Kapitel 17: Ein Auftrag mit Itachi

525 25 0
                                    

„Ich bezweifle, dass Kabuto mit uns reden wird", begann ich eine Konversation am zweiten Tag unserer Reise. Ich war zwar schon mit allen Akatsuki Mitgliedern unterwegs, aber Pain schickte mich lieber oft mit Kakuzu oder Kisame los. Itachi und ich als Kombination kam sehr selten vor.
„Er muss." Itachi war wieder sehr gesprächig.
„Ich weiß. Trotzdem, warum schickt Pain nicht Sasori zu Kabuto und ihn dann nach Suna?"
„Du bist diejenige, die alles weiß."
„Itachi..." Ich zog mir den Strohhut mehr ins Gesicht. „Dennoch weiß ich nicht, warum Hidan weiterhin versucht mich zum Jashinismus zu überreden oder warum Kisame aussieht wie ein Hai."
Itachi schien nachzudenken: „Ich kann dir das auch nicht sagen. Ich weiß nur, dass Hidan dir zu nahekommt, was mir nicht gefällt."
Ein alter Mann zog mit einem Holzwagen an uns vorbei.
Erschrocken hob ich den Kopf. Das hatte er nicht gesagt!
„Was?", fragte ich verwirrt.
„Nichts. Ich meinte, wir sollten uns beeilen. Wir sind bald da." Damit schwieg er.
Ich war mir so sicher, dass er sagte, dass ihm nicht gefällt, dass Hidan mir so nahekam. Aber das konnte einfach nicht sein. Wir redeten zwar oft miteinander, aber in letzter Zeit genoss ich einfach nur seine Gesellschaft. So wenig, wie er zurzeit da war, konnte ich mich nur freuen, wenn er neben mir im Aufenthaltsraum saß und wir schwiegen.
Innerlich sehr glücklich ging ich also neben Itachi weiter nach Otogakure. Irgendwann stahl sich dann doch ein breites Lächeln auf mein Gesicht.

Kurze Zeit später waren wir auch da. Itachi schien zu wissen, wo wir hinmussten, also folgte ich ihm.
„Akatsuki?" Kabuto stand da, als wir ankamen.
„Sasori schickt uns", erklärte ich kurz.
„Yuna!" Kabuto schien mich erkannt zu haben. Ich erinnerte mich an die Chunin Auswahlprüfungen.
„Die Freude ist ganz meinerseits", meinte ich sarkastisch. Itachi sah kurz zu mir, konzentrierte sich dann aber wieder auf Kabuto.
„Orochimaru würde sich bestimmt freuen, dich wieder zu sehen. Du schuldest ihm noch ein Gespräch über deine Fähigkeiten."
„Das Angebot lehne ich nur zu gerne ab." Ich seufzte. „Zurück zu unserem eigentlichen Thema. Sasori will, dass du uns deine gesammelten Informationen gibst." Ich sah ihn an.
„Und ich tu nichts für umsonst." Kabuto grinste.
„Gib uns einfach die Schriftrolle und Sasori kümmert sich um den Rest." Itachi wollte keine Zeit verschwenden. Kabuto holte daraufhin eine Schriftrolle raus und warf sie mir zu. Perfekt aufgefangen und sofort sah ich ihn an.
„Sicher, dass das die Richtige ist?"
„Du kannst gerne rein sehen." Er grinste. Ich hielt Itachi die Rolle hin und er steckte sie einfach ein. Ich vertraute ihm, also musste es alles stimmen.
„Danke." Itachi drehte sich um und ging.
„Yuna, irgendwann wird Orochimaru-sama noch mit dir reden."
„In seinen Träumen vielleicht." Ich drehte mich ebenfalls um und folgte wieder einmal Itachi.

„Orochimaru hat mit dir gesprochen?", fragte der Uchiha sofort, als wir aus Otogakure raus waren.
„Vor knappen zwei Jahren hat er Konoha angegriffen. Davor, also während der Chuninprüfungen, hatte er mit mir geredet, ob ich nicht zu ihm und von ihm lernen will. Er macht vor niemanden halt, wenn er denkt, dass man wichtig für ihn sein könnte."
„Und dann bist du Akatsuki beigetreten", vollendete er meine kurze Erzählung.
„Akatsuki bietet halt etwas mehr als ein verrückter Wissenschaftler in einem Bau unter der Erde." Schulterzuckend sah ich mir die Felder an. Itachi schien nicht weiter mit dem Thema beschäftigt zu sein, also fragte ich, was ich seit vorhin unbedingt wissen musste.
„Itachi, was meintest du vorhin mit Hidan bevor wir angekommen sind?" Fragend sah ich zu ihm hoch.
„Ich hatte nichts mit Hidan erwähnt." Sturkopf.
„Ich habe es doch selbst gehört!"
„Dann musst du dich verhört haben." Blöder Sturkopf.
„Ich bin nicht schwerhörig!" Ich schaute nach vor und fing ungewollt an zu schmollen. Hoffentlich sah das niemand.
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst, Yuna."
„Gut. Dann halt nicht." Jetzt hatte ich auch keine Lust mehr. Dann bestrafte ich ihn halt mit Schweigen. Was sowieso keinen Sinn machte, da wir oft nicht viel sagten.
„Yuna." Itachi versuchte wieder mit mir zu reden. „Yuna. Ich weiß, dass du mich hörst."
„Ich dachte, ich bin schwerhörig!" Jetzt sah ich zu ihm hoch, weshalb er stehen blieb.
„Nein, bist du nicht. Du hast es schon richtig verstanden."
„Und?"
„Was und?"
Ich nahm meinen Hut ab, damit ich ihn besser sehen konnte. „Warum hast du das gesagt?"
„Warum sollte ich dich anlügen?"
„Das ist..." Ich brach den Satz ab, da ich nicht wusste, was ich noch sagen sollte. Itachi grinste deswegen leicht. Er setzte mir den Hut auf und ging wieder los.
„Ich versteh' dich manchmal echt nicht...", meinte ich, als ich wieder neben ihm ging.
„Ich dich auch nicht."
„Dann versuche es." Ich schnappte mir zwei Erdbeeren von einem abgestellten Wagen und hielt eine davon Itachi hin. Dieser lehnte aber ab.
„Ich bin dabei, dich zu verstehen. Hinter das Rätsel Yuna zu kommen, dauert aber noch etwas." Ich lachte leicht bei seiner Antwort.
„Rätsel kann man aber lösen." Fröhlich biss ich in eine der Erdbeeren. Itachi nickte nur und schwieg dann.

Wir machten nach mehreren Stunden Rast, da es dunkel wurde. Seitdem wir vom Hauptquartier losgegangen waren, hatten wir nur sehr kurze Pausen gemacht. Genau deswegen hatte ich beschlossen, diese Nacht eine Pause einzulegen.
Müde lehnte ich mich gegen einen Baum, während Itachi in das Feuer starrte. Interessiert beobachtete ich ihn.
Ich hatte ihn damals lange nicht gesehen. Die letzten Jahre war ich nur noch in seiner Nähe, außer bei Missionen natürlich. Und ja, ich hatte diese Nähe so vermisst. Nur das Anschweigen überfüllte mich schon mit Freude. Kein Wunder, warum ich ihn retten wollte. Ich lächelte sofort bei dieser Vorstellung, dass er wahrscheinlich nicht sterben musste.
„Du solltest schlafen. Ich halte Wache", unterbrach Itachi meine Gedanken.
„Du musst auch schlafen."
„Nachher." Itachi warf ein Stück Holz in das Feuer, weshalb leicht Funken flogen. Ich sah ihn wieder an.
„Je länger du wach bleibst, umso weniger kannst du schlafen." Ich seufzte bei seiner Bemerkung und schloss die Augen.
„Du hast mir noch nicht alles erzählt", kam es nach kurzer Zeit.
„Ich dachte, ich soll' schlafen!"
Jetzt lachte er leicht: „Du wolltest nicht."
„Was willst du denn wissen?" Ich setzte mich richtig hin.
„Alles, was du vor Jahren ausgelassen hast."
„Dann mach dich auf eine Geschichte gefasst." Ich rückte zum Feuer vor, um mich zu wärmen.
„Also, vor 15 Jahren hatten meine Freundin Mika und ich erfolgreich ein Portal gebaut, mit dem wir durch Dimensionen reisen können. Warum wir gerade durch Dimensionen reisen wollten, war unserer Leidenschaft für Physik und dieser Welt hier zu verdanken. Wir stellten uns vor, was wäre, wenn wir es schaffen würden. Und dann hatte es tatsächlich geklappt! All die Vorstellungen, was wir machen könnten, sollten nun wahr werden. Das Portal war auf Konohagakure eingestellt, in der Zeit kurz nach Narutos Geburt. Mika war als Erste durchgegangen. Ich ging nur ein paar Sekunden später durch. Und gelandet war ich vor dem Haupttor von Konohagakure. Nur ohne sie. Ich weiß nicht, wohin sie gekommen ist. Aber anscheinend nicht hierher. Ich hoffe einfach, dass sie doch noch irgendwo rumläuft und einfach wieder mal keinen Orientierungssinn hat." Ich lachte bei der Vorstellung. Sie war schon immer verwirrt, aber wenn es um Naruto ging, war sie sofort da und wusste alles.
„Jedenfalls, denke ich, dass das Portal einfach einen kleinen Fehler hatte. Vielleicht ist sie in einem anderen Dorf angekommen oder doch in einer anderen Dimension. Aber sie muss irgendwo angekommen sein."
„Warum bist du dir so sicher?"
„Weil ich ja glücklicher Weise auch angekommen bin!" Ich lächelte wieder einmal.
„Ja, zum Glück." Leicht überrascht sah ich zu Itachi, der immer noch das Feuer anstarrte.
„Ich hoffe, dass wir uns irgendwann einmal wiedersehen. Immerhin war es unser Traum hierher zu kommen." Ich schaute hoch in den Himmel. Die Sterne sahen wunderschön aus. Sie glänzten so.
Itachi nickte und gähnte dann.
„War die Geschichte so einschläfernd? Also los, schlaf du zuerst. Mir geht es gut", meinte ich lachend. Ich sah, dass er widersprechen wollte, aber er beließ es dabei und lehnte sich an den Baum, wo ich vorher saß. Itachi legte den Hut ab und schloss die Augen. Leise setzte ich mich so, dass ich ihn in meinem Blickwinkel hatte.
Ich wusste nicht, dass ich so langweilig erzählte. Mika kam immer voll in den Redefluss, wenn ich irgendetwas lange erklärte. Und dann unterhielten wir uns meistens Stunden darüber und dann wussten wir nicht mehr, was eigentlich unser Ausgangspunkt war.
Ich sah wieder in den Himmel und flüsterte leise: „Mika, ich bin bei Itachi und wo bist du?"

Der Mondschein hinter den Wolken | [Akatsuki FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt