in Ordnung. Schon die letzten Wochen ging es mir so eklig. Mit viel Mühe bekam ich meine Augen auf. Gabriel saß an meiner Seite. Über sein Gesicht flossen Tränen. "Gabriel, was hast du?" fragte ich leise. Er zuckte leicht zusammen. "Es ist nichts wichtiges." murmelte er und wischte sich schnell mit dem Ärmel übers Gesicht. "Ich hab dich noch nie weinen gesehen, also muss es ja wichtig sein." Mein Hals kratzte ziemlich. "Jason." murmelte Gabriel und griff nach meiner Hand. "Du leidest an einer unheilbaren Krankheit. Das heißt, du wirst nicht lange leben." brachte er zögerlich über die zitternden Lippen. Um ehrlich zu sein,es schockte mich nicht. Mit all der scheiße die ich in meinem Leben schon durchgemacht habe, wäre es verwunderlich, wenn ich eine scheiße mal nicht hätte. "Geht's mir deswegen so?" fragte ich mit ruhiger Stimme. Langsam nickte Gabriel. "Bin ich ansteckend?" Angst zu sterben hatte ich nicht. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte schon so viel Tod mitbekommen, dass mir mein eigener nicht mehr so schlimm vorkam. "Nein." Erleichtert umgriff ich Gabriels Hand. "Dann ist ja alles okay." Es schien Gabriel gar nicht mehr zu überraschen, meine Ruhe. "Du wirst vielleicht maximal 40 werden, mit vielen Medikamenten." murmelte er. "Wenn ich bis ich 40 bin bei dir bleiben kann hat es sich doch gelohnt." lächelte ich, musste mich aber keine Sekunde später wegen einem Hustenanfall zur Seite drehen. "Was hat das Schicksal bloß mit dir? Jede Last wird dir angehängt." flüsterte Gabriel, seine Stimme klang traurig und matt. Es tat weh ihn so zu sehen. "Hey, ich sterb ja nicht sofort weg. Alles wird gut." meinte ich und versuchte mit meiner Hand seine Wange zu erreichen. "Wenn ich vierzig bin, dann bist du fünfzig oder sechsig, also kann ich bis wenigstens einer von uns alt ist weiter leben. Wir schaffen das schon." lächelte ich und versuchte ihn so zu beruhigen. Langsam nickte er. "Es ist schon okay. Ich hab sowieso damit gerechnet früh zu sterben. Keiner will das gerne aber irgendwann müssen wir es alle mal. Bis dahin hab ich ja noch zwanzig Jahre oder so. Das sind zwei Jahrzehnte!" lächelte ich. Ich rutschte leicht zur Seite und macht für Gabriel Platz, der noch immer nicht aufgehört hatte zu weinen. Natürlich war er trauriger als ich. Er sieht in mir mehr wert als ich es tue, so traurig wie es auch klingt. Ich Strich ihm beruhigend über den Rücken und lehnte meinen Kopf auf seinem ab. Irgendwas muss es doch geben, was ihm die Sicherheit verschaffen würde, dass es wirklich keinen Grund gibt traurig zu sein. Ich meine, natürlich kann ich auch jeden Moment sterben, aber mit genug Willenskraft und Unterstützung schafft man es sich auch in höheres Alter und wer weiß was die Medizin in zwanzig Jahren kann. Ich Strich Gabriel weiter über den Rücken und verschränkte eine meiner Hände mit seiner. "Willst du mit mir was Essen gehen? Ich sterbe vor Hunger." murmelte ich nach einem kleinen Moment der Stille. "Du bist schon was wirklich besonderes. Du erfährst, dass du an einer unheilbaren Krankheit leidest und denkst an Essen." Leise lachte er. "Ich mach mir daraus nichts mehr. Du hast mir geholfen meine Bipolarität und diese bescheuerten Gedanken in den Griff zu bekommen und mit deiner Hilfe schaff ich bestimmt auch diese andere komische Krankheit. Ich bin voller Hoffnung!" grinste ich. Leise seufzend schüttelte er den Kopf. "Dann werde ich wohl mein bestes geben, diese Hoffnungen weiter auszubauen." schmunzelte er. Ich lehnte meine Stirn an seine. "Wir schaffen das schon. Mach dir keinen Kopf." flüsterte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Er half mir aufzustehen, weil ich noch immer schwach auf den Beinen war. Klar, wenn man mehrere Wochen nur rumgelegen hatte. "Wusstest du, dass du einen Bruder hattest?" fragte Gabriel, fast schon vorsichtig. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. "Er hat die Krankheit wohl an dich weitergegeben, nachdem er es nicht geschafft hat und Emily meinte, ich sehe ihm sehr ähnlich. Elliot war sein Name." Elliot, Elliot, ich suchte in meinem Kopf nach Erinnerungen doch da war nichts. "Keine Ahnung, ich muss Emily mal nach ihm fragen." meinte ich und zuckte mit den Schultern. Wer ist Elliot?
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Your Voice | BoyXMann (In Überarbeitung)
Novela JuvenilJason ist stumm, zumindest glaubt das jeder. Er spricht nie und hat auch nicht vor es zu tun. Natürlich weiß Jason wie man spricht, aber er hält es nicht für nötig. Es würde ihm sowieso niemand zuhören. Sein Umfeld hat sich inzwischen daran gewöhn...