Kapitel 1: Zeitreise?

984 44 12
                                    

„Mika, bist du dir sicher, dass alles funktioniert?" Misstrauisch sah ich auf das große Portal.
„Meine Berechnungen stimmen doch immer! Ich arbeite seit unserer Schulzeit daran, als uns von Zeitreisen erzählt wurde. Das klappt hundert pro!" Mika sah noch einmal auf ihre Unterlagen. Es stand so viel auf dem Spiel, wenn es nicht klappen sollte. Meine Neugier war aber einfach zu groß, um diese Gelegenheit nicht zu nutzen.
„Also, wenn ich das Portal anmache, bringt es uns zum Konohator in der Zeit, wo Naruto Genin geworden ist. Du weißt ja, durch die Physik können wir die Dimensionen durchqueren." Mika sah auf einen anderen Zettel.
„Ja, deswegen können wir von hier in die Naruto Welt. Wir springen durch Zeiten und werden unsere Welt verlassen." Ich dachte nach. „Was ist aber, wenn die Energiezufuhr nicht ausreicht?"
„Wir werden die Stadt kurz vom Stromnetz nehmen, aber nach fünf Minuten geht das Portal aus. Also, wenn wir einmal drin sind, kommen wir nicht mehr raus."
„Ich bezweifle, dass wir in das jetzige Leben zurückwollen", stellte ich fest. Mika nickte. Wer wollte schon in so einer langweiligen Welt leben, wenn er in die Welt von Naruto konnte?
„Also, hast du alle Sachen? Ich werde noch meine Unterlagen mitnehmen, falls wir woanders landen sollten." Meine Freundin verstaute alles in ihrer Tasche, während ich meinen Rucksack nahm.
„Dann schalt ich das Ding mal an!" Gesagt getan. Als der Schalter umgelegt war, öffnete sich das grüne Portal.
„Unsere Zeit läuft. Fünf Minuten, um hineinzugehen." Mika nahm meine Hand.
„Du, wollen wir das wirklich? Ich würde schon gerne hinein, aber irgendwie hab ich meine Zweifel." Ich starrte auf das Portal.
„Nicht nur du, aber die Wissenschaft klappt halt nur mit dem Ausprobieren."
Wir standen kurz noch da und schauten auf das Portal vor uns. Mika ließ meine Hand los.
„Ich mach dann den ersten Schritt!" Sie ging auf das Portal zu.
„Warte am Tor auf mich, ja?" Ich lächelte.
„Immer doch!"
Mika fiel rückwärts in das Portal und ich sah, wie sie verschwand. Kurze Zeit blieb ich stehen. Was, wenn sie es nicht geschafft hatte? Ich schüttelte meinen Kopf und setzte den Rucksack richtig auf.
„Jetzt oder nie!" Schreiend lief ich zum Portal. Mit den Armen vor meinem Kopf sprang ich hinein. Alles kribbelte in mir und es wurde total warm. Ich fiel und fiel, dann wurde es schwarz.

Im nächsten Moment landete ich elegant auf meinen Füßen vor einem Tor. Kurz wunderte ich mich, warum ich so gelandet war. Dann hatte das Tor meine Aufmerksamkeit.
„Ko-No....Konoha!", las ich die japanischen Zeichen vor. „Ich kann Japanisch?!" Es machte klick und ich schaute mich um. Keine Mika zusehen... Verdammt! Und mein Rucksack war auch weg!
Ich las nochmal die Schrift auf dem Tor. Ich war vor Konoha gelandet, aber irgendetwas passte hier nicht. Mit ein paar Schritten ging ich durch das Tor und stand in Konoha. Ein Blick nach links und ich sah niemanden, der das Tor gerade bewachte. Ich bahnte mir weiter meinen Weg durch die Menschen. Überfüllt war dieses Dorf und so belebt. Essen hier, Masken dort. Oh, ein Anbu! Und da war ja Kakashi! Wie klein und niedlich er doch war...
Ich blieb stehen. Moment, klein? Ich sah zu den Hokageköpfen und zählte. Hashirama, Tobirama, Hiruzen und niemand.
Ich lief zum Hokage Turm und stellte mich prüfend davor. Also die Anzahl der Köpfe stimmte schon einmal nicht und Kakashi war klein? Bevor ich weiter denken durfte, stand Obito vor mir. Obito Uchiha?!
„Hey Kleine, hast du dich verlaufen?", beugte er sich zu mir runter. Warum war er so groß?
Ich nickte bloß.
„Wo wohnst du denn?"
„Ich weiß es nicht."
Verwirrt sah mich Obito an: „Du musst doch wissen, wo du wohnst!"
„Ich bin eben hier aufgewacht", sagte ich. Falsch war das ja eigentlich nicht.
„Du wurdest ausgesetzt?!" Sofort hob mich Obito hoch. Jetzt verstand ich erst, dass ich total klein war. Ein kleines Kind!
„Ich bring dich zu unserem Hokagen. Wir finden ein Zuhause für dich!" Er trug mich zum Büro des Kagen. Ohne zu klopfen, ging Obito rein.
„Ich brauche Hilfe!"
Hiruzen sah von seinem Papierkram hoch: „Was ist denn los? Und warum trägst du das arme Mädchen?"
„Sie wurde vor Konoha ausgesetzt und weiß nicht wohin!", teilte Obito laut stark mit. Ich hörte still zu.
„Ausgesetzt?" Der alte Hokage stand auf. „Also, wie heißt du denn?"
„Yuna."
Er nickte: „Keinen Nachnamen?"
Kopfschütteln meinerseits.
„Obito, setz sie doch mal ab!"
Und schon stand ich wieder auf dem Boden.
„Hm... Du bist drei oder?"
„Das bin ich..." Zumindest dachte ich das.
„Okay gut. Wo kommst du denn eigentlich her?"
„Meine Familie und ich sind umhergereist", log ich schnell.
Hiruzen überlegte: „Wir sind mitten im dritten Ninja-Weltkrieg. Wahrscheinlich bist du deshalb jetzt allein..." Er hörte auf weiterzureden und überlegte wieder.
„Was machen wir denn jetzt mit dir..." Obito schaute mich an.
Der Hokage sah zu Obito: „Denkst du, dass sie ein paar Tage bei dir wohnen kann, bis ich eine Familie gefunden habe, die sie aufnehmen würde?"
„Ja! Eine kleine Schwester!", freute sich Obito.
„Yuna, was hältst du davon ein Ninja zu werden?" Augen strahlend nickte ich. Hiruzen und Obito lachten.
„Gut, dann wirst du in ein paar Jahren auf die Akademie gehen", lächelte der Hokage.


Obito zog mich danach raus in die Stadt. Er erzählte so viel über das Dorf, was ich ja eigentlich schon alles wusste. Während seiner Rede über die Hokage dachte ich nach.
'Ich bin mitten im dritten Weltkrieg gelandet... Aber Mika und ich sollten doch in Narutos Zeit landen. Und wenn ich in diesem Weltkrieg bin, warum lebt Obito noch?!'
Währenddessen kamen wir bei Obito zu Hause an. Er zeigte mir mein vorzeitiges Zimmer und erzählte nur noch mehr. Obito ging etwas später in die Küche, weil mein Magen knurrte. Er wollte Essen kochen, was mich ziemlich freute. In der Stille fiel mir jetzt erst einmal so richtig auf, dass ich komplett allein war! Wohin war Mika denn verschwunden? Vielleicht kannte Obito sie ja. Besagter kam gerade mit Essen wieder und gab es mir. Komplett verhungert fing ich an zu essen.
„Nicht so schlingen!", maßregelte mich Obito, welcher aber genauso gierig aß.
„Obito, kennst du eine Mika?", fragte ich zwischendurch.
„Nein. Soweit ich weiß, wohnt hier keine Mika." Er aß in Ruhe weiter.
'Sie ist nicht hier? Was ist denn falsch gelaufen? Ich habe es hierher geschafft, aber in die falsche Zeit. Wohin ist sie denn geflogen?' Verwirrt stellte ich mein Essen weg.
„Schon satt?"
Ich nickte.
„Kanntest du eine Mika?"
„Sie ist meine Freundin... Sie sagte mir mal, dass sie eigentlich hier wohnt..."
„Das tut mir leid..." Mit einem Lächeln sah Obito mich an. „Du wirst sie bestimmt wiedersehen!"
Leicht nickte ich. Er begann mir die Akademie zu erklären, aber ich hörte nicht sonderlich hin. Mika war weg und ich war hier. Sie war nicht in meiner Nähe, also musste etwas mit dem Portal passiert sein... Aber was?
Irgendwann schlief ich wohl ein, denn am nächsten Morgen lag ein schlafender Obito auf dem Boden und ich sah in grelles Sonnenlicht.

Der Mondschein hinter den Wolken | [Akatsuki FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt